Pflanzen, die von den Toten auferstehen: die Wissenschaft hinter den Zombiepflanzen
Es gibt Pflanzen, die sehen aus wie aus einem Science-Fiction-Film: Sie vertrocknen, schrumpeln, sehen tot aus, aber wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, erwachen sie innerhalb weniger Stunden zu neuem Leben.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen durch einen trockenen, rissigen Boden, auf dem es fast keine Spur von Leben mehr gibt. Plötzlich fängt es an zu regnen, und die braunen Zweige, die tot aussahen, fangen an, sich zu färben, zu strecken und innerhalb weniger Stunden zu ergrünen. So beeindruckend können manche Pflanzen sein, und nein, das ist keine Szene aus einem Film. Sie ist echt.
Die Pflanzenwelt birgt Geheimnisse, die wir gerade erst zu verstehen beginnen. Dazu gehören diese als "Zombie-Pflanzen" oder "Auferstehungspflanzen" bekannten Pflanzen, die über eine einzigartige Fähigkeit verfügen: Sie überleben extreme Dürreperioden, indem sie sich in einen "Winterschlaf" begeben , und wenn das Wasser zurückkehrt, kommen sie zurück, als wäre nichts geschehen.
Durch den Klimawandel stößt die Landwirtschaft an ihre Grenzen. Dürren treten häufiger auf, sind intensiver und dauern länger an. Dies beeinträchtigt die Nahrungsmittelproduktion auf der ganzen Welt, insbesondere in Regionen, in denen das Wasser bereits knapp ist. Hier könnten diese Pflanzen Teil der Lösung sein.
Aber wie machen sie das? Welche Mechanismen haben sie, die sie so widerstandsfähig machen? Und ist es möglich, dass diese Superkräfte auf gewöhnliche Pflanzen wie Mais oder Weizen übertragen werden können? Diese Fragen haben das Interesse von Forschern auf der ganzen Welt geweckt, die seit Jahren versuchen, dieses Phänomen eingehend zu verstehen.

Ein unglaubliches Naturphänomen
Auferstehungspflanzen gibt es seit Tausenden von Jahren, sie wachsen in felsigen, trockenen und scheinbar lebensfeindlichen Gebieten Südafrikas, Australiens und Südamerikas. Obwohl es mehr als 350.000 Arten von Blütenpflanzen gibt, haben nur etwa 240 die Fähigkeit zur "Auferstehung" entwickelt.
Diese Pflanzen sind nicht miteinander verwandt, was ihre Existenz noch interessanter macht. Unabhängig voneinander haben sie alle eine sehr ähnliche Strategie entwickelt, um ohne Wasser zu überleben, als ob sie sehr alte genetische Werkzeuge "reaktiviert" hätten, die tief in ihrer DNA gespeichert sind.
Eines der bekanntesten Beispiele ist Selaginella lepidophylla, die auch "Auferstehungspflanze" oder "Rose von Jericho" genannt wird. Sie sieht aus wie ein trockener, lebloser kleiner Ball, aber wenn man Wasser darauf gießt, öffnet sie sich in weniger als einer Stunde und wird grün, bereit, wieder Photosynthese zu betreiben. Es ist, als hätte die Natur eine Pausentaste eingebaut.
Bei Trockenheit ersetzen diese Pflanzen das Wasser in ihren Zellen durch Zucker, insbesondere Saccharose. So entsteht eine Art "biologisches Glas", das die Zellstrukturen schützt und chemische Reaktionen stoppt, als würde man die Zeit einfrieren.

Kulturpflanzen der Zukunft: zwischen Wissenschaft und Anpassung
Eine der am meisten beachteten Kulturpflanzen ist Teff, ein traditionelles äthiopisches Getreide, das bereits recht widerstandsfähig ist, aber einen nahen Verwandten hat, Eragrostis nindensis, der eine Wiederauferstehungspflanze ist. Die Erforschung der Unterschiede zwischen den beiden könnte dazu beitragen, die Trockentoleranz von Teff wiederzubeleben.
Es wurde viel über die Erträge gesprochen, aber in Wahrheit bieten diese Pflanzen, auch wenn sie nicht so viel produzieren wie herkömmliche, etwas viel Wertvolleres: die Gewissheit, unter schwierigen Bedingungen zu ernten. Für Millionen von Subsistenzbauern kann das den Unterschied zwischen Essen und Nichtessen ausmachen.
Die Integration dieser Eigenschaften in Grundnahrungsmittel bedeutet nicht, dass andere Strategien wie Bodenverbesserung, effiziente Wassernutzung oder Anbaudiversifizierung aufgegeben werden müssen. Vielmehr geht es darum, in einem Kontext, in dem jede Ressource zählt, zusätzliche Instrumente einzusetzen.
Es geht nicht darum, alles Bestehende zu ersetzen, sondern darum, sich anzupassen, innovativ zu sein und sich für neue Lösungen zu öffnen. Die Landwirtschaft der Zukunft könnte mehr wie diese Pflanzen aussehen: widerstandsfähig, flexibel und in der Lage, dem zu widerstehen, was vorher unmöglich schien. Und das ist zweifellos eine gute Nachricht für alle.
Quellenhinweis:
Riley A. (2025). Resurrection plants: The drought-resistant 'zombie plants' that come back from the dead. BBC