Konsequenzen des Klimawandels: “Wir sind nicht bereit zu sterben”

So knapp und direkt war die Aussage Mohamed Nasheeds, Beauftragter der Malediven auf der Klimakonferenz im polnischen Katowice. Doch es gibt noch weitere Inseln, die durch den globalen Klimawandel bedroht sind.

Malediven Klimawandel Meeresspiegel
Die Malediven liegen nur knapp 1,5 Meter über dem Meeresspiegel. Laut einigen Studien soll er genau so weit ansteigen.

Voraussichtlich sollen bis zum Ende der Klimakonferenz im polnischen Katowice, am 23. Dezember, rund 20.000 Personen, aus 190 Ländern teilgenommen haben. Dort haben sich internationale Staatschefs und angesehene Wissenschaftler zusammengefunden. Jedoch hat keiner mit seiner Aussage solch eine Wirkung wie Mohamed Nasheed erzielt, Beauftragter der Malediven: „wir sind nicht bereit zu sterben“. Während die verschiedenen Nationen versuchen zu Einverständnissen zu kommen, müssen die Bewohner der Malediven dabei zuschauen, wie ihre Inseln durch den Anstieg des Meeresspiegels verschlungen werden. „Wir werden das erste Opfer der Klimakrise sein“, warnte Nasheed während seines „enthusiastischen Aufrufs“, so die Reuters Agentur.

Die Malediven liegen im durchschnitt 1,5 Meter über dem Meeresspiegel, wobei der höchste Punkt bei 2,4 Metern liegt. Einige Klimaprojektionen sagen einen Anstieg des Meeresspiegels von anderthalb Metern voraus, genug, um Teil dieser Inseln des Indischen Ozeans zu überfluten. Gebiete auf Fidschi, Palaos, den Seychellen und in Cabo Verde sind ebenfalls gefährdet. Zu diesen gefährdeten Insel-Enklaven gehört, unter anderem, die Osterinsel, abgelegenste bewohnte Insel der Welt. Die Petroglyphen können nicht sprechen, aber die Rapanuis erheben angesichts der bedrohlichen Situation mittlerweile Ihre Stimme.

Moai auf der Osterinsel sind bedroht - Klimawandel
Auf der Osterinsel geht die Anzahl der “Moai”-Skulpturen, aufgrund des steigenden Meeresspiegels, zurück

Klimawandel auf der Osterinsel: Die Moai “sterben aus”

Die chilenische Osterinsel liegt inmitten des Pazifischen Ozeans, rund 4.000 Kilometer vom Festland entfernt. An den Küsten stehen Petroglyphen und Moai, ringförmig angeordnete riesige Steinbüsten, die die Vorfahren der Rapanuis darstellen. Auf der Insel sind um die 900 Moai samt 300 Ahu-Plattformen zu finden. Diese wahren Kunstwerke sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.

„Hier haben wir bereits unschätzbare, in Stein gemeißelte Exemplare verloren. Sie sind einfach von den Wellen umgeworfen worden“, teilte Camilo Rapu, Direktor des Nationalparks, kürzlich der UNO mit. Jedes Jahr prallen die Wellen mit mehr Kraft gegen die Steilküsten, wo sich viele der Skulpturen aus dem 11. Jahrhundert befinden. Voraussichtlich wird der Meeresspiegel und die Kraft der Wellen in den kommenden Jahrzehnten noch steigen. Die Bewohner befürchten, Teil der Küste, Skulpturen und den Ertrag durch den Tourismus einbüßen zu müssen.

Außerdem haben die Bewohner mit der Plastikverschmutzung und den immer selteneren Niederschlägen zu kämpfen. Der Plastikmüll kommt aus Übersee und ist auch auf die Schifffahrt und den Fischfang zurückzuführen. Die mangelnden Regenfälle beeinflussen hingegen die traditionelle Landwirtschaft. Ende des Jahrhunderts könnte die Insel nicht mehr bewohnbar sein.

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