Das Zukunftsmodell für das mediterrane Klima ist ernüchternd: Ein Wechsel aus Dürre und Starkregenfälle?
Ein neuer Ansatz der führenden Forscher Gianni Bellocchi, Nazzareno Diodato und Rajib Maity zeigt Möglichkeiten auf, um langfristig genug Trinkwasser zu sichern. Länderübergreifend arbeiten sie an Lösungen für den sensiblen Mittelmeerraum, der bereits jetzt oftmals unter den Klimaveränderungen leidet.

Für den Mittelmeerraum prognostiziert die neue Studie anhand des neuen datengestützten Modells präzise Bilder der verändernden Wasserverhältnisse in der Region.
Erkenntnisse aus über 100 Jahren
Die Forschergruppe untersuchte Wetterdaten, die bis in das Jahr 1884 zurückreichten. Dabei hatten sie besonders den „Standardized Precipitation Index“ im Fokus. Dieser Index gilt als eines der wichtigsten Indikatoren für ungewöhnlich trockene oder nasse Bedingungen. Darüber hinaus kombinierte das neue Modell großflächige Klimafaktoren mit regionalen Daten wie beispielsweise dem Luftdruck auf Meereshöhe.
Neue Wetterlagen können bis 2054 vorhergesagt werden
Das neue Modell sagt eine zehnjährige Trockenperiode von 2045 bis 2054 voraus, die von einer feuchteren Phase abgelöst wird – und erfasst somit die wechselnden Nass-Trocken-Zyklen, die sich als dominantes Merkmal des Klimawandels in der Mittelmeer-Region abzeichnen.
Diese Erkenntnisse können schon heute bei der Wasserressourcenplanung, der Landwirtschaft und Investitionen in die Infrastruktur helfen.
Die Trinkwasserversorgung muss gesichert werden
Das Mittelmeer war seit langem bekannt für seinen sonnigen Himmel und sein gemäßigtes Klima. Jetzt steht es nun an vorderster Front im Klimawandel.

Die Region erlebt immer häufiger und intensiver werdende klimatische Extreme, von Dürreperioden bis zu Starkregenfällen.
Viele internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen setzen sich dafür ein, dass neue Klima besser zu verstehen. Sie bemühen sich wissenschaftliche Erkenntnisse zur Vorhersage künftiger Veränderungen in dieser kulturell reichen und landwirtschaftlich wichtigen Region zu bekommen.
Anpassungsmaßnahmen sollen helfen, die besondere Landschaft zu erhalten
Von den Olivenhainen bis zu den Küstenstädten ist das Mittelmeer auf ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Regen und Sonne angewiesen, doch der Klimawandel bringt dieses Gleichgewicht ins Wanken.
Die internationale Forschergruppe möchte ihr Modell weiter verfeinern und auf verschiedene Mittelmeer-Subregionen und hydroklimatische Szenarien ausweiten. Zudem planen sie vielfältigere Datensätze zu integrieren, um noch effektiver und präziser zu werden.
Quellenhinweise
Khodayar, S., Kushta, J., Catto, J. L., Dafis, S., Davolio, S., Ferrarin, C., et al. (2025). Mediterranean cyclones in a changing climate: A review on their socio-economic impacts. Reviews of Geophysics, 63.
Nazzareno Diodato, Rajib Maity, Gianni Bellocchi. (2025). Persistent Oscillations in the Decadal Prediction of Central Mediterranean Wetting and Drying Phases. Ocean-Land-Atmos Res. 2025;4:0093.