Container-Ladung immer noch in der Nordsee

Vor mehr als fünf Jahren ist der Hochsee-Frachter MSC Zoe an der niederländischen und deutschen Nordseeküste in Seenot geraten und hat den größten Teil seiner Ladung verloren. Damals wurden die Container und Großgeräte mit schweren Einsatzgeräten geborgen.

Container-Schiffe brauche mehr Sicherung bei Extremwetterereignissen

Schon lange haben die deutschen und niederländischen Behörden die Aufräumarbeiten beendet. Ein niederländischer Verein hat sich mit anderen Initiativen zusammengetan, um ihre Küsten wieder sauber zu bekommen.

Noch immer finden sich große Teile am Meeresboden

Sie setzen Taucherinnen und Taucher ein, um weiteren Müll aus der Nordsee zu bergen. Immer wieder fehlt es ihnen an großen Geräten, um schwere Last an die Oberfläche zu holen.

„Fünf Jahre nach der Katastrophe mit der MSC Zoe ist der von diesem Containerschiff stammende Müll noch lange nicht beseitigt. Genau wie die Bergung aller anderen Abfälle vom Grund der Nordsee ist dies eine zeitaufwändige und kostspielige Aufgabe, die noch lange dauern wird“ , sagt die Umweltwissenschaftlerin und Initiatorin Ellen Kuipers.

Die MSC Zoe verlor circa 342 Container, die meisten davon nördlich von Ameland. Spielzeug, Kleidung und Accessoires, Haushaltswaren, Fernseher, Kunststoffverpackungen und Chemikalien wurden an die Küsten gespült.

Die Nordsee leidet bis heute unter der starken Verschmutzung

Die Umweltkatastrophe führte zum Start des Projekts CleanUpXL. Seit fünf Jahren werden gemeinsame Aktionen an den Stränden und Küsten durchgeführt. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer können auch ohne Vorkenntnisse teilnehmen und beispielsweise leichtere und wenig gefährliche Aufgaben übernehmen.

Erste Erfolge können gefeiert werden

Insgesamt wollen sie 800.000 Kilogramm Müll vom Meeresboden entfernen. Dabei arbeitet die Waddenvereniging NL mit der Stichting de Noordzee, der Friese Natuur- en Milieufederatie, der Stichting Duik de Noordzee Schoon, BDS-Harlingen und Friendship Offshore zusammen. Bereits im Dezember 2023 hat das Projekt mehr als ein Viertel ihres Aufräumziels erreicht.

„Seit September 2021 haben wir 279.540 Kilogramm Müll vom Meeresboden entfernt. Man ist stark vom Wetter abhängig, das in den letzten Jahren oft sehr schlecht war, was weniger Bergungen bedeutet, denn Sicherheit geht vor.“, so Kuipers.

Eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass das Hochholen von Müll in der unberechenbaren See keine leichte Aufgabe ist.

Die Ehrenamtlichen haben mit Hilfe von Sonar den Meeresboden kartieren können. Insgesamt können sie jetzt den Müll am Meersboden von circa 3000 km² sehen.

Alt, groß und schädlich

Neben Inhalten aus dem Containerschiff liegen am Meersgrund auch ältere, schädliche und große Objekte. Beispielsweise ein kompletter Kran, der 1995 gesunken ist, als ein Schiff aus Norwegen in Seenot geriet. Mehrere Sattelauflieger mit allem Drum und Dran finden sich ebenso auf dem Meeresboden. Auch große Fleece-Decken zur Ladungssicherung liegen auf dem Grund und warten darauf wieder an die Oberfläche zu kommen.

Quellenhinweise

NDR. (2025). Kühlschränke, Sandalen, Gift: Container-Ladung wird Strandgut. Chronologie. Geschichte.

Waddenvereniging.nl (2025). Vijf jaar na de MSC Zoe ramp.Wadden. Waddenmagazine.