Experte besorgt: „Was passiert, wenn 40 Grad zur Normalität werden? Die Wettermodelle schlagen längst Alarm“

Wieder drohen Temperaturen über 40 Grad. Ist Deutschland auf eine neue Hitzewelle vorbereitet – oder droht das nächste Chaos?

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Wie hitzeresistent ist unser Land eigentlich? Als es vergangene Woche Richtung 40-Grad-Marke ging, gab es direkt die ersten Probleme.

Die Hitzewelle vergangene Woche war für viele Menschen in Deutschland kaum auszuhalten: In mehreren Regionen wurden Temperaturen von knapp 40 Grad gemessen – in Köln, Frankfurt, Nürnberg und Berlin stieg das Thermometer auf Werte, die lange als absoluter Ausnahmefall galten. Doch ein Blick auf die Wettermodelle verheißt wenig Entspannung: Auch in den kommenden 7 bis 14 Tagen tauchen immer wieder Berechnungen auf, die Höchstwerte nahe oder sogar über 40 Grad andeuten. Was früher als Jahrhundert-Hitze galt, scheint sich zur neuen Realität zu entwickeln.

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Dabei ist klar: Temperaturen über 35 Grad sind in Deutschland keineswegs normal. Solche Werte galten lange als seltenes Extrem. Erst in den letzten Jahren häufen sich Hitzerekorde – etwa 2019 mit über 42 Grad in Lingen. Klimatologen warnen: Das ist kein Zufall, sondern ein deutliches Zeichen des Klimawandels. Doch während sich das Klima rasant verändert, scheint die Anpassung von Infrastruktur und Gesellschaft hinterherzuhinken.

Deutschland nicht hitzeresistent?

Die Folgen der vergangenen Hitzephase sind noch frisch in Erinnerung. Autobahnen zeigten Schäden durch sogenannte Blow-ups, bei denen sich Betonplatten durch Ausdehnung anheben. Der Zugverkehr wurde durch überhitzte Gleise und ausgefallene Klimaanlagen beeinträchtigt. In einigen Regionen war sogar von lokalen Stromausfällen die Rede – etwa durch überlastete Netze oder hitzebedingte Ausfälle von Anlagen. Diese Probleme zeigen: Deutschland ist in vielen Bereichen (noch) nicht auf extreme Hitze ausgelegt.

Auch Städte geraten unter Druck. Asphalt heizt sich stark auf, es fehlt an Schatten, Frischluftschneisen sind verbaut. In dicht bebauten Quartieren kann die Temperatur nachts kaum noch sinken – was für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Kinder gesundheitliche Risiken birgt. Hitzetote sind längst keine Seltenheit mehr. Schon jetzt fordert der Deutsche Wetterdienst mehr politische Maßnahmen zur Anpassung an die zunehmende Hitze.

Natur leidet – mit Folgen für uns alle

Auch die Natur kommt mit den extremen Temperaturen zunehmend schlechter klar. Böden trocknen aus, Waldbrandgefahr steigt, Flüsse führen weniger Wasser. In vielen Regionen ist die Dürre mittlerweile ein Dauerthema. Für Landwirte bedeutet das: schlechtere Ernten, gestresste Tiere, steigende Kosten. Aber auch das Ökosystem insgesamt gerät aus dem Gleichgewicht. Wenn Flüsse zu warm werden, droht Fischsterben. Bäume verlieren Blätter oder sterben gleich ganz ab – mit Folgen für den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt.

Zudem verschärft sich ein Rückkopplungseffekt: Trockene Böden heizen sich schneller auf, es verdunstet weniger Wasser – und es wird noch heißer. Städte ohne genügend Grünflächen verstärken diesen Effekt zusätzlich. Was also tun?

Was jetzt passieren muss

Der Ruf nach Anpassung wird lauter. Experten fordern Hitzeaktionspläne für Städte, mehr Begrünung, bessere Lüftungskonzepte und eine Hitzestrategie für Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser. Auch die Energie- und Verkehrsinfrastruktur muss „hitzefest“ werden – etwa durch neue Baustoffe für Straßen und Schienen oder intelligentere Stromnetze. Kurzfristig braucht es Warnsysteme, Schattenplätze, Trinkwasserangebote im öffentlichen Raum und mehr Aufklärung über Hitzeschutz.

Langfristig jedoch bleibt eine zentrale Aufgabe: den Klimawandel bremsen. Denn jedes Zehntelgrad weniger wirkt sich aus – auf Gesundheit, Sicherheit und Lebensqualität. Und darauf, ob Deutschland in Zukunft mit 40 Grad umgehen kann oder daran zerbricht.

Fazit: Extremhitze ist da – und bleibt

Die Frage ist nicht mehr, ob extreme Hitze kommt, sondern wie oft und wie schlimm. Klar ist: 35 bis 40 Grad werden keine Ausnahme mehr bleiben. Deutschland muss sich jetzt wappnen – mit kluger Stadtplanung, robuster Infrastruktur und konsequenter Klimapolitik. Denn die nächste Hitzewelle kommt bestimmt. Vielleicht schon nächste Woche.