Wetterforscher spricht von "Hitzewelle im Dezember" - mit dieser Wetterlage hat nächste Woche wohl kaum einer gerechnet!

Ein außergewöhnlicher Warmluftschub bringt Deutschland pünktlich zum Nikolaus Temperaturen bis 17 Grad. Modelle sehen sogar eine anhaltende Rekordphase, während jeder echte Wintereinbruch in weite Ferne rückt.

Zum Nikolaustag stellt sich die Wetterlage in Deutschland radikal um. Aus Westen strömen extrem milde Luftmassen ein, die in der Höhe und am Boden ein Niveau erreichen, das man sonst eher aus dem Frühling kennt.

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Statt winterlicher Kaltluft übernimmt ein Muster, das den Eindruck erweckt, als würde ein Saharawirbel Richtung Mitteleuropa drücken. Dass ein derart massiver Warmluftschub ausgerechnet Anfang Dezember auftritt, wirkt für viele Beobachter fast surreal.

Temperaturen auf Rekordkurs

Die Modelle zeigen für Montag und Dienstag ein erstaunlich einheitliches Bild. Fast überall steigt das Thermometer auf 10 bis 15 Grad, örtlich im Westen sogar auf 16 oder 17 Grad. Solche Werte wären für die aktuelle Jahreszeit exorbitant zu warm und in vielen Regionen rekordverdächtig. Während sonst Frost, Nebel oder leichter Schneefall ein Thema wären, dominiert nun ein Temperaturniveau, das jeden winterlichen Ansatz erstickt, bevor er überhaupt entstehen kann.

Mildluft setzt sich am Boden durch

Besonders markant ist, dass die Wärme nicht nur in höheren Schichten verharrt. Die Warmluft wälzt sich bis zum Erdboden durch und verdrängt kühlere Restluft konsequent. Damit wird der Effekt noch deutlicher spürbar: selbst morgens bleiben die Temperaturen ungewöhnlich hoch, und tagsüber entwickelt sich ein Klima, das fast an ein Frühlingserwachen erinnert. Von der sonst typischen Dezemberfrische fehlt jede Spur.

Keine Chance für den Polarwirbel

Während viele Wetterinteressierte auf einen Anlauf des Polarwirbels hoffen, zeigen die aktuellen Karten das Gegenteil. Statt stabiler Nordströmungen dominiert eine Westlage, die ununterbrochen milde Luft nach Deutschland bringt. Kaltluftreservoirs bleiben weit entfernt, und Blockierungsmuster, die einen Wintereinbruch begünstigen würden, existieren momentan schlicht nicht. Das Ergebnis ist ein Wetterverlauf, der sich konsequent gegen den Winter stellt.

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Am Montag (8. Dezember) erwartet Deutschland Temperaturen wie im Frühling.

Die milde Phase könnte bleiben

Noch bemerkenswerter wird die Lage mit Blick auf die mittelfristigen Prognosen. Viele Modelle deuten darauf hin, dass die Warmphase bis zum 3. Advent und darüber hinaus Bestand haben könnte. Selbst danach stehen die Chancen auf einen Wintereinbruch äußerst schlecht. Die Atmosphäre zeigt keinerlei Ansätze für einen nachhaltigen Kälterückfall. Damit könnte Deutschland bis mindestens zum 18. Dezember in einer stabilen Mildströmung verharren.

Ein Dezember, der zum Frühling mutiert

Was sich abzeichnet, ist ein Dezember, der die üblichen Erwartungen an die Vorweihnachtszeit vollständig unterläuft. Statt frostiger Nächte und winterlicher Stimmung erleben viele Regionen ein rekordverdächtiges Temperaturplateau, das in dieser Form selten ist.

Für Meteorologen ist es ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie stark großräumige Strömungsmuster die Jahreszeiten verschieben können. Für alle, die auf Schnee hoffen, bleibt dagegen nur Ernüchterung – denn derzeit spricht fast alles für einen durchgehend milden Dezemberstart.