Permafrost in den Alpen schmilzt, Alphütten sind gefährdet!

Das Schmelzen des Permafrostbodens in den arktischen Regionen verursacht zahlreiche Probleme, darunter die Zerstörung von Gebäuden und Infrastrukturen, die nicht mehr vom Boden getragen werden. Dieses Problem, das durch die globale Erwärmung verursacht wird, beginnt sich auch in den Hochalpen bemerkbar zu machen.

Hütte in den Alpen
Die Casati-Hütte im Ortless-Cevedale-Gebirge. Foto: Rifugio Casati, Facebook-Profil.

In den letzten Jahren hat sich das Problem des Auftauens von Permafrostböden in hohen Breitengraden, in den arktischen Regionen, als Folge der globalen Erwärmung herausgestellt. Zunehmend höhere Temperaturen lassen große Flächen des dauerhaft gefrorenen Bodens (Permafrost) auftauen. Wir haben auf den Meteored-Portalen schon oft darüber gesprochen: Das Auftauen des Permafrosts in Gebieten Sibiriens zum Beispiel verursacht strukturelle Probleme für Gebäude, die auf dieser Art von Gelände gebaut wurden, hat riesige Abgründe geschaffen und setzt außerdem große Mengen Methan in die Atmosphäre frei, was die Treibhausgaskonzentration noch weiter erhöht.

Am akutesten ist dieses Problem in den arktischen Regionen, wo der Permafrost riesige Flächen bedeckt. In jüngster Zeit macht sich das Permafrostproblem - wiederum aufgrund steigender Durchschnittstemperaturen - auch in Gebieten bemerkbar, die weit von der Arktis entfernt und uns nahe sind: zum Beispiel in den Alpen.

Einsturzgefahr von Berghütten durch auftauenden Permafrost

Kürzlich gaben die Betreiber der Casati-Hütte auf 3 269 m Höhe im Ortless-Cevedale-Gebirge (südliche Rätische Alpen, zwischen Lombardei und Trentino-Südtirol) bekannt, dass die Hütte aufgrund des auftauenden Permafrosts abgerissen und weiter oben neu gebaut werden muss. Hochgelegene Berghütten werden oft auf dauerhaft gefrorenem Boden gebaut, der bisher eine solide Grundlage für die Versorgung bot. Bei steigenden Temperaturen ist dieser Untergrund nicht mehr solide und gefährdet die Festigkeit dieser Strukturen. Ein Problem, das dem in den arktischen Regionen Sibiriens in weitaus größerem Umfang auftritt.

In hochgelegenen alpinen Gebieten, wo in den letzten Jahren ein rascher Gletscherrückgang mit enormen Landschaftsveränderungen stattgefunden hat, wird das Auftauen des Permafrosts daher zu einem neuen Problem für vom Menschen geschaffene Bauwerke, wie z. B. Berghütten, die in sehr kalten Umgebungen errichtet wurden. Das Verschwinden des Permafrostes bringt auch andere Probleme mit sich, wie Erdrutsche, instabiles Gelände und die damit verbundene Umwandlung von Hochgebirgsregionen. Es handelt sich dabei um neue Probleme, die sich aus dem laufenden Klimawandel ergeben.

Rückgang der Gletscher in den Alpen

Erst vor drei Monaten wurden die letzten Ergebnisse der zweiten Ausgabe der Karawane der Gletscher, der Überwachungskampagne von Legambiente, die mit Unterstützung des Italienischen Glaziologischen Komitees (CGI) durchgeführt wird, veröffentlicht. Die Karawane überwachte den Gesundheitszustand von dreizehn Alpengletschern sowie des Calderone-Gletschers auf dem Gran Sasso d'Italia (Apennin der Abruzzen), um das Bewusstsein für die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die glaziale Umwelt zu schärfen. Diese Studie hat gezeigt, dass in den gesamten Alpen ein starker Trend zum Rückgang der Gletschermassen zu beobachten ist, wobei es in den letzten 30 Jahren deutliche Anzeichen für eine zunehmende Beschleunigung gibt.

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