Wetterforscher schlagen Alarm: Kommt die eisige –20-Grad-Kälte aus den USA nun wirklich auch zu uns nach Europa?

Im Nordosten der USA und Osten Kanadas friert alles bei teils –20 Grad, und nun warnen erste Stimmen, diese Eiskälte könne zu uns „herüberschwappen“. Was ist dran?

Die brutale Kälte, die derzeit den Nordosten der USA und den Osten Kanadas lähmt, sorgt weltweit für Schlagzeilen. Bei teils unter –20 Grad brechen Rekorde, Heizsysteme versagen und Infrastruktur kommt zum Erliegen.

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Kein Wunder also, dass in Europa sofort die Frage aufpoppt, ob dieser gefährliche Frost auch zu uns unterwegs ist. Wetterforscher berichten, dass sich solche Gerüchte ständig wiederholen, besonders wenn Nordamerika in den Extremschalter umlegt. Doch was steckt wirklich dahinter?

Der Mythos vom „Wetter, das eine Woche später zu uns kommt“

Kaum friert es irgendwo in den USA, taucht sie wieder auf: die angebliche Regel, wonach die Kälte eine Woche später auch Europa erreicht. Experten nennen diese Vorstellung „meteorologisch völlig haltlosen Unsinn“. Denn Luftmassen überqueren den Atlantik nicht wie ein Paket auf einer Förderstrecke. Die aggressive Kontinentalluft wird durch den warmen Ozean abgeschwächt, aufgelöst und verliert ihre Identität lange, bevor sie überhaupt in die Nähe Europas gelangen könnte.

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In den USA sind einige Regionen von einer heftigen Kältewelle betroffen, die sich bis zum 3. Advent noch weiter verstärkt.

Warum manche trotzdem glauben, die Eiskälte könnte herüberschwappen

Der Kern des Missverständnisses liegt in einem halben Wahrheitsfunken. Tatsächlich beeinflussen große Strömungsmuster wie Jetstream und Polarwirbel das Wetter auf beiden Seiten des Atlantiks. Wenn der Polarwirbel geschwächt ist, entstehen kalte Ausbrüche, die zuerst Nordamerika, später aber auch Europa treffen können – nicht dieselbe Luft, aber vom gleichen Mechanismus ausgelöst. Diese zeitliche Verzögerung wirkt für viele wie ein „Eiskälte-Transport“, obwohl es keiner ist.

Wie die Strömungsmuster wirklich funktionieren

Die Atmosphäre reagiert global, nicht regional. Wenn ein starker Kaltlufttrog über Nordamerika entsteht, kann sich derselbe Wellenzug des Jetstreams weiter ostwärts verlagern. Dadurch gerät Europa in eine völlig neue Wetterlage. Die Kälte wird nicht importiert, aber wir können dennoch in eine Konstellation geraten, die frische arktische Luft aus Norden oder Osten direkt zu uns lenkt. Genau das sorgt für die oft dramatischen Temperaturstürze, die scheinbar „aus dem Nichts“ kommen.

Der Dezember 2025 verläuft in Deutschland außergewöhnlich mild und liegt aktuell auf Rang 2 der wärmsten Dezember seit Messbeginn 1881. Klassische winterliche Kälte bleibt fast flächendeckend aus, vielerorts herrschen eher herbstliche bis frühlingshafte Temperaturen. Diese extreme Abweichung zeigt, wie stark die Großwetterlagen derzeit auf milde Atlantikluft setzen.

Was Europas Wetter nun tatsächlich droht

Aktuell analysieren Fachleute, wie stabil die amerikanische Kältewelle in das globale Strömungsmuster eingebettet ist. Sollte sich ein Blocking über Grönland etablieren oder der Polarwirbel weiter geschwächt werden, könnte Europa in den kommenden Tagen oder Wochen tatsächlich in eine schärfere Winterlage rutschen. Nicht wegen der US-Luft selbst, sondern weil der gesamte atmosphärische Mechanismus kippt.

Fazit: Die Kälte reist nicht – aber ihre Folgen schon

Die Vorstellung, die –20-Grad-Eisluft aus Nordamerika würde direkt zu uns nach Europa fliegen, bleibt wissenschaftlich falsch. Doch die extreme Situation dort kann ein Vorzeichen sein: Wenn dieselben Großprozesse auf unsere Seite springen, könnte auch Europa eine Kältephase bevorstehen. Die Luft kommt nicht – aber die Wetterlage könnte.