Die extreme Hitze in den Sommermonaten bleibt lebensgefährlich

Die letzten Sommer haben immer wieder für neue Hitzerekorde gesorgt. Eine neue Studie zeigt deutlich, dass viele Todesfälle direkt mit der Hitze in Relation stehen. Das Barcelona Institute for Global Health hat die Daten der letzten Jahre analysiert und erneut Empfehlungen ausgesprochen.

Der Klimawandel treibt die Hitzebelastung in Europa voran

Insgesamt sind über 181.000 Todesfälle in den Sommermonaten von 2022 bis 2024 auf Hitzebelastung zurückzuführen.

Italien und Spanien litten unter starker Hitze

Besonders in Italien und Spanien sind sehr hohe Zahlen an Todesfällen aufgetreten. Die höchste Anzahl mit fast 20.000 Toten erfasst Italien im Sommer 2024. Auch in den vorangegangenen Sommern 2023 und 2022 war Italien das Land mit der höchsten hitzebedingten Sterblichkeit.

Auch Deutschland braucht effektiven Hitzeschutz

Das Land mit der zweithöchsten geschätzten Sterblichkeit im Sommer 2024 war Spanien mit mehr als 6.700 Todesfällen, gefolgt von Deutschland mit 6.300, Griechenland mit 6.000 Fällen. In Spanien waren die geschätzten Todesfälle im Jahr 2024 fast halb so hoch wie im Jahr 2022, da die Sommertemperaturen deutlich niedriger ausfielgen als in den beiden Vorjahren.

Die Hitze und deren Folgen werden oftmals unterschätzt

Viele europäischen Länder haben unzureichende Hitzeschutzpläne und mangelnde finanzielle Mittel. Durch die schweren Folgen sind jedoch Länder wie Italien und Frankreich in den letzten Jahren nachgezogen und bieten in extremen Fällen Aktionen und Räume zur Abkühlung an. Auch Spanien hat ein deutlich besseres Hitzemanagement als Deutschland. Die aktuelle deutsche Regierung sieht keinen bundesweite Hitzeschutzplan vor.

Es fehlt an finanziellen Mitteln

Die Zuständigkeiten liegen hier bei den Bundesländern selbst. Finanziellen Mittel sind für die Länder nicht eingeplant. So kann nicht verbessert, umgebaut oder neugestaltet werden, um den Bürgerinnen und Bürgern einen geeigneten Schutz zu bieten. Besonders ältere Menschen und Erkrankte leiden unter der Hitze. Nicht nur in den eigenen Vier-Wänden, auch Altenheime und Krankenhäuser haben in Deutschland keinen bis sehr wenig Schutz.

Beispielsweise sind keine Abdunklungsmöglichkeiten vorhanden oder die Fenster können aus anderen Sicherheitsgründen nicht komplett zum Lüften geöffnet werden. Die Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums bleiben wirkungslos.

„Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt, doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Und innerhalb Europas entwickeln sich das Mittelmeerbecken und die südöstlichen Regionen zu wichtigen Hotspots des Klimawandels, die mit den größten Auswirkungen auf die Gesundheit konfrontiert sind und für die im 21. Jahrhundert ein erheblicher Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit prognostiziert wird“, erklärt Tomáš Janoš, Forscher bei ISGlobal und Recetox.

Klimaanpassungsmaßnahmen sind somit besonders in Europa gefragt. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern nachhaltige Veränderungen und Investitionen in den Hitzeschutz. Auch Fachleute aus der Medizin und dem Gesundheitssektor appellieren immer wieder an die lokale und europäische Politik.

Quellenhinweise

Tomáš Janoš, Marcos Quijal-Zamorano, Natalia Shartova, Elisa Gallo, Raúl Fernando Méndez Turrubiates, Nadia Denisse Beltrán Barrón, Fabien Peyrusse, Joan Ballester. (2025). Heat-related mortality in Europe during 2024 and health emergency forecasting to reduce preventable deaths. Nature Medicine, September 2025.

Taz.de (2025). Keine Hitzepolitik, keine Klimapolitik Politiker mögen’s heiß!. Taz Futurzwei. Ausgabe. Juli 2025.