„So eine Luftmasse erwarten wir sonst eher im Juni“ Am Montag wird ein großes subtropisches Hochdruckgebiet aufziehen!

Ab Montag gibt’s einen subtropischen Hitzeschub über Deutschland – in der Höhe wird warme Luft geschaufelt, und bis Mittwoch erreichen wir Spitzen um die 20 °C.

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Plötzlich wieder warm? Das subtropische Hoch könnte Deutschland nochmal ordentlich "einheizen".

Was sich Anfang Oktober da am Himmel zusammenbraut, ist kein gewöhnliches Herbst-Hoch – sondern ein subtropisches Höhentief bzw. Hochdruckkeil, der sich über Mitteleuropa anschleicht. Solche Hochdruckgebiete sind in der Regel Bestandteil des subtropischen Hochdruckgürtels und können bei günstiger Lage warme Luft aus dem südöstlichen Raum bis nach Deutschland transportieren. In der Meteorologie spricht man oft von einer Blockade- oder Hochdrucklage, bei der Tiefdrucksysteme kaum durchkommen – es entsteht eine stabile Wetterlage, in der sich das Hoch „festsetzt“.

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Ein spezielles Konzept ist die sogenannte Omegalage: Das Hoch liegt zwischen zwei Tiefdruckgebieten im Westen und Osten – die Isobaren zeichnen dann eine Ω-Form. Diese Konstellation hemmt das Ausweichen der Systeme und sorgt dafür, dass die Wetterlage über viele Tage stabil bleibt.In unserem Fall könnte ein solcher „Blockadeeffekt“ verhindern, dass atlantische Fronten vordringen und die warme Luft verdrängen.

Wärmetransport: Wie kommt die heiße Luft zu uns?

Unter dem Einfluss dieses Hochdrucksystems entsteht eine strömungsbegünstigte Zufuhr subtropischer Warmluft, vor allem in Bodennähe und in der mittleren Troposphäre. Die Strömung wird dabei aus südöstlichen Richtungen (teilweise auch südlich) angezapft und über Mitteleuropa nach Deutschland geführt. Diese warme Luft liegt oft in Höhenlagen (z. B. 500–850 hPa), von wo aus sie vertikal abgesenkt und durch Mischprozesse bis zur Oberfläche durchgemischt wird – das bringt dann die hohen Werte am Boden.

Unter einem kräftigen Hochdruckantizyklon ist klassische Konvektion (also große Gewitterwolken) kaum möglich, sodass die Energie nicht in Gewittern verpufft, sondern als Wärme erhalten bleibt. So kann sich in den sonnigen Stunden eine thermische Umverteilung etablieren, die lokal Höchstwerte um oder über 20 °C ermöglicht.

Trendprognose: Was bringt der Montag bis Mittwoch?

Die aktuellen Wettermodelle zeigen: Von Montag bis Mittwoch dürften sich in vielen Teilen Deutschlands Höchstwerte zwischen 18 und 21 °C einstellen – in Süddeutschland und in den tieferen Lagen besonders. Der Süden, der dort besonders gute Einstrahlung und oft weniger Wolken mitbringt, dürfte am stärksten profitieren. In den nördlichen und küstennahen Regionen sind die Werte tendenziell etwas gedämpft.

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Das subtropische Hoch schiebt ab Montag wieder extrem warme Höhenluftmassen nach Deutschland.

In den Nächten bleibt es durch geringe Windstärken und stabile Schichtung oft relativ mild, vor allem wenn die Wolkenlücken groß sind – ausgeprägter Frost ist in dieser Phase kaum zu erwarten. Die warme Luftmasse wird über Tage hinweg relativ stabil bleiben, solange das Hochdruckgebiet nicht von starken Tiefsystemen verdrängt wird.

Charakter und Bedeutung der Lage

Diese Art von Hoch ist im besten Sinne antizyklonal und stabil, wie man sie oft in Goldenen Oktoberlagen kennt: ruhiges, trockenes Wetter, wenig Wind und tagsüber sonnige Abschnitte – ideal für spätsommerliche Ausflüge. Im Oktober sind solche Lagen zwar nicht die Regel, aber auch keineswegs ungewöhnlich – gerade in Übergangszeiten zwischen Sommer und Herbst können subtropische Hochdruckzellen (oder deren Ausläufer) eine starke Rolle spielen.

Solche Hochdruckzellen können übrigens mit bekannten Systemen wie dem Azorenhoch in Verbindung stehen, das sich verstärkt und bis in höhere Breiten ausdehnt. Das Azorenhoch ist Teil des subtropischen Hochdrucksystems über dem Atlantik und beeinflusst regelmäßig das Mitteleuropawetter.

Fazit

Die Wetterlage ab Montag, 6. Oktober, verspricht eine elegante Mischung aus stabiler Hochdrucklage, Zufuhr warmer subtropischer Luft und günstiger Ausstrahlung, wodurch Deutschland ein paar spätsommerliche Tage mit annähernd oder leicht über 20 °C bevorstehen. Ob diese Wetterphase länger anhält, hängt davon ab, wie stark benachbarte Tiefdrucksysteme versuchen, die Hochblockade zu durchbrechen. Wir halten Augen und Modelle im Blick – und genießen erst einmal, was da kommt.