Stille Schönheit im Gartenteich: So bringst du Seerosen zum Blühen – wie einst im Garten von Claude Monet
Es gibt Pflanzen, die weit mehr sind als reine Dekoration. Sie berühren tiefere Ebenen unserer Wahrnehmung. Die Seerose gehört zweifellos zu diesen besonderen Gewächsen. Sie steht für Reinheit, Stille und das Spiel von Licht auf Wasser – und wurde nicht zufällig zur Muse des französischen Malers Claude Monet.

In seinem Garten in Giverny fand Monet in den Seerosen eine unerschöpfliche Quelle künstlerischer Inspiration.
Doch man muss kein Impressionist sein, um sich dieser Pflanze zu widmen: Auch im heimischen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon kann die Seerose ihre ganze Wirkung entfalten – vorausgesetzt, man kennt ihre Bedürfnisse.
Der richtige Standort
Im Grunde ist die Seerose eine unkomplizierte Pflanze. Aber wie so oft in der Natur liegen die Details im Licht. Sonnenlicht ist ihr wichtigster Verbündeter.
Fünf bis sechs Stunden direkte Sonne am Tag sind optimal, damit sich die Blüten vollständig entfalten. Dabei braucht die Pflanze ruhiges Wasser – Teiche ohne Strömung oder ein großes Wassergefäß ohne Springbrunnen bieten ideale Bedingungen.
Wird die Seerose zu unruhig umspült, verkümmern ihre filigranen Blätter und Blüten rasch.
Sorgfältiges Einpflanzen zahlt sich aus
Auch bei der Pflanzung lohnt sich Präzision. Seerosen fühlen sich in speziellen Pflanzkörben wohl, die mit schwerer, nährstoffarmer Teicherde gefüllt sind.
- Das Rhizom wird leicht schräg eingesetzt, die Triebspitze zeigt zur Wasseroberfläche.
- Eine Schicht Kies über der Erde sorgt dafür, dass das Substrat an Ort und Stelle bleibt.
Je nach Sorte unterscheidet sich die ideale Wassertiefe:
Zwergseerosen kommen mit 20 bis 30 Zentimetern aus, größere Arten benötigen deutlich mehr Tiefe – bis zu 60 Zentimeter. Im Zweifel beginnt man flach und senkt die Pflanze später weiter in den Teich ab.
Pflegeleicht, aber nicht anspruchslos
Hat sich die Seerose einmal etabliert, braucht sie erstaunlich wenig Pflege. Verwelkte Blätter sollten regelmäßig entfernt werden, um die Wasserqualität zu erhalten. Spezielle Düngetabletten im Frühling oder Frühsommer sorgen für eine kräftige Blüte – überdüngen sollte man jedoch nicht.
Wichtig ist außerdem, das Teichwasser im Gleichgewicht zu halten: Weniger Nährstoffe bedeuten weniger Algen – und damit mehr Licht für die Seerose.
Guten Morgen Unsere Teichanlage mit der Wasserfontäne schmückt sich mit Blütenteppichen aus Seerosen. Botanisch wird die weiße Seerose auch als #Nymphea bezeichnet. Claude #Monet hätte sicherlich seine Freude an diesem blühenden Wassergarten. Sie auch? pic.twitter.com/1K5hF851bH
— Insel Mainau (@mainau) August 4, 2018
Winterruhe richtig gestalten
Im Winter zeigen sich Unterschiede zwischen den Sorten. Winterharte Seerosen können im Teich bleiben, solange das Wasser tief genug ist, um ein Durchfrieren zu verhindern.
Tropische Seerosen hingegen müssen vor dem ersten Frost ins Haus geholt und bei etwa 10 Grad Celsius überwintert werden – am besten in einem feuchten Eimer an einem dunklen Ort.
Symbol einer stillen Schönheit
Die Seerose ist mehr als ein Gartengewächs. Sie ist ein Symbol für das Wesentliche – für das, was still auf der Oberfläche ruht und tief verwurzelt ist. Wer sich die Mühe macht, sie zu pflegen, wird mit einem Naturwunder belohnt, das Ruhe ausstrahlt und in seiner Schönheit beinahe zeitlos wirkt. Genau das hat Monet gespürt – und genau das kann jeder heute selbst erleben.