Geheimtipp im Südwesten: Dies ist eine der schönsten Altstädte Deutschlands
Reizvolle historische Städte zählen zu den touristischen Hotspots in Deutschland. Doch neben prominenten Besuchermagneten wie etwa Lübeck und Regensburg gibt es eine besonders schöne Stadt, die kaum jemand im Blick hat.

Mittelalterliche Stadtzentren mit gewundenen Gassen, romantischen Innenhöfen und schmuckvollen Fassaden erzählen vom reichen historischen Erbe europäischer Städte. In Deutschland sind sie von Schleswig-Holstein bis Bayern in allen Regionen und Bundesländern zu finden - einige besitzen internationale Strahlkraft, andere sind noch Geheimtipps abseits der touristischen Routen.
Der historische Kern Lübecks ist durch seine Backsteingotik und die Insellage zwischen Wasserwegen sogar weltbekannt. Kaum verwunderlich, dass die UNESCO diese Altstadt mit den Überresten der mittelalterlichen Befestigung, dem berühmten Holstentor, mit Giebelhäusern und gotischen Kirchen seit langem zum Weltkulturerbe zählt.
Auch Regensburg, Bamberg, Quedlinburg, Stralsund und Wismar haben es als Altstadtensembles auf die Liste des Weltkulturerbes der Kulturbehörde der Vereinten Nationen geschafft und sind echte Besuchermagneten. Deutschland besitzt aber auch dekorative historische Städte ohne UNESCO-Titel, die mit viel Flair und reichem Kulturangebot perfekte Ziele für einen Kurztrip sind.
Geheimtipp aus der zweiten Reihe
Ein Städtchen, das nicht jeder auf dem Schirm hat, zählt sogar zu den schönsten Altstädten Deutschlands: das knapp 40 Kilometer östlich von Heilbronn und 60 Kilometer nordöstlich von Stuttgart gelegene Schwäbisch Hall. Mit rund 41.000 Einwohnern ist es alles andere als eine Metropole. Dafür besitzt die Stadt, die im Mittelalter durch Salzgewinnung und den Handel mit Salz wohlhabend wurde, ein bildschönes, fast vollständig erhaltenes historisches Stadtbild.
Einer der schönsten Marktplätze in Süddeutschland
Seine Architektur und die malerische Lage am Kocher - einem Nebenfluss des Neckars - machen das Städtchen im Nordosten von Baden-Württemberg zur echten Augenweide. Herz der Stadt ist der historische Marktplatz mit einem Stilmix aus Renaissance-, Barock und Fachwerkbauten. Den Platz dominieren die 1156 geweihten Kirche St. Michael und das prunkvolle Rathaus. Mit seiner Fertigstellung im 18. Jahrhundert war es eines der jüngeren Bauwerke im historischen Stadtkern. Doch kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging es in Flammen auf und brannte nahezu vollständig ab. Nach Kriegsende wurde es originalgetreu wiederaufgebaut und 1955 eingeweiht. Seither zählt der Marktplatz von Schwäbisch Hall wieder zu den schönsten in Süddeutschland.
Spätzle, Maultaschen und Schupfnudeln
Das Clausnitzer Haus als größter Fachwerkbau am Marktplatz, die denkmalgeschützte Stadtbefestigung und die im 11. Jahrhundert als Kloster angelegte Großcomburg sind weitere architektonischen Trümpfe Schwäbisch Halls. Von der auf einem Hügel gelegenen Kirchen- und Klosteranlage Großcombourg öffnet sich der perfekte Blick auf das Altstadt-Ensemble.
Eine Kirche, eine Wirtschaft und eine Backstube gebe es in Baden-Württemberg in jedem Dorf, so heißt es. Schwäbisch-Hall geht ein gutes Stück weiter und besitzt auch zahlreiche Cafés, Restaurants und Biergärten. Hier lassen sich badische Weine, fränkische Biere und einige der Nationalgerichte Schwabens verkosten: Maultaschen, Spätzle und Schupfnudeln.