Das Wetter am langen Wochenende um Fronleichnam in Deutschland: Wo und wie muss man sich auf Hochwasser vorbereiten?

Fronleichnam ist morgen in einigen Bundesländern ein Feiertag. Was genau feiern wir da eigentlich und wie wird das Wetter an diesem Feiertag. Dazu der Blick auf das für einige lange Wochenende. Welches Wetter haben wir zu erwarten und wie entwickelt sich die Hochwasserlage?

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Wo genau droht am kommenden Wochenende Hochwasser in Deutschland und wie sollte man sich vorbereiten?


In den westlichen und südlichen Bundesländern ist morgen wieder ein Feiertag angesagt. Dort wird Fronleichnam gefeiert. Das Wetter sieht an diesem Feiertag in ganz Deutschland ziemlich wechselhaft aus. Es kommt immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern und leider auch zu Starkregen. Wirkliches Ausflugswetter scheint das nicht werden zu wollen. Einen Feiertag haben die Menschen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in einigen anderen katholischen Regionen.

Fronleichnam, auch bekannt als "Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi", ist ein katholischer Feiertag. Er wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert und beinhaltet Prozessionen, bei denen die Eucharistie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird. Es symbolisiert die Gegenwart Christi in der Eucharistie.

Der Rest hat keinen Feiertag, allerdings bekommen morgen alle das gleiche, wechselhafte Wetter ab, egal ob Feiertag oder nicht. Auch der Freitag bringt für die meisten weiterhin sehr wechselhaftes Wetter. Ausflüge, Wanderungen oder Radtouren sollte man nicht über Regensachen durchführen, sonst kann man nass werden. Allerdings gibt es auch eine große Region, in der sollte man besser gar nicht aus dem Haus gehen. Im Südosten und teilweise auch in der Landesmitte baut sich ein starkes Regenband auf und das hat es in sich. Es werden erhebliche Regenmengen berechnet. Größtenteils liegen diese um 100 bis 150, regional sogar bei mehr als 200 Liter.

In welchen Regionen droht Hochwasser, welche Maßnahmen sind nun sinnvoll?

Je nach Wettermodell sind die Schwerpunkte der stärksten Niederschläge anders gelagert. Das aktuelle Prognosemodell GFS rechnet in seinem neusten Lauf den Schwerpunkt nun viel weiter westlich als zuvor. Somit könnte das gesamte Rhein-Main-Gebiet mitten in der Zone der heftigen Regenfälle liegen. Sachsen wäre nicht mehr allzu stark betroffen, dafür alle Regionen weiter westlich. Das deutsche Wettermodell bleibt unterdessen bei seinem Schwerpunkt von Sachsen bis nach Bayern.

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Die Regenmengen bis Sonntagabend. Besonders über Franken kann es heftigen Niederschlag geben. Mehr als 100 Liter Regen sind dort möglich.


Es ist ein hin und her. Da hilft wirklich nur, die Unwetterwarnungen gut im Blick behalten. Bei drohendem Hochwasser in 2-3 Tagen sollten Sie wichtige Dokumente, Medikamente und Wertsachen in wasserfesten Behältern sichern. Bringen Sie elektrische Geräte und Möbel aus dem Keller und Erdgeschoss in höhere Stockwerke. Prüfen Sie die Notfallvorräte wie Trinkwasser, Lebensmittel und Batterien. Informieren Sie sich regelmäßig über die aktuelle Wetterlage und Hochwasserwarnungen. Bereiten Sie eine Notfalltasche mit Kleidung, wichtigen Papieren und Hygieneartikeln vor. Planen Sie eine sichere Evakuierungsroute und bleiben Sie in Kontakt mit Nachbarn und lokalen Behörden.

Was ist der Grund für die Hochwasserlage?

Eine Vb-Wetterlage, auch als "Fünf-b"-Wetterlage bezeichnet, ist eine spezielle meteorologische Situation, die in Mitteleuropa, einschließlich Deutschland, zu starken Regenfällen und Hochwasser führen kann. Der Name "Vb" stammt aus der Klassifikation nach van Bebber, einem deutschen Meteorologen des 19. Jahrhunderts. In dieser Klassifikation beschreibt "Vb" die Zugbahn von Tiefdruckgebieten, die vom Mittelmeer über die Alpen und weiter nach Nordosten ziehen. Der Mechanismus einer Vb-Wetterlage beginnt mit einem Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer, das feuchte, warme Luft aufnimmt. Dieses Tiefdruckgebiet zieht dann nach Norden oder Nordosten, oft über die Alpen hinweg.

Beim Überqueren der Alpen wird die feuchte Luft gezwungen, aufzusteigen, wodurch sie abkühlt und sich intensive Niederschläge bilden. Diese Niederschläge können als starker Regen oder Schnee in die nördlichen Regionen der Alpen, wie Süddeutschland, gelangen. Die Kombination aus intensiven, langanhaltenden Regenfällen und der topografischen Barriere der Alpen kann schnell zu Hochwasser führen. Vb-Wetterlagen sind relativ selten, aber sie haben das Potenzial, erheblichen Schaden anzurichten. In Deutschland treten solche Wetterlagen ungefähr alle zwei bis fünf Jahre auf, wobei ihre Intensität und die resultierenden Schäden stark variieren können. Einige der verheerendsten Hochwasserereignisse in der deutschen Geschichte, wie das Elbe-Hochwasser 2002 oder das Hochwasser in Bayern und Sachsen 2013, waren auf Vb-Wetterlagen zurückzuführen.

Im Vergleich zum großen Hochwasser 2013 werden dieses Mal in Bayern weniger hohe Regensummen erwartet, trotzdem ist die Ausbildung eines großen Hochwassers möglich

Die seltene, aber wiederkehrende Natur dieser Wetterlage bedeutet, dass Gebiete, die anfällig für Hochwasser sind, stets vorbereitet sein sollten. Dazu gehört der Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen wie Dämmen und Rückhaltebecken sowie die Einrichtung von Frühwarnsystemen, die die Bevölkerung rechtzeitig vor drohenden Gefahren warnen können.

Die Hochwassermeldedienst erreichen Sie hier:

Hochwasser Bayern

Hochwasser Baden-Württemberg

Hochwasser Sachsen

Hochwasser Hessen


Zudem ist es wichtig, dass Anwohner in gefährdeten Gebieten wissen, wie sie sich im Falle eines Hochwassers verhalten sollen. Insgesamt zeigt die Vb-Wetterlage eindrücklich, wie stark das Wetter und die geografischen Gegebenheiten zusammenspielen können, um Naturkatastrophen auszulösen. Die Vorbereitung und das Bewusstsein für diese speziellen Wetterphänomene sind entscheidend, um Schäden zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.