Mega-Sturmtief "Margrit": Bis zu 180 km/h in Norwegen!

Deutschland steckt in einem Sumpf mehrerer schwach ausgeprägter Hoch- und Tiefdruckgebiete - weiter im Norden geht es weitaus im wilder zu. Das Sturmtief MARGRIT bewegt sich aktuell auf die Westküste Skandinaviens zu und sorgt dabei für Sturm- und Orkanböen im Norden Großbritanniens sowie an der Westküste Norwegens. Im Rahmen eines Sting Jets sind zwischen Trondheim und Bodø sogar Böen bis zu 180 km/h drin.

Während in Mitteleuropa gerade die beiden Hochdruckgebiete FRANK und ENNO sowie ein kleines namenloses Alpentief mit kaum Druckunterschieden vor sich her dümpeln und dabei für ruhiges Wetter sorgen, zieht weiter im Norden das Sturmtief MARGRIT durch. Das schnell ziehende Tief weist schon jetzt einen Kerndruck von 960 hPa, der sich im Rahmen einer rapid intensification auf etwa 940 hPa reduzieren wird. Das Windfeld erstreckt sich über Großbritannien und Irland sowie die skandinavischen Länder.

Besonders heftig trifft es dabei die Westküste Norwegens, wo in der Nacht Donnerstag Windböen von bis zu 50 m/s (180 km/h) möglich sind. Aufgrund der Struktur des Sturmtiefs ist auch das Auftreten eines Sting Jets möglich. Sting Jets können sich ausbilden, wenn sich die Warmfront eines Tiefdruckgebiets um dessen Kern herumzwirbelt und dabei Luft aus höheren Atmosphärenschichten in Richtung der Erdoberfläche herabstürzen. Das Phänomen ist eher kurzlebig (bis zu 4 Stunden) und tritt üblicherweise nur in einer Region von maximal 100 km Breite auf. Beim aktuellen Sturmtief MARGRIT werden die stärksten Windgeschwindigkeiten zwischen Trondheim und Bodø erwartet.

Windgeschwindigkeiten jenseits der Sturm- und Orkanmarke sind für die hohen Breiten keine Seltenheit, insbesondere im Winterhalbjahr nicht. Auf der Südhalbkugel spricht man von den Roaring 40s, den Furious 50s und dem Screaming 60s und referenziert damit auf die stürmischen Bedingungen in den jeweiligen Breitengraden. Auf der Nordhalbkugel fallen die Bedingungen nicht ganz so extrem aus wie auf der Südhalbkugel, weil es hier deutlich mehr Kontinentalmassen gibt, die die Stürme abbremsen.

Ein kräftiges Sturmtief zog bereits in der Nacht auf Dienstag nördlich an Skandinavien vorbei. Das Maximum des Windfeldes lag dabei aber ganz im Norden Skandinaviens, wo an der Nord- und Nordwestküste Norwegens Böen von bis zu 198 km/h gemessen wurden. In Trondheim wurden 81 km/h erreicht. In den angrenzenden Küstengebieten wurden 100 bis 110 km/h gemessen.