Gletscher-Seen sind seit 1990 um 50 Prozent größer geworden!

Die Wassermenge in Gletscherseen, etwas über den Globus verteilt, ist seit 1990 um etwa 50% gestiegen, sagen Forscher. Finden Sie hier heraus, warum dies geschieht!

Gletschersee; Schmelzen; Klimawandel
Die Eisschilde ziehen sich aufgrund des Klimawandels zurück, und eine neue Studie zeigt, dass die Seen, die aus diesem Prozess resultieren, dramatisch gewachsen sind.

Ein Teil des Tauwassers fliesst direkt in die Ozeane, aber ein beträchtlicher Teil davon fliesst in Gletscherseen, so dass flussabwärts gelegene Gemeinden zunehmend von verheerenden Überschwemmungen bedroht sind.

Die Studie

Das internationale Forschungsteam - unter der Leitung der Universität Calgary, darunter Professor Stephan Harrison und Professor Richard Betts von der Universität Exeter - verwendete Satellitendaten der NASA und Google Earth Engine, um alle Gletscherseen der Welt zu analysieren.

Professor Richards Betts vom Global Systems Institute an der Universität Exeter und Leiter des Met Office Climate Impact Research sagte: "Diese Forschung fügt dem Puzzle ein wichtiges neues Teil hinzu, nämlich unser Verständnis der Rolle des Schmelzens im Wasserkreislauf. Vor sechs Jahren wies der 5. Sachstandsbericht des IPCC auf Gletscherseen als eine grundlegende Wissenslücke hin. Indem wir diese Lücke schließen, verbessern wir unser Wissen darüber, wie sich der Klimawandel auf die Wasserressourcen und den Anstieg des Meeresspiegels auswirken und zum Rückzug der Eisschilde führen kann".

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Die bisher vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) verwendeten Modelle, die die Folgen der Eisschmelze auf die Veränderungen des Meeresspiegels zeigen, gehen davon aus, dass das dabei entstehende Wasser sofort in die Ozeane geleitet wird.

Zusätzlich zu dem großen Teil des Tauwassers, das in die Ozeane geleitet wird, gibt es einen weiteren (bedeutenden) Teil, der in die Gletscherseen fließt und diese zu einem sehr instabilen Ort für benachbarte Gemeinden machen kann.

Diese neue Studie ergab jedoch, dass das Wasservolumen der Gletscherseen seit 1990 um etwa 50% zugenommen hat und sich derzeit auf etwa 156 km3 Wasser beläuft. Diese Seen, die oft durch Eis oder Gletschersedimente - Muränen - aufgestaut sind, können recht instabil sein und zu schnellen Überschwemmungen führen, die massive Überflutungen in den umliegenden Gebieten verursachen können.

Diese Überschwemmungen, die auch als Glacier Lake Eruption Floods (GLOFs) bekannt sind, haben im letzten Jahrhundert neben der Zerstörung von Dörfern, Infrastruktur und Viehbestand auch Tausende von Toten gefordert.

Professor Stephan Harrison von der Universität Exeter: "Die Beurteilung des Verhaltens und der Entwicklung der Gletscherseen der Welt hilft uns, die Risiken der damit verbundenen potenziellen Katastrophengefahren zu verstehen, wie z.B. die Überschwemmungen, die in den letzten Jahrzehnten Zehntausende von Menschen in Bergregionen getötet haben. Der jüngste GLOF betraf das Hunza-Tal in Pakistan im Mai 2020.

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