Heftiger Wintereinbruch: Spektakuläre Kaltfront in den Alpen! Der kurze Wintergruß im Frühling!

Eine spektakuläre Kaltfront hat in den Alpen in kürzester Zeit den Frühling beendet und für ein kurzes Wintercomeback gesorgt. Die Temperaturen fielen innerhalb kürzester Zeit um mehr als 10 Grad und brachten regional viel Neuschnee!

Wintereinbruch
Am vergangenen Wochenende gab der Winter in den Alpen noch einmal ein Gastspiel und der Winterdienst war im Dauereinsatz (Foto Markus Köss vom 23.03.2024 bei Ochsengarten/Tirol)

Über den rekordwarmen Februar habe ich schon in mehreren Artikeln berichtet und auch der März ist bisher auf Rekordkurs was viel zu warme Temperaturen angeht. Kein Wunder also, dass auch in den Alpen vielerorts schon frühlingshafte Temperaturen herrschten.

Am letzten Wochenende gab es dann aber in Deutschland einen ordentlichen Frühlingsdämpfer mit typischen Aprilwetter, viel Wind und kräftigen Regen- und Graupelschauern. Die Höchsttemperaturen erreichten kaum noch die 10 Grad-Marke. In den mittleren und höheren Lagen der Mittelgebirge kam es zu Schneeschauern und hier konnte sich verbreitet auch eine dünne Schneedecke bilden. Der Feldberg im Schwarzwald (1493 m ü NN.) meldete am vergangenen Sonntag (24.03.) eine Schneehöhe von 10 Zentimetern.

Wettersturz durch markante Kaltfront

Deutlich spektakulärer war der kurze Wintereinbruch aber in und an den Alpen. Zu Beginn des Wochenendes gab es am Samstag im Vorfeld des Wetterumschwungs am östlichen bayerischen Alpenrand und in Österreich noch viel Sonne und frühlingshafte Temperaturen. Eine markante Kaltfront setzte ab dem Mittag dem Frühling jedoch ein jähes Ende.

Am Samstagmorgen (10 Uhr) lag die Temperatur bei fast wolkenlosem Himmel in Garmisch-Partenkirchen (719m) noch bei +14 Grad Celsius und in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck sogar bei 15 Grad. Selbst im knapp 1200 Meter hoch gelegenem Seefeld in Tirol gab es noch Werte um plus 12 Grad.

Das änderte sich dann aber schnell: Innerhalb kürzester Zeit gab es einen regelrechten Wettersturz und um die Mittagszeit fiel die Temperatur mit auffrischendem Wind um teilweise mehr als 10 Grad. In Seefeld sank die Temperatur rasch auf Werte um den Gefrierpunkt und der Niederschlag ging schnell in Schneeregen und Schnee über.

Konnte man das Frühstück am Morgen noch auf der Terrasse bei angenehmen Temperaturen genießen, lag nach der Kaltfront am Nachmittag in den höheren Lagen Schnee. Spektakulär war die Frontpassage auch im Tiroler Wintersportort Kühtai (2020m), wo es zu einem wahren Schneesturm gekommen ist.

Das Winter-Comeback fiel genau auf den Beginn der Osterferien in zahlreichen Bundesländern und damit zur Anreisezeit vieler Skiurlauber. Dabei wurden einige wohl von dem "plötzlichen Wintereinbruch überrascht" und blieben an Steigungen stecken. Ohne Schneeketten ging zum Beispiel auf dem Weg nach Kühtai in Tirol oder über dem Arlbergpass (1800m) nichts mehr.

Dabei war der Wintereinbruch alles andere als überraschend und war schon seit Tagen auch bei Meteored angekündigt worden. Das restliche Wochenende ging dann unter dem Einfluß eines Höhentroges mit dazugehöriger Höhenkaltluft überall mit wechselhaftem und windigem Aprilwetter weiter.

Schneefall
Schneefall am Wahrzeichen von Seefeld in Tirol (Foto Markus Köss am 23.03.2024 abends)

In der labilen Atmosphäre in feuchten Luftmassen kam es zu zahlreichen Schauern, die oberhalb von 500-1000 Meter meist als Schnee fielen. Nachts und in starken Schauern sank die Schneefallgrenze auch noch tiefer. Oberhalb 600-800 Meter blieb der Schnee häufig auch liegen. In Oberstdorf (818m) im Allgäu lagen am Sonntagmorgen 15 cm Schnee.

Viel Schnee am Arlberg

Noch mehr Schnee gab es oberhalb von 1000 Höhenmetern in den klassischen Nordwest- und Weststaulagen der Allgäuer Alpen sowie am Arlberg, wo in Lech und in Warth innerhalb von 24 Stunden 20-30 Zentimeter Neuschnee fielen. Die Schneehöhe in Lech am Arlberg (1445m) lag die Schneehöhe am Sonntagmittag (24.03.) nur knapp unter der 1 Meter-Marke (95 cm).

Schon zu Beginn der Woche setzte sich aber rasch wieder deutlich mildere Luft durch und bis zu den Ostertagen dominiert auf der Alpennordseite der Föhn, der die Temperaturen teilweise über 20 Grad steigen lässt. Es war also nur ein kurzer, vielleicht letzter Wintergruß!

Top Videos