Vorsicht bei grünen Dächern in Deutschland: Diese Pflanze kann gefährlich für die Gebäudestruktur sein

Grüne Dächer bieten zahlreiche Vorteile, doch manche Pflanzen, wie die Kaukasus-Glanzfetthenne, können die Gebäudestruktur gefährden und teure Schäden verursachen.

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Grüne Dächer sind vorteilhaft, doch Pflanzen wie die Kaukasus-Glanzfetthenne können teure Gebäudeschäden verursachen.

Gründächer sind ein beliebtes Element moderner Architektur in Deutschland. Sie tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, fördern die Biodiversität und wirken als natürliche Dämmung.

Doch nicht jede Pflanze, die auf einem Dach gedeiht, ist unproblematisch. Eine Pflanze, die zunehmend für Sorgen sorgt, ist die Kaukasus-Glanzfetthenne.

Diese scheinbar harmlos aussehende Pflanze kann ernsthafte Schäden an der Gebäudestruktur verursachen und ist vor allem auf begrünten Dächern ein Problem.

Warum die Kaukasus-Glanzfetthenne problematisch ist

Die Kaukasus-Glanzfetthenne (Phedimus spurius), auch als Sedum spurium bekannt, gehört zu den häufig genutzten Pflanzen für Dachbegrünungen. Ihre Robustheit und die Fähigkeit, auch unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen, machen sie zu einer beliebten Wahl.

Doch diese Pflanze hat einen entscheidenden Nachteil:

Sie ist ein invasiver Neophyt, was bedeutet, dass sie nicht ursprünglich aus Mitteleuropa stammt und sich hier aufgrund ihrer starken Verbreitungskräfte ausbreiten kann.

Besonders problematisch wird sie, wenn sie in Ritzen und Spalten der Dachstruktur eindringt und dort ihre Wurzeln ausbreitet.

Schäden an der Gebäudestruktur durch invasive Pflanzen

Das Problem dabei: Diese Wurzeln können das Dachmaterial erheblich schädigen. Die Kaukasus-Glanzfetthenne dringt tief in das Baumaterial ein und kann so die Dachabdichtung durchbrechen.

Das führt nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des Daches, sondern auch zu möglichen Feuchtigkeitsschäden, die langfristig hohe Reparaturkosten nach sich ziehen können.

In manchen Fällen reicht es aus, dass diese Pflanze das Dachmaterial durchwächst, um die gesamte Stabilität des Daches zu gefährden. Die feuchte Umgebung unter der Pflanze begünstigt zudem Schimmelbildung und weitere Schäden an der Gebäudestruktur.

Empfehlungen der Experten

Das Bundesamt für Naturschutz listet die Kaukasus-Glanzfetthenne aufgrund ihrer invasiven Eigenschaften auf der schwarzen Liste, was bedeutet, dass der Handel und die Verbreitung dieser Pflanze nach Möglichkeit vermieden werden sollten.

Auch Experten der Verbraucherzentrale raten dazu, bei Dachbegrünungen auf heimische Arten zu setzen, um solche Risiken zu vermeiden.

Weitere problematische Pflanzenarten

Doch nicht nur die Kaukasus-Glanzfetthenne stellt ein Risiko dar. Invasive Pflanzen wie Schilf, Bambus und die Amerikanische Goldrute können ähnliche Schäden verursachen, indem sie sich in die Dachstruktur fressen und das Material destabilisieren.

Grüne Dächer können einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten, doch es ist entscheidend, bei der Auswahl der Pflanzen auf Nachhaltigkeit und langfristige Sicherheit zu achten.

Handlungsbedarf bei invasiven Pflanzen auf Dächern

Hausbesitzer, die bereits von invasiven Pflanzen auf ihren Dächern betroffen sind, sollten umgehend handeln.

Das bedeutet, die betroffenen Pflanzen samt Wurzeln zu entfernen und sicherzustellen, dass keine anderen invasiven Arten die freigewordenen Flächen besiedeln.

Eine regelmäßige Kontrolle des Daches und der Drainage ist ebenso wichtig, um Schäden frühzeitig zu erkennen und hohe Reparaturkosten zu vermeiden.

Quelle

Bayerisches Landesamt für Umwelt. "Neophyten - gebietsfremde Pflanzen." Zugriff am 7. März 2025.