Polentief gegen Atlantik-Hoch – Experten besorgt: Kippt jetzt der Sommer? Wetterlage sorgt für Verwirrung

Ein Tief über Polen, ein Hoch vom Atlantik – Wetterexperten sind besorgt: Was passiert da gerade über Europa?


Die Wetterlage über Europa spitzt sich zu: Ein massives Hoch über dem Atlantik will den Sommer nach Deutschland bringen – doch ausgerechnet ein Tief über Polen funkt dazwischen. „Das ist eine Konstellation, die wir so nicht jeden Tag sehen“, sagt Leon Beurer von Meteored. Besonders der Osten und Norden Deutschlands bekommen in den nächsten Tagen die Schattenseite dieses Wetterduells zu spüren. Während im Westen und Süden die Temperaturen auf über 30 Grad steigen, drohen im Nordosten Regengüsse, Gewitter und dicke Wolken. Und das zum Teil über mehrere Tage hinweg.

Polentief bringt Regen – und sorgt für Verwirrung

Eigentlich müsste sich das Atlantikhoch jetzt durchsetzen – aber das Polentief bleibt hartnäckig. Es ist nicht nur ungewöhnlich stationär, sondern schleust zudem extrem feuchte Luftmassen nach Polen und Deutschland. In Teilen Polens werden Regenmengen zwischen 100 und 150 Litern pro Quadratmeter erwartet. Das führt lokal bereits zu Überschwemmungen. Teile dieser Regenwolken ziehen auch immer wieder über den Osten Deutschlands hinweg. Wir haben erst damit gerechnet, dass das Tief rascher abzieht – stattdessen bleibt es fast wie festgeklebt über Osteuropa hängen.

Hitzewelle abgesagt – aber Sommer bleibt

Noch vor wenigen Tagen zeigten Wettermodelle mögliche Spitzenwerte bis 40 Grad – doch davon ist nun keine Rede mehr. Stattdessen gibt’s „nur“ noch 30 bis 35 Grad, vor allem im Westen und Süden. Das reicht für echtes Sommerfeeling – ohne dass die Hitzebelastung zu groß wird. In Nord- und Ostdeutschland bleibt es mit 23 bis 28 Grad zwar etwas kühler, aber keineswegs kalt. Auch dort kommt die Sonne phasenweise durch – allerdings immer wieder unterbrochen von teils kräftigen Regenschauern. Tropennächte sind derzeit kein Thema – nachts kühlt es angenehm ab.

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Ein Tief über Polen sorgt dort in den kommenden Tagen für heftigen Regen. Das Tief kann auch unser Wetter beeinflussen- zumindest regional.

So entwickelt sich das Wetter bis zum Wochenende

Dienstag zeigt sich noch landesweit wechselhaft mit teils kräftigen Schauern und Gewittern. Ab Mittwoch wird es im Westen zunehmend freundlicher – erste längere Sonnenphasen stellen sich ein. Am Donnerstag erreicht das Sommerhoch dann vor allem den Südwesten und breitet sich von dort weiter aus. Nur der Osten und Nordosten bleiben unter Tiefdruckeinfluss. Auch am Wochenende setzt sich die Zweiteilung fort: Hochsommerliche Bedingungen mit über 30 Grad im Süden und Westen – wechselhaft, aber nicht kalt im Nordosten. Der Regen wird dort zwar seltener, bleibt aber ein Thema.

Fazit: Ein Sommer zwischen Sonnenschein und Wetterrätseln

Der Sommer kehrt zurück – aber nicht geradlinig. Was derzeit über Europa passiert, ist selbst für erfahrene Meteorologen eine Herausforderung. Das Atlantikhoch liefert alles, was man sich für Juli wünscht: Sonne, Wärme, stabile Luft. Doch das Polentief bringt Feuchtigkeit, Unruhe – und Fragen. Wetterexperte Beurer bringt es auf den Punkt: „Wir wissen, was aktuell passiert – aber nicht, wie lange das Tief so blockierend bleibt. Es ist eine ungewöhnlich zähe Wetterlage.“ Klar ist nur: Wer im Westen oder Süden wohnt, kann sich auf viele sommerliche Tage freuen. Der Osten muss sich mit einem Sommer „mit Unterbrechungen“ begnügen. Noch. Denn auch dort kann sich das Hoch früher oder später durchsetzen. Wenn das Polentief endlich lockerlässt.