"Höllensommer des Jahrhunderts": Biologe warnt vor angeblichem Extremsommer! Erwartet Deutschland wirklich Rekordhitze?

Im vergangenen Winter 2023/24 hieß es von einigen Experten immer wieder, dass es aufgrund des Polarwirbels extrem kalt werden solle, viel Schnee sei zu erwarten. Besonders kalt sollte der Februar 2024 ausfallen. Wir alle wissen, wie dieses Märchen ausging. Es wurde der wärmste Februar seit mehr als 140 Jahr und damit trat genau das krasse Gegenteil ein. Immer wieder geistern schlimmer Aussagen das Wetter betreffend durch die Medien. Jüngst wird nun sogar vor einem "Höllensommer des Jahrhunderts" oder "Höllensommer des Jahrtausends" gewarnt. Das zumindest berichten aktuell verschiedene Medien unter Berufung auf den Biologen Mark Benecke.

Die Aufmerksamkeit der Medien ist ihm damit sicherlich gewiss, mit seriöser Meteorologie hat das allerdings rein gar nichts zu tun. Das ist allerdings dann ohnehin eher das Fachgebiet von Meteorologen und weniger von Biologen. "Schuster, bleib bei deinem Leistem" will man hier fast schon rufen. Die Frankfurter Rundschau berichten in diesem Zusammenhang von einem Höllensommer, ein Höllensommer des Jahrhunderts oder sogar direkt des gesamten Jahrtausends. Da wird es allen Lesern Angst und Bange. Diese Aussagen treffen und machen den Menschen Angst.

Aussagen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage

Zunächst einmal sind die Sommer in den vergangenen 20 bis 30 Jahren immer wärmer geworden. Selten gab es mal zwischendrin einen "zu kalten Sommer" im Vergleich zum langjährigen Mittel. Seriöse Wetterdienste erstellen immer wieder aktuelle Jahreszeitenprognosen. Auch für den kommenden Sommer gibt es bereits erste Trends. Weder die Meteorologen des europäischen Wetterdienstes noch die vom US-Wetterdienst NOAA kommen dabei zu dem Schluss, dass Deutschland ein Extremsommer bzw. Rekordsommer bevorstehen könnte.

Solche Extremprognosen kann man ohnehin nicht vorhersagen. Einen Rekordsommer im Vorfeld exakt vorherzusagen, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Die Begründung für einen ominösen Höllensommer ist unterdessen ziemlich dürftig. Sie geht in etwa in die Richtung: Weil die Sommer seit Jahren immer wärmer werden, muss der kommende Sommer ein Extremsommer werden. Solche Aussagen sind leider nicht sonderlich seriös und werden wie gesagt auch nicht von seriösen und wissenschaftlichen Langfristwettermodellen gestützt.

Unseriöse Wettertrend schüren Angst und Panik bei den Menschen, das Vertrauen schwindet

Immer wieder werden Wettertrends ausgegeben, die am Ende so nicht zutreffen. Sie schaden der Zunft der seriösen Meteorologen. Man hat es im vergangenen Winter gesehen. Woche für Woche wurde Kälte angekündigt. Jüngst sollte es ja diese oder nächste Woche einen "arktischen Wintereinbruch" geben. Davon ist ebenfalls weit und breit nichts zu sehen und dieser war auch nie zu erwarten gewesen.

Diese ganzen unsachlichen Schlagzeilen sind kontraproduktiv. Die Menschen verlieren das Vertrauen in die Meteorologie und Klimatologie und fangen an, wichtige Forschungsergebnisse infrage zu stellen, nach dem Motto: Die liegen ja ohnehin immer daneben. Das darf sich sein, dieser Unsinn muss endlich aufhören!

Noch einmal: Kein seriöses Wettermodell rechnet derzeit mit einem extremen Hitzesommer. Dafür gibt es aktuell in Deutschland keine Anhaltspunkte!