Wie wirkt sich der Tiefseebergbau auf die Meere aus?

In Gent ist die dritte Phase des europäischen Forschungsprojekt „MiningImpact“ gestartet. Eigentlich ist die Tiefsee immer ein sehr unberührtes Ökosystem der Erde. Doch sie beherbergt auch Rohstoffe. Diese sollen an vielen Orten an die Oberfläche gebracht werden.

Die Tiefsee ist weitesgehend unerforscht

Das internationale Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel koordiniert. Insgesamt sind 34 Institute aus verschiedenen europäischen Ländern an dem Projekt beteiligt. Vor zehn Jahren startete "MiningImpact" und berät seitdem Wirtschaft und Politik.

Was passiert genau in der Tiefsee?

Gemeinsam analysieren sie die Auswirkungen der Eingriffe in das Ökosystem der Tiefsee. Im Fokus der Analyse stehen die Zerstörung des Lebensraums durch den Tiefseebergbau sowie die Einleitung von giftigen Stoffen in die See.

Der Tiefseebergbau ist weltweit umstritten. Viele Länder haben sich bereits gegen einen Tiefseebergbau entschieden. Der Bergbau wird vor allem von wirtschaftlichem Interesse angestrebt.

Rohstoffe locken die Wirtschaftsunternehmen an

Besonders mineralische Rohstoffe wie Manganknollen oder Seltenedelmetalle lösen große Anziehung aus. Die Tiefsee ist ein Gebiet, welches noch nicht mal zu 1 Prozent erforscht worden ist.

Es bleibt unklar, ob der Tiefseebergbau nicht auch dem ganzen globalen System schaden kann

So lässt sich nicht abschätzen oder bemessen, wie stark der Tiefseebergbau dem Meer schadet und schlussendlich wie stark dieses Verfahren das Ökosystem und das globale System ins Schwanken bringen könnte.

Norwegen hatte zunächst im Januar 2024 angekündigt eine große Fläche in der Arktis erschließen zu wollen. Seit April 2025 haben sie dieses Vorhaben jedoch zurückgezogen.

Viele Länder haben ausgeschlossen Tiefseebergbau zu betreiben

„Es gibt noch sehr viel zu entdecken in der größten Terra incogniata unseres Planeten. Von Menschen beobachtet sind nach rund 70 Jahren Forschung gerade einmal 0,001 % des Tiefsee-Meeresbodens. So viel wie ein Zehntel der Landesfläche von Belgien.“, so die Deutsche Stiftung Meeresschutz.

Europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren und bewerten seit 2015 mögliche Auswirkungen auf die Umwelt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden in Form von Handlungsempfehlungen an internationale und nationale Behörden herangetragen.

Internationale Zusammenarbeit soll der Politik helfen

„MiningImpact wird im Rahmen der Joint Programming Initiative Healthy and Productive Seas and Oceans (JPI Oceans) gefördert. Das Konsortium vereint die Expertisen von 34 Instituten aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal und dem Vereinigten Königreich. Die Ergebnisse sollen direkt in die laufende Arbeit der International Seabed Authority (ISA) einfließen und eine faktenbasierte Politikgestaltung unterstützen.“, so GEOMAR.

Quellenhinweise

GEMOAR. (2025). Internationale Forschungsallianz untersucht Umweltauswirkungen des Tiefseebergbaus. News.

Deutsche Stiftung Meeresschutz. (2025). Die Tiefsee – Tiefseebergbau. International Seabed Authority (ISA).