Offizieller Ausnahmezustand in Deutschland – Die Narren übernehmen das Zepter: Karneval spaltet die Gesellschaft!

Bist du bereit für den Ausnahmezustand? Wenn der Karneval in Deutschland beginnt, erobern bunte Kostüme, fröhliches Lachen und ausgelassene Stimmung die Straßen. Die „fünfte Jahreszeit“ lädt dich ein, in eine Welt aus Humor und Tradition einzutauchen! Alaaf und Helau!

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Start an Weiberfastnacht 2025: Donnerstag, 27. Februar/ Ende Aschermittwoch: Mittwoch, 04. Märzr

In einigen Regionen Deutschlands herrscht regelrecht ein Rausch der Freiheit und ein Umsturz der sozialen Normen – der Karneval lässt hier die Narren das Zepter übernehmen.

Aber es gibt auch Karnevalshasser, denen der Rummel auf die Nerven geht. Sie wollen nicht schunkeln und nicht singen, sondern ihre Ruhe haben. Doch was macht diese Zeit so einzigartig und warum sorgt sie oft für Kontroversen?

Ein Blick hinter die Kulissen des ausgelassenen Festes zeigt nicht nur bunte Paraden, sondern auch die tief verwurzelten Traditionen und die vielschichtige Bedeutung dieses außergewöhnlichen Ereignisses.

Die „fünfte Jahreszeit“ erobert Deutschland

Vor Ostern und noch vor Beginn der Fastenzeit wird entlang des Rheins und in vielen anderen Regionen Deutschlands ein Fest gefeiert, das es in sich hat. Und das Beste daran? Jeder kann mitmachen, es wird sich verkleidet, getanzt und natürlich ordentlich gefeiert!

Karneval, Fasching oder Fastnacht

Je nach Region wird das Fest unterschiedlich genannt. Doch es geht immer um dasselbe: Bunte Kostüme, ausgelassene Stimmung und jede Menge Spaß.

Der Beginn der „fünften Jahreszeit“ fällt traditionell auf den 11.11. um 11:11 Uhr – ab diesem Zeitpunkt darf gefeiert werden!

Obwohl die meisten Menschen in Deutschland die Fastenzeit heutzutage nicht mehr so streng befolgen, gehört der Karneval für viele nach wie vor zu den festlichsten Tagen des Jahres.

Denn schließlich ist dieser nicht nur ein buntes Treiben, sondern auch eine Zeit, in der soziale Normen für einen Moment auf den Kopf gestellt werden.

„Fleisch, leb wohl!“ – Die Geschichte des Karnevals

Der Karneval blickt auf eine lange Tradition zurück und hat seinen Ursprung als eine Zeit des Auslebens, bevor die Fastenzeit begann. Der Ausspruch „Fleisch, leb wohl!“ symbolisiert genau diesen Abschied vom Überfluss, um sich auf die enthaltsame Fastenzeit vorzubereiten.

In vielen Regionen wird der Karneval noch heute genutzt, um gegen gesellschaftliche Normen und Hierarchien zu scherzen und zu hinterfragen.

Während in Städten wie Köln, Mainz und Düsseldorf die großen Karnevalsfeiern stattfinden, gibt es auch in kleineren Städten und Dörfern einzigartige Traditionen, die den Karneval zu einem bunten und vielfältigen Fest machen.

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Weiberfastnacht: Die Frauen übernehmen das Kommando

Der Karneval beginnt traditionell mit der „Weiberfastnacht“ am Donnerstag vor Rosenmontag. Und an diesem Tag dürfen die Frauen ganz besonders aus der Reihe tanzen.

Denn an Weiberfastnacht wird das Rathaus symbolisch gestürmt – ein Brauch, der auf das Jahr 1824 zurückgeht, als eine Gruppe von Wäscherinnen in Beuel (heute ein Stadtteil von Bonn) gegen die Ungerechtigkeit protestierte, dass sie lange arbeiten mussten, während die Männer bereits Karneval feierten.

Heute ist dieser Tag auch als „Altweiberfasching“ bekannt und von einem ausgelassenen Umtrunk und fröhlichem Lachen geprägt.

Eine besondere Tradition an diesem Tag: Frauen schneiden den Männern die Krawatten ab. Ein Symbol dafür, dass die Frauen an diesem Tag das Sagen haben.

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Karneval ist ein generationenübergreifendes Fest.

Die Zahl Elf und Karnevalsbräuche

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Karnevals sind die Kostüme. Ursprünglich dienten Kostüme dazu, in andere Rollen zu schlüpfen und soziale Normen vorübergehend zu brechen, wodurch der Karneval eine temporäre Befreiung von gesellschaftlichen Hierarchien ermöglichte.

Aber auch die Zahl Elf spielt eine besondere Rolle im Karneval. Sie steht für das närrische Element – nach der Zahl 10, den Geboten, wirkt sie überschreitend und daher besonders „närrisch“. Karneval ist eben ein Fest der Ausgelassenheit und Freude!

Köln, Mainz, Düsseldorf – Wer ruft hier was?

Ob „Alaaf!“ oder „Helau!“ – Karneval bedeutet auch immer, sich mit den richtigen Worten zu begrüßen. Doch aufgepasst: Je nachdem, in welcher Stadt du feierst, ist der „Karnevalsgruß“ unterschiedlich.

In Köln ruft man „Alaaf!“, in Mainz, Düsseldorf und Koblenz dagegen „Helau!“

Und wer in einer Stadt zu Besuch ist, in der man sich unsicher ist, welcher Ruf angebracht ist, sollte lieber vorher nachfragen – ein falsches „Alaaf!“ in Mainz könnte nämlich für Stirnrunzeln sorgen.

Der Rosenmontagsumzug: Der Höhepunkt der Karnevalszeit

In vielen großen Städten wie Köln, Mainz und Düsseldorf ziehen bunte Karnevalswagen durch die Straßen, die mit farbenfrohen Blumen und Schildern dekoriert sind, die oft politische oder gesellschaftliche Themen aufgreifen. Begleitet werden die Wagen von Musikgruppen und Tanzgruppen, die das Publikum mit ihren Rhythmen und Tänzen in Stimmung bringen.

Die Menschen am Straßenrand sind genauso ein Teil des Spektakels wie die Umzüge selbst. Und wer Glück hat, fängt eine der leckeren „Kamellen“ (Süßigkeiten), die die Karnevalisten von den Wagen werfen.

Der Nubbel: Ein symbolisches Ende des Karnevals

Am Faschingsdienstag kommt es zu einem besonderen Ritual: Der „Nubbel“, eine Strohpuppe, wird verbrannt.

Dieser Akt symbolisiert das Ende der „närrischen Zeit“ und auch, dass die Sünden des Karnevals an den „Nubbel“ abgegeben werden.

Eine feierliche Zeremonie, die den Karnevalstrubel zu einem offiziellen Ende bringt, bevor am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt.

Mitfeiern und Spaß haben!

Karneval ist für alle da! Jeder kann mitfeiern, sich verkleiden und Teil des bunten Treibens werden.

Ob mit einer kreativen Verkleidung, ausgelassener Stimmung oder einfach nur beim Tanzen – der Karneval bietet für jeden die Gelegenheit, in eine andere Welt einzutauchen und die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen. Also, mach mit und erlebe das bunte Spektakel hautnah!

Und jetzt: Alaaf, Helau und viel Spaß

Quelle

    Eine Initiative des Deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung: www.study-in-germany.de