Schon Mitte März! Kann der Winter nochmal zurück kommen?
Hinsichtlich der Temperaturen kann man das Jahr 2024 bisher nicht als besonders abwechslungsreich definieren. Nach einem kurzen winterlichen Abschnitt im Januar ist es seitdem außerordentlich mild. Der Februar setzte neue Rekord und bereits in der zweiten Märzdekade kratzen die Höchsttemperaturen an der 20 °C Marke. Die Chancen auf einen später Wintereinbruch werden immer geringer. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es nicht unmöglich ist.

Nachdem das Jahr 2024 in der ersten Januarhälfte mit einem zumindest einigermaßen winterlichen Abschnitt beginn, dominiert seit Ende Januar mildes Westwetter. Der Februar verlief gar rekordhaft warm und schloss in Süddeutschland mit einer Temperaturanomalie von +5 bis +6 °C ab. Und auch im März setzt sich dieser Trend fort. Der Monat ist bereits zur Hälfte rum und die Tageshöchsttemperaturen nähern sich vereinzelt bereits der 20 °C Marke. Da stellt sich die Frage: Kann der Winter in der aktuellen Saison überhaupt nochmal zurück kommen?
Zwei Welten: Eine Warmfront sorgt im äußersten Westen aktuell für Regen bzw. in höheren Tallagen kräftigen Schneefall, im Arlberggebiet sind bereits 15 bis 20 cm Neuschnee gefallen. An der Alpensüdseite und im Nordosten scheint dagegen verbreitet die Sonne. pic.twitter.com/UZ2ajTp11c
— uwz.at (@uwz_at) March 13, 2024
Der milde Verlauf stellt natürlich auch die Wintersportszene vor große Herausforderungen. Dem Liftverbund Feldberg im Schwarzwald droht nach langen Betriebsausfällen gar die Insolvenz. Doch nicht überall sieht die Lage so dramatisch aus. Höhergelegene Skigebiete können die milden Temperaturen besser abfedern. Und auch auf horizontaler Ebene gibt es große Unterschiede. So zum Beispiel im österreichischen Alpenland. Während am Arlberg auf der Alpensüdseite bis zu 20 cm Neuschnee zusammen kamen, gibt es auf der Alpensüdseite in Villach frühlinghaftes Tauwetter mit strahlendem Sonnenschein.
Enorme Schneemengen von deutlich über einem Meter fanden wir auch im Dorf Maloja vor, welches zwischen Oberengadin und Bergell im Schweizer Kanton Graubünden liegt. Nach kräftigen Schneefällen in den vergangenen Tagen herrschte heute wolkenloses Traumwetter pic.twitter.com/q5FWJe4Gav
— Unwetter-Freaks (@unwetterfreaks) March 11, 2024
So stellt auch das schweizerische Dorf Maloja aktuell ein absolutes Winterwunderland dar. Ergiebige Schneefälle in den vergangenen Tagen akkumulierten sich dort zu einer Schneedecke von mehr als 1 m zusammen. Doch die Sonne gewinnt an Kraft, die Tag-Nacht-Gleiche steht bereits am 20. März an. Ein zügiges Dahinschmelzen wird damit immer wahrscheinlicher.
Winter-Comeback auch in tiefen Lagen möglich?
Wie wahrscheinlich ist ein später Wintereinbruch um diese Jahreszeit noch in Deutschland und insbesondere auch in den tief gelegenen Regionen? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es zumindest möglich ist.
Today, 11 years ago, there was quite some snow and minima clearly below -10 degree in some parts of Germany. #winter pic.twitter.com/OlbyigjOkr
— Marcus Beyer (@meteomabe) March 14, 2024
Man muss das Archiv sogar "nur" elf Jahre zurückblättern. Im Jahr 2013 kam es Mitte März zu einem erneuten Wintereinbruch mit Temperaturen im Frostbereichen und einer geschlossenen Schneedecke in weiten Teilen Deutschlands. Vor allem die Mitte Deutschlands wurde ordentlich weiß. So kam es in einem Streifen von Rheinland-Pfalz über Hessen und Thüringen bis nach Sachsen zu einer Schneedecke 5 cm im Flachland. In der Eifel waren es sogar 20 cm. Am Feldberg im Schwarzwald betrug die Schneedecke 107 cm.