Juli 2025: Meteorologe Beurer wütend wie selten – was er nach den neuen Klimadaten sagt, überrascht viele
Der Juli 2025 war weltweit extrem warm. Doch in Deutschland wird verharmlost und verleugnet – ein Meteorologe findet dafür deutliche, wütende Worte.

Der Juli 2025 reiht sich in die Liste der heißesten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen ein – weltweit der drittwärmste Juli überhaupt. Die globale Durchschnittstemperatur lag deutlich über dem langjährigen Mittel, und damit innerhalb eines Zeitraums, der bereits seit Jahren von Rekordmeldungen geprägt ist. Selbst wenn er ein paar Zehntel Grad „kühler“ war als die letzten beiden Jahre, bleibt die Botschaft klar: Wir bewegen uns nicht weg von der Erwärmung, sondern tiefer hinein. Es ist ein weiterer Mosaikstein in einer Entwicklung, die längst mehr ist als Statistik – sie ist spürbare Realität.
Deutschland als Wetter-Insel?
Während weltweit Hitze-Rekorde purzelten, erlebte Deutschland einen eher kühlen, nassen Sommerabschnitt. Genau das nutzten Klimawandel-Leugner und -Relativierer, um die globale Entwicklung kleinzureden. Doch Wetter ist nicht Klima. Einzelne kühlere Wochen bedeuten nicht, dass der Trend gebrochen ist. Wer sich an lokalen Ausnahmen festklammert, blendet bewusst aus, dass die Erde als Ganzes immer wärmer wird – und dass unsere Region nur eine winzige Fläche auf der Weltkarte ist.
Hitzewellen, die keinen Halt kennen
In anderen Teilen der Welt zeigte der Juli 2025, was Erwärmung im Alltag bedeutet: Temperaturen über 50 Grad in Teilen Südeuropas und Asiens, monatelange Trockenheit in Südamerika, gleichzeitig Starkregen-Katastrophen in Regionen, die schon zuvor unter Wetterextremen litten. Diese Parallelität von Dürren und Fluten ist kein Zufall, sondern eine direkte Folge eines wärmeren Klimas, in dem atmosphärische Strömungen instabiler werden. Für Millionen Menschen sind das keine abstrakten Messwerte – es sind existenzielle Bedrohungen.
Global war der Juli 2025 mit einer Anomalie von +1,25°C der drittwärmste Juli seit Messbeginn (nach 2023 & 2024). Es war erst der 4. Monat der letzten 25 Monaten unterhalb des 1,5°C-Limits.
— Klimakatastrophe (@Klimakatastroph) August 7, 2025
Spanien erlebte einen schwarzen Monat: Es gab mehr als 1.000 Hitzetote, 57% mehr als 2024. pic.twitter.com/CYeouxLByK
Der bequeme Irrtum
Das Problem: Lokale Wahrnehmung dominiert die öffentliche Debatte. Viele in Deutschland sehen den nassen Rasen vor der Haustür und denken: „So schlimm ist es ja nicht.“ Diese Haltung ist gefährlich bequem. Sie übersieht, dass Extremwetter längst auch bei uns zunimmt – nicht nur Hitzewellen, sondern auch Starkregen, Hochwasser und Stürme. Die globale Dimension des Problems verlangt nach globalem Denken. Und wer den Klimawandel nur dann ernst nimmt, wenn er persönlich schwitzt, hat das Ausmaß der Herausforderung nicht begriffen.
Es geht um mehr als Statistik
Der Juli 2025 wird in den Klimadatensätzen als ein weiterer Rekordmonat erscheinen. Aber das ist nur die Zahlenseite der Geschichte. Die eigentliche Bedeutung liegt darin, dass wir jetzt handeln müssten – nicht irgendwann. Deutschland kann sich nicht darauf ausruhen, mal einen kühleren Sommer zu erwischen. Wir sind Teil eines weltweiten Systems, in dem unser Verhalten mitentscheidet, wie die kommenden Jahrzehnte aussehen. Wer diese Realität leugnet, mag kurzfristig Beifall ernten – aber er spielt mit einer Zukunft, die weit über unsere Grenzen hinaus bedroht ist.