Wenn Fakten überfordern: Klimaleugnung als Symptom intellektueller Bankrotterklärung

Der Juni 2025 liefert messerscharfe Daten zum Klimawandel. Doch statt Einsicht dominiert Verdrängung. Klimaleugnung ist längst kein Standpunkt mehr, sondern intellektuelles Totalversagen. Geben wir dem Begreifen hier eine Chance.

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Wer den Klimawandel jetzt noch leugnet, scheitert nicht an Fakten, sondern an sich selbst.


Während einige immer noch behaupten, der Klimawandel sei ein Hirngespinst, sprechen die Wetterdaten aus dem Juni 2025 eine unverkennbare Sprache – und zwar eine, die man nur leugnen kann, wenn man bereit ist, Fakten systematisch zu ignorieren.

Der zurückliegende Monat war ein weiterer Beleg für die beunruhigende Dynamik, die sich seit Jahren abzeichnet: Es wird wärmer, trockener und sonniger – und das in einem Maße, das weit über natürliche Schwankungen hinausgeht.

Können Leugner des Klimawandels Zahlen lesen und begreifen? Die Zahlen lügen nicht – aber das Verdrängen ist bequemer, und umso gefährlicher für den Rest der Gesellschaft

Juni 2025: Ein Hitzerekord in Serie

Die Durchschnittstemperatur im Juni 2025 betrug 18,4 Grad Celsius.

  • Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 bedeutet das eine Abweichung von +3,0 Grad – eine alarmierende Zahl.
  • Rechnet man den jüngeren Zeitraum 1991 bis 2020 als Referenz, liegt die Abweichung immer noch bei +2,0 Grad.
Es war bereits der 16. zu warme Juni in Folge, und der 46. Monat nacheinander, der über dem Temperaturdurchschnitt lag.

Wie viele solcher Extremserien braucht es noch, bis unmissverständlich klar wird, dass das Klimasystem aus dem Gleichgewicht geraten ist?

Klimawandel zum Nachrechnen: Trockenheit überall

Nicht nur die Temperaturen zeigen diese Entwicklung. Auch der Niederschlag erzählt eine eindeutige Geschichte.

Statt der üblichen rund 85 Liter pro Quadratmeter fielen im Schnitt nur 58,5 Liter, was gerade einmal 72 Prozent des Normalwerts entspricht.

Besonders trocken war es in Sachsen-Anhalt und Thüringen, die nur knapp 60 Prozent ihres Sollwertes erreichten.

Dagegen stach Schleswig-Holstein mit über 104 Prozent als Ausnahme hervor – allerdings reicht das nicht, um die bundesweite Trockenheit auszugleichen.

Hitzetage im Doppelpack – der neue Sommer-Alltag

Die Häufigkeit sogenannter „Sommertage“, also Tagen mit Temperaturen über 25 Grad, lag bei 13 Tagen – das Doppelte des früheren Durchschnitts von 5 bis 8 Tagen.

Noch markanter ist die Zunahme der Hitzetage über 30 Grad:

Bundesweit gab es vier solche Tage im Juni, im historischen Mittel sind es weniger als ein ganzer Tag, am Oberrhein sogar mehr als zehn.

Diese Entwicklung mag für Freibadbesucher erfreulich wirken, doch in Wirklichkeit ist sie ein stilles Alarmsignal für eine sich drastisch verändernde Klimarealität.

Sonnenrekorde – und keiner will’s sehen

Auch die Sonne zeigte sich außergewöhnlich häufig. Insgesamt wurden im Juni 2025 etwa 277 Sonnenstunden registriert – das sind rund 36 Prozent mehr als der Sollwert von 203 Stunden (Referenzperiode 1961 bis 1990).

Besonders sonnig war die zweite Junidekade, die über 120 Sonnenstunden beisteuerte.

Im Südwesten wurden fast 300 Sonnenstunden erreicht, während Schleswig-Holstein mit etwa 112 Prozent des Solls ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt lag.

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Klimawandel? Nur wer verweigert, verdrängt oder nicht versteht, zweifelt noch.

Zwischen Extrem und Alarm: Das Klima verliert die Balance

Der Monat war geprägt von Wetterextremen: Unwetter mit Starkregen, Hagel und Überflutungen wechselten sich ab mit langen trockenen Hitzephasen.

Die höchste Temperatur wurde mit 36,2 Grad gemessen, die tiefste mit nur 1,1 Grad – ein extremer Spannungsbogen, der für ein stabiles Klima alles andere als typisch ist.

Fakten sind keine Meinung – aber Meinung oft faktenfrei

Wer angesichts solcher Zahlen immer noch glaubt, der Klimawandel sei nicht real oder zumindest übertrieben dargestellt, muss sich fragen lassen: Können sie lesen – und wenn ja, wollen sie auch verstehen? Daten wie diese sind keine Meinungen. Sie sind Tatsachen. Und sie schreien nach Taten.