Eisige Kälte und Sonnenschein! Macht es Sinn, die Wäsche bei Frost draußen zu trocknen?

Endlich wieder viel Sonnenschein und dazu winterliche Temperaturen. Tiefblau ist der Himmel in der trockenen Kaltluft, dazu häufig Dauerfrost und eisig kalte Nächte. Macht es da Sinn seine Wäsche draußen aufzuhängen?

Kälte
Macht es Sinn bei Frost die Wäsche draußen zu trocknen?

Der Winter zeigt sich aktuell von seiner kalten Seite. Nach der wochenlangen regnerischen und milden Westwetterlage zeigt sich für viele endlich wieder die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Doch die Temperaturen dazu sind eisig. Verbreitet gibt es in der sehr trockenen Luft Dauerfrost bzw. Eistage, sprich die Temperaturen bleiben den ganzen Tag unter dem Gefrierpunkt.

Nachts gibt und gab es verbreitet mäßigen bis strengen Frost und besonders in den östlichen Mittelgebirgen sanken die Temperaturen teilweise unter -15 Grad Celsius. Durch den teilweise eisigen Nordostwind fühlen sich die Temperaturen noch kälter an. Der Sonnenschein am Tag entschädigt dann für die niedrigen Temperaturen.

Sublimation ist das Zauberwort

Viele kommen wahrscheinlich bei der Kälte nicht auf die Idee ihre Wäsche draußen auf dem Balkon oder im Garten trocknen zu lassen. Und doch sieht man ab und zu, dass gefrorene Wäsche in einem Garten auf der Leine hängen. Macht es denn Sinn, wenn die steif gefrorene Wäsche im Freien hängt?

Die Antwort lautet durchaus, wenn die äußeren Bedingungen gegeben sind. Die Wäsche trocknet in der Regel sogar schneller als in der Wohnung oder im Keller. Aber warum ist das so?

Das Zauberwort heißt Sublimation! Mit Sublimation bezeichnet man den Übergang eines Stoffes vom festen direkt in den gasförmigen Zustand. Bei negativen Temperaturen passiert mit der Wäsche zunächst genau das Gegenteil wie bei positiven Temperaturen, denn erstmal gefriert das Wasser in der Wäsche und verdunstet nicht.

Würde man die gefrorene Wäsche wieder in die Wohnung bringen, so würde das Eis wieder zu Wasser tauen und anschließend in Wasserdampf übergehen. Lässt man die Wäsche aber bei frostigen Temperaturen weiter draußen hängen, so geht das Eis direkt in Wasserdampf über, das heißt es sublimiert!

Entscheidend ist die Luftfeuchtigkeit

Wie in vielen früheren Artikeln schon in anderen Zusammenhängen beschrieben, ist auch hier weniger die Lufttemperatur entscheidend, sondern der Taupunkt bzw. die Luftfeuchtigkeit. Dabei gilt, je trockener die Luft, desto besser funktioniert das mit dem Wäschetrocknen.

Das bedeutet Sonnenschein, die trockene Kaltluft und der böige Nordostwind bieten ideale Voraussetzungen und die Wäsche trocknet besser als bei sommerlichen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit (Stichwort tropischer Regenwald!).

Kleiner Exkurs am Rande: Je tiefblauer der Himmel, desto trockener die Luft! Zudem ist die Luft derzeit so trocken, dass es trotz der sehr tiefen Nachttemperaturen nicht oder kaum zur Reifbildung kommt und das Freikratzen am Auto entfällt.

Die Sublimation ist auch das Prinzip der Gefriertrocknung und wird beispielsweise zur schonenden Konservierung von Lebensmitteln angewandt. Sie ist besonders schonend. Gleiches gilt für die Wäsche bei Frost und sehr trockener Luft! Damit ist klar: Es macht durchaus Sinn (und ersetzt den Trockner!) bei trockener Winterluft und Frost seine Wäsche draußen zu trocknen!