Meteorologe verblüfft - Experte Johannes Habermehl erklärt "Dieses Wetterphänomen könnte uns jetzt überraschen"

Sommer oder Altweibersommer? Schon Anfang September winken bis zu 30 Grad. Doch ist das bereits das legendäre Wetterphänomen – oder nur ein kurzes Hoch?

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Wie schön wird das Wetter im September? Bekommen wir einen tollen Altweibersommer?

Der Begriff Altweibersommer stammt nicht etwa von alten Frauen, sondern vom altdeutschen „weiben“ – was „Spinnenfäden knüpfen“ bedeutet. In dieser Jahreszeit sind bei ruhigem Hochdruckwetter die feinen Spinnweben oft deutlich sichtbar, wenn die tiefstehende Sonne sie zum Glitzern bringt. Meteorologisch spricht man vom Altweibersommer, wenn es nach den ersten herbstlichen Vorboten im September oder Anfang Oktober noch einmal zu einer längeren Phase mit milden Temperaturen und viel Sonnenschein kommt. Es ist also eine Art „Nachsommer“, der vielen als besonders angenehm gilt.

Frühsommerliche Wärme schon Anfang September

Rund um das erste Septemberwochenende 2025 deuten die Modelle auf ungewöhnlich hohe Temperaturen hin: 25 bis 30 Grad sind durchaus möglich, lokal sogar noch etwas mehr. Dazu soll es überwiegend sonnig bleiben, nur vereinzelt treten Schauer oder Gewitter auf. Das klingt nach Sommer pur – doch die Frage ist: Handelt es sich dabei schon um den Altweibersommer? Meteorologisch betrachtet liegt der eigentliche Zeitraum des Phänomens meist etwas später, eher ab Mitte bis Ende September.

Ist das schon der Altweibersommer?

Hier lohnt ein genauer Blick: Ein kurzes Hochdruckintermezzo mit sommerlichen Temperaturen Anfang September ist eher eine Nachwirkung des Sommers als ein klassischer Altweibersommer. Dieser wird meist mit stabilen Hochdrucklagen Ende September verbunden, wenn die Nächte bereits spürbar länger und kühler werden. Erst dann stellt sich das typische Bild ein: Neblige Morgenstunden, die sich gegen Mittag auflösen, gefolgt von goldenem Sonnenschein bei noch milden Werten. Ob das Hoch, das sich aktuell aufbaut, wirklich so stabil bleibt, ist noch offen.

Wie stabil ist das kommende Hoch?

Wettermodelle zeigen derzeit zwar freundliches und warmes Wetter, aber ob das Hochdruckgebiet tatsächlich länger Bestand hat, bleibt abzuwarten. Schon kleine Änderungen in der Luftströmung können dazu führen, dass Wolken oder gar Regenfelder schneller wieder Einzug halten. Die Prognosesicherheit für Anfang September ist daher noch begrenzt. Sicher ist nur: Die Chancen auf ein sonniges erstes Septemberwochenende stehen sehr gut – ob das aber gleich ein Altweibersommer ist, wird man erst im Rückblick sagen können.

Die Aussichten für den September

Eines ist klar: Der September bringt oft noch einmal schöne Tage, und viele Jahre zeigen sogar gleich mehrere Warmluftschübe. Damit steigen die Chancen, dass auch 2025 ein echter Altweibersommer folgt – nur eben wahrscheinlich erst später im Monat. Für alle, die den Sommer noch nicht verabschieden wollen, heißt das: Geduld haben, die Terrasse bereithalten und die ersten goldenen Herbstsonnenstrahlen genießen. Der Altweibersommer ist kein festes Datum – sondern eine Laune des Wetters, die uns vielleicht noch überrascht.