Winter kehrt zurück: Südbayern eisig bis –20°C – kippt das Wetter jetzt drastisch vor dem 1. Advent?

In Südbayern rauschte die Temperatur auf fast –20°C. Ist das das letzte Aufbäumen des Winters – oder steht ein überraschender Kälteeinbruch vor einer deutlichen Milderung bevor?

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Unmittelbar um den 1. Advent herum stellt sich die Wetterlage komplett um. Der Winter ist auf dem Rückzug.

Die vergangene Nacht zeigte eindrucksvoll, wie potent die Restkälte über Schneedecken sein kann. In Teilen Südbayerns und speziell in den Alpentälern sank das Thermometer örtlich auf –18 bis –20 Grad. Verantwortlich war eine Kombination aus klarem Himmel, einer dicken Schneedecke und einer kurzzeitig einsetzenden Windstille.

Diese Mischung erzeugt eine sogenannte Strahlungsnacht, bei der die vom Boden abgegebene Wärme ungehindert ins All entweicht. Während also in den Alpenklimata fast schon hochwinterliche Bedingungen herrschten, verlief die Nacht im übrigen Deutschland vergleichsweise milde. In vielen Regionen blieb es frostfrei, was den extremen Südbayern-Kaltfleck noch deutlicher hervortreten ließ.

Letztes Aufbäumen des Winters – oder kommt noch mehr?

Die große Frage: War diese Nacht bereits das Ende der winterlichen Phase, oder rollt die nächste Kältewelle schon an? Nach derzeitigen Modellen scheint die aktuelle Frostspitze tatsächlich ein kurzes Intermezzo gewesen zu sein. Verantwortlich dafür sind atlantische Tiefausläufer, die wieder mildere Meeresluft nach Deutschland lenken.

Allerdings warnen Meteorologen, dass das Kältepotenzial über Schnee weiterhin enorm bleibt. Jeder neue Aufklarungsmoment könnte erneut zweistellige Minusgrade ermöglichen – zumindest in höheren Lagen und Mulden.

Großwetterlage kippt: Atlantik übernimmt die Kontrolle

In den nächsten Tagen verlagern sich die Druckgebilde entschieden. Der bisher wetterbestimmende Hochdruckblock zieht sich nach Osten zurück, während vom Atlantik ein breiter Strom feuchter, milder Luftmassen heranweht. Diese Strömung lässt die Temperaturen deutschlandweit steigen – in einigen Regionen sogar auf 8 bis 12 Grad.

Das bedeutet: Die teils extreme Strahlungskälte verliert ihre Basis. Auch im Süden wird die Schneedecke langsam durchfeuchtet und verliert damit ihre Fähigkeit, extrem tief zu kühlen.

Was passiert zum 1. Advent?

Zum ersten Advent deutet sich eine deutliche Milderung an. Viele Modelle simulieren für den Zeitraum eine kräftige Westströmung. Damit verbunden wäre ein spürbarer Temperatursprung, selbst in den Alpenvorländern.

Statt strengem Frost dominiert dann wahrscheinlich graues, nasses und windiges Wetter. Ein klassischer Advents-Wintermonat sieht anders aus – zumindest dieses Jahr.

Kommt danach noch einmal Winterluft?

Trotz der bevorstehenden Milderung sollte man die Winterluft nicht vorschnell abschreiben. Ein erneuter Schwenk zu kälteren Temperaturen bleibt möglich, denn die Nordhemisphäre ist nun vollständig im Wintermodus. Eine Blockinglage über Skandinavien oder dem Nordmeer könnte jederzeit wieder Polarluft nach Mitteleuropa lenken.

Derzeit spricht jedoch mehr für eine längere milde Phase – aber die Atmosphäre ist in dieser Jahreszeit besonders sprunghaft.

Fazit: Extremkälte ja – nachhaltiger Winter nein

Die fast –20 Grad in Südbayern waren spektakulär, aber eher Wetter- als Klimasignal. Die Großwetterlage dreht nun deutlich auf mild, und bis zum 1. Advent stehen die Zeichen eher auf Herbstwetter als auf Winter.
Dennoch bleibt die Lage dynamisch. Die kommenden Wochen können jederzeit wieder einen Kälterückfall bringen – nur jetzt steht erst einmal ein markanter Wärmeschub bevor.