2022 geht zu Ende. Ein vorläufiger Rückblick!

Angesichts der eisigen Kälte in der ersten Dezemberhälfte kommt das vielleicht etwas überraschend, aber: 2022 wird deutschlandweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetterbeobachtungen. Auch die Sonnenscheindauer ist überdurchschnittlich, die Niederschlagssumme dagegen nahe am Durchschnitt. Sündhaft teure Extremereignisse wie das Ahrtal-Hochwasser 2021 blieben aus.

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Ein Rückblick auf das Jahr 2022: Trotz der Kälteperiode Anfang Dezember wird das Jahr im Deutschlandmittel wohl das wärmste Jahr seit Beginn der Wetterbeobachtungen.

Das Jahr 2022 wird deutschlandweit mit dem wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Wetteraufzeichnung zu Ende gehen. Nach den neuesten Modellprognosen soll das Quecksilber am Silvestertag sogar die 20 °C Marke knacken. Obwohl Vielen wohl noch immer der kalte Winterbeginn mit vielerorts zweistelligen Minusgraden gut in Erinnerung ist, wird 2022 auch über das ganze Jahr gesehen (schon wieder) einen neuen Wärmerekord brechen.

10 von 12 Monaten überdurchschnittlich warm

Für eine beispielhafte Station im Süden Deutschlands, Stuttgart-Echterdingen, fielen nur die Monate April und September unterdurchschnittlich warm aus. Alle anderen Monate lagen über dem langjährigen Mittelwert von 1981-2010. Insbesondere die Monate Februar und Oktober stechen mit einer Abweichung von über +3 K heraus. In Stuttgart-Echterdingen markierte der Oktober sogar einen neuen Allzeitrekord in der Monatsdurchschnittstemperatur. Selbst der Dezember wird dank eines fulminanten Endspurtes noch überdurchschnittlich warm ausfallen.

Auch im Norden zeigt sich ein ähnliches Bild, hier beispielhaft an der Station Hamburg-Fuhlsbüttel. Neben April und September, die etwas kälter ausfielen als im 30-jährigen Mittel, kommt hier noch der Juli dazu, dessen Durchschnittstemperatur genau dem Mittelwert entsprach. Die restlichen neun Monate lagen bzw. liegen ebenfalls über dem Durchschnitt.

Zu sonnig, etwas zu trocken, durchschnittliche Schadenswirkung

Ein Blick auf die weiteren Eckdaten liefert eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer über das ganze Jahr gesehen. Besonders heraus sticht hierbei der Monat März, bei dem sowohl im Süden als auch im Norden Deutschlands vielerorts neue Allzeitrekorde hinsichtlich der Sonnenschauerdauer aufgestellt wurden. Etwa 125 Stunden scheint die Sonne in Stuttgart-Echterdingen in einem durchschnittlichem März. Im aktuellen Jahr waren es fast 250 Stunden, also nahezu der doppelte Wert.


Wenig erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass dieser Monat auch besonders niederschlagsarm ausfiel. Insgesamt zeigt sich hier jedoch eine gemischte Bilanz mit vielen sehr niederschlagsarmen Monaten, aber auch einigen Monaten mit überdurchschnittlichem Niederschlag. Hier zeigt sich auch deutschlandintern die größte Diskrepanz: Während der Februar in Stuttgart-Echterdingen deutlich zu trocken ausfiel, wurde zeitgleich in Hamburg-Fuhlsbüttel ein neuer Allzeitrekord erreicht.

Schadenswirkung im Mittelmaß

Für die Versicherer war 2022 ein Jahr zum durchatmen. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, die die versicherten Schäden im Jahr 2021 auf Rekordhöhe schießen ließen, fielen die Schäden für das Jahr 2022 etwa durchschnittlich aus. Den größten Anteil an der Schadenssumme für 2022 haben dabei die Winterstürme Ylenia, Zeynep und Antonia, die bereits im Februar über Mitteleuropa hinwegzogen.

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