"Monsterwelle" bricht den Rekord als größte aufgezeichnete Welle!

Die Welle, die im Jahr 2020 im Nordpazifik auftrat, war so gewaltig, dass man davon ausgeht, dass sie nur einmal in 1.300 Jahren auftritt.

Riesenwelle
Diese Megawellen werden auch als Freak Waves oder Killer Waves bezeichnet.
Rory Morrow Rory Morrow Meteored Vereinigtes Königreich 4 min

Eine "Monsterwelle", die so hoch wie ein vierstöckiges Gebäude war, hat einen neuen Rekord aufgestellt und ist proportional gesehen die größte jemals aufgezeichnete Welle. Sie ereignete sich 2020 vor der Küste von British Columbia, Kanada, und erreichte eine Höhe von 17,6 Metern (58 Fuß).

Diese Megawellen - auch bekannt als "Freak Waves" oder "Killer Waves" - sind für ihre ungewöhnliche Größe und ihr unvorhersehbares Verhalten bekannt und werden als jede Welle klassifiziert, die mindestens doppelt so hoch ist wie die Wellen in ihrer Umgebung.

Die fragliche Welle, die Gegenstand einer neuen Studie von Forschern der Universität Victoria ist, war besonders extrem und fast dreimal so groß wie die Wellen um sie herum.

"Nur wenige dieser 'Freak waves' bei hohem Seegang sind direkt beobachtet worden, und nichts von diesem Ausmaß", sagt Dr. Johannes Gemmrich, Mitautor der Studie und Forschungsphysiker an der Universität Victoria. "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis auftritt, liegt bei einmal in 1.300 Jahren."

Die Welle wurde von einer Sensorboje aufgezeichnet, die MarineLabs gehört - einem Unternehmen, das ein Netz von Meeressensoren in ganz Nordamerika betreibt.

Eine Wand aus Wasser

Unberechenbare Wellen sind den Seefahrern seit Jahrhunderten bekannt. Sie sind oft Gegenstand dramatischer Geschichten über Abenteuer und Tragödien auf dem Meer. Die ikonische Große Welle vor Kanagawa, das berühmte Bild des japanischen Künstlers Hokusai, ist sehr wahrscheinlich eine Darstellung einer Monsterwelle und wurde um 1830 veröffentlicht.

Die Existenz von Monsterwellen war jedoch lange Zeit unter Wissenschaftlern umstritten, und es gab nur sehr wenige bestätigte Berichte. Tatsächlich wurde die erste Monsterwelle erst 1995 von einem Messinstrument aufgezeichnet. Sie wurde als "Draupner-Welle" bezeichnet und von einer Gasplattform in der Nordsee vor der Küste Norwegens gemessen.

Nach diesem Ereignis erregte die Erforschung von Schurkenwellen weitaus mehr Interesse, obwohl sie bis heute nur wenig verstanden werden. Sie unterscheiden sich von Tsunamis dadurch, dass sie nicht durch plötzliche physikalische Ereignisse wie Erdbeben oder Erdrutsche verursacht werden.

Ozeansensorboje
Die Ozeansensorboje vor British Columbia, die die rekordverdächtige Welle aufgezeichnet hat. Bildrechte: MarineLabs.

Es wird vielmehr vermutet, dass sie durch konstruktive Interferenz entstehen, wenn Wellen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Richtungen aufeinandertreffen und sich zu plötzlichen, ungewöhnlich großen Wellenbergen zusammenfügen. Sie können auch auftreten, wenn sich Sturmwellen in einer Wasserströmung entgegen der üblichen Wellenrichtung bilden, aber die genauen Entstehungsmechanismen werden noch untersucht.

Sicher ist, dass "rogue waves" extrem gefährlich sein können, da sie Seeleute unvorbereitet treffen und selbst große Schiffe überwältigen können. Sie wurden im Laufe der Jahre für zahlreiche Untergänge verantwortlich gemacht, so auch für den Untergang des deutschen Frachtschiffs MS München, das 1978 unter unbekannten Umständen im Nordatlantik sank und alle Menschen an Bord verlor.

"Die Unvorhersehbarkeit von Monsterwellen und die schiere Kraft dieser 'Wasserwände' kann sie für den Schiffsbetrieb und die Öffentlichkeit unglaublich gefährlich machen", sagte Dr. Scott Beatty, CEO von MarineLabs. "Die Möglichkeit der Vorhersage von diesen Wellen bleibt eine offene Frage, aber unsere Daten tragen dazu bei, besser zu verstehen, wann, wo und wie sich Schockwellen bilden und welche Risiken von ihnen ausgehen."

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