ECMWF-Modell mit "besorgniserregender" Prognose - zum Julistart klopft die 40-Grad-Marke in Deutschland an die Tür
Das europäische Wettermodell ECMWF prognostiziert zum Juli-Beginn außergewöhnliche Hitze. In der Höhe zeigt sich bereits, was unten auf uns zukommen könnte.

Das europäische Wettermodell ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts) sorgt mit seiner aktuellen Prognose für Aufsehen: Zum Start in den Juli könnte in rund 1500 Metern Höhe (850 hPa-Niveau) eine Temperatur von bis zu 25 Grad erreicht werden. Was zunächst wenig dramatisch klingt, ist meteorologisch betrachtet ein extremer Wert. Denn so hohe Temperaturen in dieser Höhe deuten auf eine massive Hitzeentwicklung in Bodennähe hin. In der Vergangenheit waren solche Werte eher selten – nun scheinen sie immer häufiger aufzutreten.
Von oben nach unten: Was 25 Grad in der Höhe bedeuten
Doch wie kann man aus einer Temperatur in 1500 Metern Höhe auf die Hitze am Boden schließen? Meteorologen nutzen dafür sogenannte Temperaturgradienten. Bei Hochdruckwetterlagen mit starker Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft von oben nach unten relativ gleichmäßig. Als Faustregel gilt: Bei 25 Grad auf 1500 Metern sind am Erdboden durchaus 35 bis 40 Grad möglich – je nach Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheindauer und lokalen Gegebenheiten. Besonders im südlichen und mittleren Deutschland steigen damit die Chancen auf einen echten Hitzepeak zum Monatswechsel.
40-Grad-Marke immer häufiger in Sicht
Noch vor wenigen Jahren waren Temperaturen über 35 Grad in Deutschland eine Seltenheit – und 40 Grad galten als extreme Ausnahme. Inzwischen rückt die 40-Grad-Marke jedoch immer häufiger in den Fokus der Modelle. Die aktuelle ECMWF-Berechnung ist ein weiterer Beleg für diese Entwicklung. Hitzeextreme nehmen zu, sowohl in Häufigkeit als auch in Intensität. Die meteorologischen Modelle erkennen Muster, die in Richtung einer wiederholten Hitzebelastung deuten – ein Trend, der sich nicht nur meteorologisch, sondern auch gesundheitlich bemerkbar macht.
Regionale Unterschiede: Wer muss mit der größten Hitze rechnen?
Laut der aktuellen Prognose bleibt der äußerste Norden Deutschlands etwas außen vor. Dort sorgt die Nähe zur kühleren Nord- und Ostsee für eine gewisse Dämpfung der Temperaturen. Anders sieht es in der Mitte und im Süden aus: Hier steigen die Temperaturen ab dem letzten Juni-Wochenende teils drastisch an. Städte wie Frankfurt, Nürnberg oder Stuttgart könnten deutlich über die 35-Grad-Marke hinausgehen. Die Kombination aus trockener Luft in der Höhe und starker Sonneneinstrahlung ist der ideale Nährboden für einen Hitzeschub.
Hitzepeak zum Juli-Beginn: Belastung im Blick behalten
Ob sich die Prognose des ECMWF genau so bestätigt, bleibt noch abzuwarten – doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Ein Hitzepeak zum Juli-Start ist nicht ausgeschlossen, möglicherweise sogar mit ersten 40-Grad-Meldungen. Die Wärmebelastung wird dabei nicht nur für Kreislaufpatienten ein Thema sein. Auch die Infrastruktur, wie etwa Schienenverkehr und Stromnetze, könnte unter der Last der Hitze ächzen. Es lohnt sich also, die Entwicklung genau im Blick zu behalten – vor allem für jene, die in der Mitte und im Süden Deutschlands leben.