Kat. 4 Hurrikan "Hilary" zieht auf Kalifornien zu - Ein Jahrhundertereignis?

Der Kategorie-4-Hurrikan bewegt sich weiter nordwärts und zieht damit auf den mexikanischen Bundesstaat Baja California sowie Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah zu. Neben extremen Böen von bis zu 160 km/h sind großflächig Niederschlagsmengen von bis zu 200 mm möglich. Das entspricht dem doppelten Jahresniederschlag von Las Vegas.

Hurrikan
Tropische Wirbelstürme kommen häufig im Atlantik, Indik oder im Westpazifik vor. Vor der Pazifikküste der USA sind sie jedoch sehr selten.

Die atlantische Hurrikansaison 2023 begann offiziell am 01. Juni und verlief bisher überschaubar. Drei tropische Stürme (Arlene, Bret, Cindy) und ein Kategorie-1-Hurrikan (Don), der jedoch kein Landgang machte, stehen zu Buche.

Hurrikan im Pazifik

Vor der Küste der USA kommt jetzt mehr Bewegung in die Sache - allerdings nicht wie üblich auf dem Nordatlantik, sondern auf pazifischer Seite. Tropische Wirbelstürme entstehen hier zwar regelmäßig, doch in der subtropischen Ostströmung ist es extrem selten, dass ein tropisches System die scharfe Rechtskurve bis zur Küste von Mexiko und/oder Kalifornien schafft. Hurrikan Hilary ist eines dieser seltenen Systeme.

Während die Auswirkungen des Kategorie-4-Hurrikans schon in Mexiko bereits am Sonntag zu spüren sein werden, kommt Kalifornien voraussichtlich erst am Montag dran. Im mexikanischen Bundesstaat Baja California sind am Sonntag Böen um 160 km/h möglich. In Kalifornien, aber auch in Arizona, Nevada und Utah sind bis weit ins Landesinnere Böen bis 120 km/h möglich. In exponierten Lagen kann es auch hier noch bis auf 160 km/h gehen.

Wie immer bei tropischen Wirbelstürmen kommt es nicht nur zu hohen Windgeschwindigkeiten, sondern aufgrund des großen Feuchtetransports auch zu ergiebigen Niederschlägen. Nach aktuellen Modellberechnungen sollen in den betreffenden Bundesstaaten großflächig zwischen 50 und 200 mm zusammenkommen. Das gilt exemplarisch auch für die Metropolregion Las Vegas. Ein Blick in die Klimatologie zeigt: In einem durchschnittlichen Jahr fallen hier 104 mm Gesamtniederschlag. Hurrikan Hilary könnte also eine Niederschlagsmenge bringen, die sonst im Zeitraum von 1-2 Jahren fällt.

Der Grund für die unübliche Zugbahn des Wirbelsturms und damit auch für die außergewöhnlichen Niederschläge ist paradoxerweise eine großräumiges, hitzebringendes Hochdruckgebiet über dem Zentrum der USA. Stellvertretend dafür steht z.B. die Stadt Dallas, in der über das Wochenende und bis weit in die kommende Woche hinein Höchsttemperaturen um 45 °C erreicht werden. Selbst in der Nacht geht es hier kaum unter die 30 °C. Auch Regen sucht man hier vergeblich.

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