Von 40 auf 0 Grad? Schnee im Juli – Klimaexperte: "Dieser Wettersturz bringt sogar den Hochsommer in die Knie"

Von Hitze zu Schnee in nur wenigen Tagen: Der Sommer 2025 zeigt extreme Wetterlaunen. Wie ungewöhnlich ist das – und was bedeutet das für Mensch und Tier?


Am vergangenen Mittwoch (2. Juli) wurden im Westen Deutschlands noch fast 40 Grad gemessen – heute, kaum fünf Tage später, herrschen vielerorts nur noch rund 20 Grad. In den Hochlagen der Alpen ist es über 2000 bis 2500 m sogar bitterkalt geworden: Dort fiel in der Nacht zum Montag Schnee, teils mehrere Zentimeter. Ein solch abrupter Temperatursturz mitten im Juli ist nicht alltäglich, aber auch nicht völlig beispiellos.

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Kurzzeitig ist es so kalt, dass es in den Hochlagen der Alpen sogar Schnee gab. Das ist nichts Ungewöhnliches.

Warum stürzt das Wetter so extrem ab?

Die Ursache liegt in einer markanten Luftmassengrenze, die sehr warme Saharaluft im Osten von polarer Kaltluft aus Nordwesten trennt. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet lenkt diese Kaltluft direkt nach Mitteleuropa. Wo die Luftmassen aufeinandertreffen, entstehen Gewitter, Starkregen – und eben plötzlicher Temperatursturz. In den Bergen reichen ein paar Hundert Meter Höhenunterschied aus, um aus Regen Schnee zu machen.

Schnee im Juli – wie ungewöhnlich ist das?

Schnee in den Alpen im Hochsommer ist selten, aber nicht beispiellos. In Höhenlagen über 2000 Meter kann es auch im Juli kurze Schneefälle geben, wenn sehr kalte Luft einströmt. Dass dies allerdings mit einem so starken Temperatursturz einhergeht, ist eher ungewöhnlich. Für viele Menschen wirkt das wie ein „Wetter-Schock“ – vor allem nach der vorherigen Hitzewelle.

Gefahr für Kühe und Almen?

Für das Vieh auf den Almen kann ein plötzlicher Wintereinbruch zum Problem werden – vor allem, wenn Kälte, Nässe und Schnee zusammenkommen. Die Tiere können unterkühlen oder sich auf glatten Wegen verletzen. Viele Almbauern reagieren schnell: Entweder wird das Vieh kurzfristig ins Tal gebracht oder zumindest in Stallungen auf der Alm untergestellt. Die Landwirte sind in solchen Lagen meist gut vorbereitet.

Ist das noch normal?

Solche Wetterextreme sind zwar meteorologisch erklärbar, werden aber in einem sich verändernden Klima häufiger diskutiert. Klimamodelle zeigen, dass mit zunehmender Energie in der Atmosphäre auch stärkere Ausschläge möglich sind – sowohl nach oben als auch nach unten. Ob dieser Juli-Sturz ein Ausreißer bleibt oder Teil eines größeren Trends ist, werden erst die kommenden Jahre zeigen. Klar ist: Das Wetter wird launischer.