Besorgter Meteorologe Beurer erklärt: "Das sieht nicht gut aus" Hurrikan Gabrielle zieht über Azoren nach Europa!

Der Tropensturm Gabrielle erreicht die Azoren mit Orkanböen, meterhohen Wellen und viel Regen. Doch das ist nur der Anfang – Europa muss sich auf mehr gefasst machen!

Am Freitagmorgen ist es soweit: Hurrikan Gabrielle erreicht die Azoren, ein abgelegenes Inselarchipel mitten im Atlantik. Die Bewohner müssen sich auf Böen von über 150 km/h einstellen, die Dächer abdecken und Bäume entwurzeln können. Dazu kommen heftige Regenfälle, die binnen weniger Stunden Straßen überfluten und kleinere Erdrutsche auslösen können. Besonders an der Küste drohen Wellenberge von mehreren Metern Höhe, die Hafenanlagen beschädigen und Schiffsverkehr lahmlegen.

Von den Tropen nach Europa – ein seltener Weg

Normalerweise schwächen sich tropische Wirbelstürme weit vor Europa ab. Doch Gabrielle hat es geschafft, außergewöhnlich weit nach Norden und Osten vorzudringen. Die warme Atlantikströmung und günstige Höhenwinde haben dem Sturm genügend Energie geliefert, um bis zu den Azoren durchzuhalten. Dass ein Hurrikan auf dieser geografischen Breite auftaucht, ist außergewöhnlich – und genau darin liegt die Brisanz des Ereignisses.

Auf dem Weg zur Iberischen Halbinsel

Noch vor dem Wochenende zieht Gabrielle weiter. Bis zum Sonntagmorgen erreicht das System die Iberische Halbinsel – dann zwar nicht mehr als Hurrikan, sondern als normales Sturmtief, doch die Auswirkungen bleiben gefährlich. Besonders an der portugiesischen Atlantikküste drohen weiterhin Sturmböen von bis zu 100 km/h sowie Wellen, die mehrere Meter hoch an die Küsten donnern. Dazu kommt ergiebiger Regen, der regional für Überflutungen sorgen kann. Wer jetzt meint, das sei nur ein gewöhnlicher Herbststurm, sollte sich nicht täuschen: Die Überreste tropischer Wirbelstürme tragen immer noch enorme Energie in sich.

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Ex-Hurrikan Gabrielle erreicht am Sonntag Portugal als Sturmtief.

Klimawandel öffnet neue Türen für Stürme

Die zentrale Frage lautet: Wie konnte Gabrielle überhaupt so weit nach Europa vordringen? Experten sind sich einig, dass der Klimawandel dabei eine entscheidende Rolle spielt. Durch die Erwärmung der Ozeane finden tropische Stürme auch in Regionen Energie, die früher schlicht zu kühl waren. Selbst weit draußen im Nordatlantik liegen die Wassertemperaturen inzwischen höher als noch vor einigen Jahrzehnten. Das öffnet Wirbelstürmen eine Art „Autobahn“ in Richtung Europa – mit Folgen, die kaum abzuschätzen sind.

Das war erst der Anfang

Was Gabrielle jetzt zeigt, könnte nur ein Vorgeschmack auf das sein, was uns in den kommenden Jahrzehnten erwartet. Hurrikans, die bis nach Europa vorstoßen, werden in Zukunft häufiger auftreten. Das bedeutet nicht, dass jeder einzelne Sturm den Kontinent direkt trifft – aber das Risiko für extreme Wetterlagen mit Orkanböen, Flutwellen und Starkregen steigt deutlich. Gabrielle könnte damit als Wendepunkt in Erinnerung bleiben: als der Sturm, der klarmachte, dass Europa nicht länger sicher vor den Tropen ist.