Vorsicht! Im Januar 2024 schlägt der Porlarwirbel wieder zu: Schnee und Eis fluten Deutschland! Diesmal aber sicher...

Der Winter war so schnell weg, wie er Anfang Dezember gekommen ist. Nun haben wir in ganz Deutschland Tauwetter, Regen und milde Luft. Da braucht es mal wieder den Polarwirbel, um in den Medien wild über den weiteren Winterverlauf spekulieren zu können! Es ist jedes Jahr das Gleiche ...

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Jedes Jahr hört man vom Polarwirbel. Jährlich soll er Deutschland viel Eis und Schne bringen und jährlich passiert so gut wie...NICHTS!

Anfang Oktober hatten wir das Meteored Deutschland bereist die "Prognose" abgegeben, dass sicherlich bald das Thema Polarwirbel wieder in den Fokus einiger "Wetterexperten" rutscht. Und da ist es auch schon wieder passiert!

Der Polarwirbel taucht wieder auf und wird uns im Januar sicherlich die ganz große Kälte und viel Schnee bringen. Es ist kaum zu glauben, aber wahr, jedes Jahr kramen die üblichen Verdächtigen Ihre märchenhafte Story zum Polarwirbelwinter aus dem Hut. Da kann man bereits die Uhr danach stellen. Das ist ja auch kein Wunder, denn der Winter hat sich aktuell zurückgezogen und wirklich tolle Winterprognosen gibt es derzeit auch nicht. Doch was ist eigentlich dieser Polarwirbel genau und hat er wirklich Einfluss auf unser Wetter?

Alles zum Polarwirbel

Der Polarwirbel ist eine großräumige Zirkulation von Luft in der Stratosphäre über den Polregionen der Erde. Er ist eine Art von atmosphärischem Phänomen, das sich in der Höhe zwischen etwa 10 und 50 Kilometern über der Erdoberfläche befindet. Der Polarwirbel besteht aus einem Ring aus kalter Luft, die um die Pole herum zirkuliert. Es gibt zwei Hauptarten von Polarwirbeln: den arktischen Polarwirbel über dem Nordpol und den antarktischen Polarwirbel über dem Südpol.


Diese Wirbel spielen eine wichtige Rolle im globalen Klimasystem und beeinflussen das Wetter in den mittleren Breiten. Während des Winters verstärkt sich der Polarwirbel, und er kann schwächer werden oder sogar zusammenbrechen, was zu Phänomenen wie dem "Polarwirbel-Split" führt. Wenn der Polarwirbel geschwächt oder aufgeteilt ist, können kalte Luftmassen aus der Arktis in tiefere Breiten vordringen und das Wetter in verschiedenen Regionen beeinflussen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Polarwirbel in der Stratosphäre existiert und sich von den troposphärischen Wetterphänomenen unterscheidet, die sich auf der Erdoberfläche abspielen.

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Schlägt der Polarwirbel bald in Deutschland mächtig zu und bringt uns viel Schnee, Eis und Kälte? Wir klären Euch auf!

Bringt uns der Polarwirbel einen kalten und schneereichen Januar oder Februar?

Die Rolle des Polarwirbels bei der Beeinflussung des Winterwetters in Europa ist ein komplexes und wissenschaftlich untersuchtes Thema. Es gibt tatsächlich Zusammenhänge zwischen der Stärke des Polarwirbels und dem Wetter in den mittleren Breiten, einschließlich Europa, aber es ist wichtig zu beachten, dass dies nur einer von vielen Faktoren ist, die das Wetter bestimmen. Wenn der Polarwirbel stark und stabil ist, bleibt kalte Luft in der Arktis eingeschlossen, und das Wetter in Europa kann milder sein. Wenn jedoch der Polarwirbel geschwächt oder gestört wird, kann kalte Luft aus der Arktis in tiefere Breiten vordringen, was zu kälterem Wetter und möglicherweise zu Schneefällen in Europa führen kann.

Es ist jedoch nicht so einfach, wie es manchmal in den Medien dargestellt wird, und es gibt viele andere Faktoren, die das europäische Winterwetter beeinflussen, darunter Meeresströmungen, die Nordatlantische Oszillation (NAO) und andere atmosphärische Muster. Die Geschichten über den Polarwirbel und seine Auswirkungen auf das europäische Wetter sind also nicht nur Märchen oder Schlagzeilen, sondern sie haben eine wissenschaftliche Grundlage. Nur leider werden sie jährlich überspitzt publiziert und es wird so getan, als wäre der Polarwirbel der einzige Faktor!

Wetterprognose ist ein zu komplexer Vorgang

Allerdings ist die Vorhersage von Wetterereignissen über längere Zeiträume komplex, und es gibt immer Unsicherheiten, die berücksichtigt werden müssen. Daher sollten Berichte über den Polarwirbel und seine Auswirkungen mit Vorsicht betrachtet werden. Übrigens: Auch langfristige Prognosen wie die von NOAA oder vom ECMWF behandeln das Verhalten des Polarwirbels. Keines dieser Modelle rechnet derzeit mit einem eisigen Januar oder Februar!