Die Corona-Krise zerstört unsere Wettervorhersagen!

Wetterexperten vom europäischen Wetterdienst schlagen Alarm! Unsere Wettervorhersagen werden zukünftig wegen der Corona-Krise schlechter werden. Doch was steckt hinter diesen Aussagen?

Flugverkehr
Da der Flugverkehr stark eingeschränkt ist, leidet darunter auch die Wettervorhersage. Wieso ist das so?

Die Corona-Krise hat uns wirklich in allen Lebenslagen fest im Griff. Nun erreicht sie auch noch die Meteorologie. Und das ist wirklich schlecht, dann damit drohen die Wettervorhersagen einfach mal ein ganzes Stück schlechter zu werden. Warum ist das so? Da muss man ein ganzes Stück weiter ausholen. Zunächst müssen wir klären, was so ein Wettermodell überhaupt macht und was es überhaupt ist.

Um Prognosen zu berechnen nutzen Meteorologen ein sogenanntes Wettermodell und dieses Wettermodell umspannt den gesamten Erdball mit einem Gitternetz. An jedem dieser Gitterpunkte werden alle paar Stunden die neusten Wetterprognosen berechnet bzw. die neusten Wetterparameter. Die in der Bevölkerung bekanntesten dürften Temperatur, Luftdruck, Regenmenge, Luftfeucht und Wetterzustand oder auch der Wind sein. Doch um so eine Berechnung zu starten, muss man erstmal wissen wie der aktuelle Zustand in der Atmosphäre ist.

Meteorologen sind Datensammler

Damit wir darüber einen Überblick bekommen, laufen von der ganzen Welt aktuelle Wettermessungen ein und die gibt es auf verschiedene Art und Weise: Bodenwetterstationen, Schiffsmessungen, Messungen aus dem Weltall oder eben auch Messungen von Wetterdaten während Flugzeuge in der Atmosphäre unterwegs sind. Letzte Wetterdaten nennt man auch AMDAR-Wettermeldungen. Die werden von allen Flugzeugen oder fast allen gesammelt und zentral übermittelt.

Genau da haben wir aktuell ein Problem, denn die Wettermessungen aus Flugzeugen sind stark eingebrochen wie die obige Grafik in dem Tweet zeigt. Seit 3. März sind die Datenmessungen in Europa um 65 Prozent in den Keller gerauscht. Weltweit ist es ein Rückgang um rund 42 Prozent. Das bedeutet, dass die Meteorologen derzeit deutlich weniger Wetterdaten bekommen, als normal. Das ist aber schlecht!

Je mehr hochwertige Messdaten, desto besser

Denn: Eine Prognose ist umso besser je besser die Anfangswerte sind, die in sie einlaufen. Zum Start der Prognoseberechnung, brauchen Wettermodelle einen guten Überblick über den aktuellen Zustand der Atmosphäre. Ist dieser Überblick nur unzureichend oder lückenhaft, dann rechnet auch das Wettermodelle mit diesen Lücken los und daher ist die Prognosegüte am Ende nicht so gut, als würden mehr Wettermessungen vorliegen.

Da nun aber der Flugverkehr so gut wie zum Erliegen gekommen ist, gibt es deutlich weniger Wettermeldungen aus der Atmosphäre und darunter leidet dann letztlich auch die Prognosegüte. Das haben die Wetterexperten vom europäischen Wetterdienst verlautbaren lassen. Der Zustand mit den wenigen Wettermeldungen aus der Atmosphäre wird nach aktuellem Stand noch eine ganze Weile andauern

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