Eiswinter, viel Schnee! Jedes Jahr gibt´s die gleichen Winterprognosen

Was bringt der kommende Winter? Die Prognosen überschlagen sich in diesen Tagen. Kalt solle er werden. Die ersten "Wetterexperten" sehen schon Ende Oktober bis Mitte November den ersten Wintereinbruch. Was ist dran an diesen Wintervorhersagen?

Winterprognosen
Winter mit Eis und Schnee? Extremer Winter, so kalt wie seit 10 Jahren nicht mehr? Vorsicht vor unseriösen "Wetterexperten".

Tag für Tag geistern mittlerweile immer wieder Winterprognosen durch die Medien. Schon Ende Oktober bis Mitte November solle es den ersten Wintereinbruch bis in tiefe Lagen geben. So zumindest publiziert es der ein oder andere windige Wetterexperte. Da werden Bauernregeln und sogenannte Wetterzyklen zitiert. Dinge, die allesamt nachgewiesenermaßen unseriös und unwissenschaftlich sind. Trotzdem zaubern einige "Kollegen" aus der Wetterbranche Jahr für Jahr diese Dinge aus dem Hut und jedes Jahr kommen sie vor dem Winter zum gleichen Ergebnis: "Ja, das wird ein kalter Winter, daran werden wir noch lange denken."

Auch vor dem vergangenen Winter wurde ein unglaubliches Tamtam veranstaltet. Der Winter solle so kalt wie seit Jahren nicht mehr werden. Viel Eis und Schnee wurde angepriesen. Die Fakten sahen völlig anders aus. Der Winter 2020/21 war am Ende 1,6 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahres 1961 bis 1990. Die einzig wirklich kalte Woche gab es im Februar. Da fiel auch Schnee. Doch nur 14 Tage später wurden in Deutschland schon bis zu 22 Grad gemessen. Es kam zum Frühlingserwachen. Nicht ein einziger Monat war im vergangenen Winter zu kalt gewesen, allesamt waren sie zu warm. Es macht diesen Menschen scheinbar Spaß die eigenen Anhänger immer wieder mit falschen Hoffnungen zu beglücken.

Keine Anzeichen für extrem kalten Winter

Schaut man sich die seriösen Wettermodelle an, so sieht man, dass kein einziges einen extrem kalten Winter im Programm hat. Lediglich das europäische Wettermodell setzt im Süden Deutschlands im Dezember auf leicht unterdurchschnittliche Temperaturen. Das ist aber auch der einzige Monat, der etwas zu kalt ausfallen könnte. Januar und Februar werden wiederum als zu warm berechnet.

Es ist wirklich immer wieder verwunderlich, welch unsinnige Begrifflichkeiten dabei erfunden werden: "Schwachstelle des Winters" ist so eine. Was genau soll das bitte schön sein? Was ist eine Schwachstelle beim Wetter? Was soll eine Schwachstelle im Winter sein? Das hat mit meteorologischer Fachsprache nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Die Menschen werden nach Strich und Faden einfach nur veräppelt. Auch das US-Langfristmodell der NOAA sieht keinen extrem kalten Winter und schon gar nicht den kältesten Winter seit 10 Jahren.

Kein Wintereinbruch bis Anfang November

Vor einigen Wochen wurde ja hier und da auch schon über einen Wintereinbruch bis ganz runter Ende Oktober spekuliert. Das ist mit dem heutigen Stand der Wettermodelle überhaupt nicht haltbar. Wir hatten es gestern schon geschrieben: Ein weißes Halloween wird es nicht geben. Es geht insgesamt bis in den November recht mild weiter. Maximal in den Hochlagen gibt es ein paar Schneeflocken, aber das ist für die aktuelle Jahreszeit ja auch nichts Ungewöhnliches.

Novemberstart zu warm
Der November startet deutlich zu warm. Das zeigt die aktuelle Trendprognosen des ECMWF.

Niemand weiß wie der Winter werden wird und schon gar nicht diejenigen, die Jahr für Jahr aufs neue auf einen Eiswinter mit viel Schnee spekulieren. Irgendwie muss man scheinbar seine Anhängerschaft bei Laune halten und erfindet dann irgendwelche obskuren Dinge. Das Ganze wird dann als "meteorologische Interpretation" verkauft. Ein Lacher folgt hier scheinbar dem nächsten.

Fazit: Es gibt derzeit keine einzige seriöse Prognose die einen zu kalten Winter ankündigt. Winterfreunde, lasst Euch nicht mit falschen Hoffnungen ködern.

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