Faszination Zugspitze! Extreme Bedingungen auf Deutschlands höchster Wetterstation!

Die Zugspitze ist mit 2962 Höhenmetern Deutschlands höchster Berg. Dort oben befindet sich in exponierter Lage die höchst gelegene Wetterstation vom Deutschen Wetterdienst. Die Bedingungen auf dem Alpengipfel sind oft extrem, aber zugleich auch faszinierend!

Zugspitze
Deutschlands höchste Wetterstation auf der Zugspitze (2962m) (Foto Markus Köss im März 2024)

Die Lage ist spektakulär: Die Bergwetterwarte Zugspitze, wie die höchste Wetterstation Deutschland offiziell heißt, liegt auf einem von West nach Ost verlaufenden Gratabschnitts des Wettersteinmassivs oberhalb von Garmisch-Partenkirchen.

Bis zu 265 Kilometer weit Aussicht

Das Wetter ist auf knapp 3000 Meter Höhe häufig wie von einer anderen Welt. Extrem niedrige Temperaturen, Schneestürme und Windgeschwindigkeiten über 200 Kilometer pro Stunde auf der einen Seite und faszinierende optische Phänomene, wie Halo-Erscheinungen und an manchen Tagen ein Alpenpanorama mit einer Fernsicht bis zu 265 Kilometer auf der anderen Seite.

Bei perfekter Sicht gibt es von dort oben einen Blick über die Gebiete jenseits des Bodensees, der Schwarzwald, der Bayerische Wald, der Dachstein, das Tauernmassiv mit dem Großglockner sowie die Dolomiten und die Berge des Engadins. Kein Wunder, dass die Zugspitzregion zu den beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland zählt.

Schon seit dem Jahr 1930 fährt eine Zahnradbahn von Garmisch-Partenkirchen auf das Zugspitzplatt. Seit 1963 gibt es zusätzlich eine Seilbahn vom Eibsee hinauf auf den Gipfel. Spektakulär ist die Fahrt mit der im Jahre 2017 in Betrieb genommenen "Weltrekord-Seilbahn", die die alte ersetzt hat.

Mit einer Konstruktion von 127 Metern Höhe besitzt die Seilbahn Zugspitze die weltweit höchste Stahlbaustütze und es wird mit nur einer Stütze der weltweit größte Gesamthöhenunterschied von 1.945 Metern überwunden.

Doch zurück zur Bergwetterwarte Zugspitze des Deutschen Wetterdienstes (DWD): Der Deutsche und der Österreichische Alpenverein bauten im Jahr 1897 auf der Zugspitze ein Unterkunftshaus. Als dann mehrere Königlich Bayerische Staatsministerien gemeinsam die entsprechenden Mittel für den Bau einer meteorologischen Hochstation zur Verfügung stellten, konnte 1898 mit der Planung begonnen werden. Schon am 19. Juli 1900 fand die feierliche Einweihung des Beobachterturms statt.

Der erste Beobachter, der bekannte Bergsteiger und Meteorologe Josef Enzensperger, begann seine wissenschaftliche Arbeit. Die meteorologische Messreihe auf der Zugspitze ist seit 1900 fast ununterbrochen. Nur während der Besatzung durch US-Truppen war die Zugspitze für ab dem 5. Mai 1945 für drei Monate militärisches Sperrgebiet.

Seit dem 11. November 1952 wird die Wetterwarte vom DWD betrieben und die Dichte der abzugebenden Meldungen wurde zunehmend erhöht. Bis ins Jahr 2017 war die Station rund um die Uhr besetzt und wurde am 1. Juni 2017 automatisiert. Durch die extremen Wetterbedingungen auf dem Gipfel gibt es aber immerhin noch einen Mitarbeiter, der sich um Aufgaben wie Sensorikpflege, Filterwechsel der Radioaktivitätsmessung und die konventionelle Messung und Eingabe des 24-stündigen Niederschlags und der Schneehöhe kümmert.

Das Klima ist auf dem höchsten Gipfel Deutschlands von besonderer Bedeutung. Der fortschreitende Klimawandel hinterlässt auch hier seine Spuren und den Gletschern auf dem Zugspitzplatt geht es zunehmend an den Kragen.

Orkanböen bis 335 km/h

Die Wetterbedingungen sind oft extrem: Im Jahr 1980 gab es eine Rekordschneehöhe von 780 cm. Die tiefste gemessene Temperatur lag bei minus 35,6 Grad Celsius am 14. Februar 1940 und die höchste Windgeschwindigkeit bei unglaublichen 335 Kilometern pro Stunde am 12. Juni 1985.

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei minus 4,8 Grad, so wie im Süden Grönlands. Es gibt im Mittel 296 Frosttage (Tmin <0°C) und 207 Eistage (Tmax. <0°C). Die bisher höchste gemessene Temperatur gab es am 5. Juli 1957 mit 17,9°C.

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