Fällt der Winter komplett aus?

Der vergangene Winter war mal wieder wenig winterlich. Es wurde sogar der zweitwärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Die Temperaturabweichung betrug am Ende 4,0 Grad. Noch wärmer war der Winter 2007/2008. Damals betrug die Abweichung sogar 4,4 Grad. Und der kommende Winter? Da sehen die Prognosen auch wieder zunehmend düster aus. Der Winter könnte zum Totalausfall werden.

Den Winter als solchen gibt es natürlich. Die Jahreszeit fällt nicht aus. Doch könnte diese Jahreszeit wieder von sehr mildem und nassen Wetter geprägt sein. Typisches Schmuddelwetter statt weißer Landschaften. Aber das kennen wir ja schon. Weihnachten grün statt weiß- alles fast wie in jedem Jahr. Wir schauen uns gleich mal den aktuellen Stand der Prognosen etwas genauer an.

Was sagen die führenden Wettermodelle zum Winter 2020/21?

Da schauen wir uns am besten Mal die beiden Wettermodelle von der NOAA an und vom europäischen Wetterdienst. Beginnen wir mit dem Dezember 2020. Nach den aktuellen Erkenntnissen soll der Monat noch der "kühlste" von allen drei Wintermonaten werden. Die Abweichungen gegenüber der Klimamittel fallen vergleichsweise verhalten aus. Rund 0,5 bis 1 Grad zu kühl soll der Dezember nach Berechnungen des US-Wetterdienstes NOAA ausfallen. Der europäische Wetterdienst sieht sogar nur eine Abweichung von 0 bis 0,5 Grad über dem Klimamittel.

So geringe Abweichungen würden natürlich gefühlt als zu kalter Winter bei den meisten Menschen ankommen. Die vergangenen Dezember waren ja teilweise 2 bis 4 Grad zu warm. Allerdings sind solche Monatsprognosen mit Vorsicht zu genießen. Eine Monatsabweichung sagt natürlich noch lange nichts darüber aus, wie sich die Wetterlage in einzelnen Wochen genau einstellt. Da kann es auch mal drei eiskalte Wochen geben und dann eine extrem zu warme Woche, im Schnitt wäre es dann am Ende vielleicht noch ein "normaler" Monat...

Januar und Februar 2021 deutlich zu warm

Die Trends für den Januar und den Februar sind dann schon deutlich eindeutiger. Die beiden Monate sollen viel zu warm ausfallen, und zwar in ganz Europa. Berechnete Abweichungen in Deutschland zeigen für den Januar einen 2 Grad zu warmen Monat, im Februar sogar einen 2 bis 3 Grad zu warmen Monat. Das sieht nicht nach einer winterlichen Entwicklung aus. Demnach liegen die Hoffnungen für Winterfreunde wohl mehrheitlich auf dem Dezember.

Bei den Niederschlägen sollen alle drei Monate nasser als üblich werden, also mehr Niederschläge bringen. Im Dezember vielleicht häufig auch mal Schnee bis in mittlere Lagen, im Januar und Februar vermutlich nur in den Hochlagen zeitweise als Schnee. Die Alpen könnten bei so vielen Niederschlägen gut profitieren. Besonders oberhalb 1500 bis 2000 m wäre diese Wetterlage ein echter Schneebringer!

Fazit: Der kommende Winter wird offenbar wieder zu warm, nur im Dezember besteht Hoffnung auf einen normalen Wintermonat mit Schneeflocken bis ganz runter. Wir sind gespannt!