Ein Himmel voller Feuerkugeln und kosmischer Krümel lässt die Romantik-Kurve drastisch ansteigen: die Perseiden
Der Nachthimmel im August präsentiert sich in einer faszinierenden Übergangsphase. Noch dominieren die markanten Sommersternbilder Schwan, Leier und Adler das Firmament, doch die ersten Anzeichen des Herbstes werden bereits sichtbar. Kassiopeia, Andromeda und Pegasus kündigen die bevorstehende Jahreszeit an und nehmen langsam ihren Platz am Himmel ein.
Während sich die gefiederten Sommerkonstellationen, einschließlich der Leier und der majestätischen Milchstraße, allmählich gen Westen zurückziehen, wird der Himmel zunehmend von den Vorboten des Herbstes geprägt.
Eines der auffälligsten Sternbilder, der Große Wagen – auch bekannt als die Große Bärin – steht tief am nordwestlichen Horizont und erinnert an die sich verändernde Himmelslandschaft.
Diese Zeit des Jahres bietet eine wunderbare Gelegenheit, die schrittweise Verlagerung der Sternbilder zu beobachten und die Veränderungen am Nachthimmel zu verfolgen, während die Sommersternbilder ihren letzten Glanz zeigen und die Herbstkonstellationen ihren Einzug halten.
Ob als Feuerkugel oder kosmischer Krümel -in den Augustnächten steigt die Romantikkurve dank dem Himmel voller Sternschnuppen
Die Perseiden, ein beeindruckendes Naturschauspiel am nächtlichen Firmament, ziehen jedes Jahr die Blicke unzähliger Himmelsbeobachter auf sich.
Ihren Namen verdanken diese Meteorschauer dem Sternbild Perseus, aus dessen Zentrum sie scheinbar hervorzuströmen scheinen und den Himmel in funkelnden Bahnen durchqueren. Die Stiftung Planetarium Berlin erklärt, dass ihr wahrer Ursprung nicht bei den Sternen des Perseus liegt, sondern beim Kometen 109P/Swift-Tuttle.
Dieser Komet hinterlässt auf seiner Umlaufbahn eine dichte Staubwolke aus abgeplatzten Partikeln, welche die Erde einmal jährlich durchquert. Die Intensität des Perseiden-Schauers hängt dabei von der Dichte des Staubs ab, den die Erde auf ihrem Weg durch diese Wolke passiert.
Die Entstehung einer Sternschnuppe erfordert überraschend kleine Teilchen. Schon ein Partikel von der Größe eines Daumennagels reicht aus, um ein helles Aufleuchten zu erzeugen.
Schnelligkeit und Hitze
Diese Leuchtkraft resultiert hauptsächlich aus der hohen Geschwindigkeit der kosmischen Krümel: Mit bis zu 50 Kilometern pro Sekunde dringen die Perseiden in die Erdatmosphäre ein. Dabei komprimieren und erhitzen sie die umgebende Luft so stark, dass sie zu leuchten beginnt.
Auch die Staubteilchen selbst werden bei diesem Vorgang extrem heiß und verdampfen vollständig. Das faszinierende Lichtspiel, das wir vom Erdboden aus beobachten können, stammt jedoch nicht direkt von den verdampfenden Krümeln, sondern von der zum Glühen gebrachten Luftschicht.
Fast Facts der NASA
Comet of Origin | 109P/Swift-Tuttle |
Radiant | Constellation Perseus |
Active | July 14 to Sept. 1, 2023 (Peak Aug. 13) |
Peak Activity Meteor Count | Up to 100 meteors per hour |
Meteor Velocity | 37 miles (59 km) per second |
Das verklärt romantische Bild
Die Perseiden, jener wohl berühmteste Sternschnuppenschwarm, entfalten ihre funkelnde Pracht in den lauen Nächten des Hochsommers, wenn der Himmel im Juli und August in eine sanfte Dunkelheit gehüllt ist. Wie silberne Tränen, die der Nachthimmel vergießt, ziehen sie in anmutigen Bahnen über das Firmament und schenken uns Augenblicke des Staunens und der stillen Freude.
Jeder leuchtende Streif, der das dunkle Himmelszelt durchschneidet, erzählt von fernen Welten und geheimnisvollen Reisen durch das All, ein flüchtiger Gruß aus den Tiefen des Universums.
Die Perseiden sind nicht nur ein Geschenk an die Astronomen, sondern auch eine Quelle der Inspiration für Dichter und Träumer. Ihr Erscheinen in diesen milden Sommernächten lädt ein zum Verweilen und Träumen, zum Wünschen und Hoffen. Sie verwandeln die sternenklare Nacht in ein glitzerndes Spektakel, ein kosmisches Ballett, das die Herzen der Menschen berührt und ihnen das Gefühl von grenzenloser Weite und tiefer Verbundenheit mit dem Universum schenkt.
Während wir unter diesem funkelnden Himmelszelt verweilen, mag es uns erscheinen, als würden die Perseiden eigens für uns ihre Lichtershow inszenieren, uns in eine Welt voller Magie und Mysterien entführen und uns für einen kurzen, kostbaren Moment die Zeit vergessen lassen.
Was noch so im August am Himmelszelt abgeht
Im August dominiert Jupiter als strahlender Held den Nachthimmel. Dieser Gasriese bewegt sich im Sternbild Wassermann und erreicht am 20. August seine Opposition zur Sonne.
Dies bedeutet, dass Jupiter die ganze Nacht über sichtbar ist: Er steigt im Osten auf, wenn die Sonne im Westen untergeht, und verschwindet im Westen, wenn die Sonne im Osten aufgeht.
Nicht weit entfernt von Jupiter findet man Saturn, der bereits am 2. August seine Opposition zur Sonne im Sternbild Steinbock erreicht hat. Auch Saturn bleibt die ganze Nacht über sichtbar, und seine Nähe zu Jupiter macht die Beobachtung beider Planeten besonders faszinierend.
Diese himmlische Konstellation bietet Astronomie-Enthusiasten eine ausgezeichnete Gelegenheit, zwei der größten Planeten unseres Sonnensystems in voller Pracht zu beobachten und zu genießen.
Vielleicht ein 'Perseiden-Schmankerl' zum Jahr 2024
In den Jahren 2021 und 2023 waren Astronomen überrascht, als sich ein zweites Maximum des Perseiden-Meteorstroms bildete, etwa 30 Stunden nach dem ersten Höhepunkt. Sollte dieses Phänomen auch in diesem Jahr wieder auftreten, könnte die Anzahl der sichtbaren Perseiden-Sternschnuppen am Abend des 13. Augusts leicht ansteigen.