Hitzeperioden werden immer mehr – diese haben langfristige Auswirkungen auf Schülerinnen und Schüler

Forschende am Royal Melbourne Institute of Technology, Australien haben insgesamt sieben Studien ausgewertet, die verschiedene Effekte von Hitzeperioden analysierten. Schnell wurde deutlich, dass Schülerinnen und Schüler sowie Studierende langfristig weniger Leistungsfähigkeit besitzen.

Hitze kann unser Hirn langfristig beeinflussen

Die Autorinnen und Autoren haben internationale Studien ausgewertet, die in sechs Fachartikeln veröffentlicht wurden und die Auswirkungen einer längeren Hitzeeinwirkung auf die kognitive Leistungsfähigkeit untersuchten.

Hitze kann langfristig unser Gehirn beeinträchtigen

Insgesamt betrachteten sie somit einen umfangreichen Datensatz mit fast 14,5 Millionen Schülerinnen und Schülern aus 61 Ländern. Auch Lernergebnisse wurden mit starker Hitze in Verbindung gebracht.

Die Exposition gegenüber erhöhten Temperaturen, sowohl in Innenräumen als auch im Freien, ist stark mit negativen Konsequenzen für die eigene Gesundheit verbunden. Die Auswirkungen hoher Temperaturen und Hitzestress auf die Produktivität und kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen sind gut dokumentiert und nachvollziehbar.

Hohe Temperaturen beeinflussen schulische Leistungen

Die meisten Studien zeigen, dass die Exposition gegenüber übermäßiger Hitze das Arbeitsgedächtnis, die Informationsverarbeitung und die Wissensspeicherung beeinträchtigt und damit die kognitive Leistungsfähigkeit abnimmt. Die Auswirkungen hoher Temperaturen auf die schulischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern sind tiefgreifend. Hitze beeinflusst somit ihre schulischen, intellektuellen und beruflichen Leistungen.

Es gibt bereits eine Vielzahl von Studien zur kurzfristigen Hitzeexposition und deren Auswirkungen gibt, jedoch mangelte es an Wissen und Informationen über die Auswirkungen einer langfristigen Exposition.

Soziale Ungleichheit bestärkt die Folgen bei ärmeren Kindern

Aufgrund des schnellen Temperaturanstiegs durch den globalen und regionalen Klimawandel ist es dringend erforderlich, die Folgen einer kumulativen Exposition gegenüber hohen Temperaturen auf die kognitiven Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern zu verstehen.

Einfache Aufgaben können bei Hitze besser gelöst werden

Besonders zeigen die Ergebnisse auf, dass eine langfristige Hitzeeinwirkung sich negativ auf das kumulative Lernen von Schülern auswirkt, wobei komplexe Aufgaben beispielsweise aus der Mathematik stärker betroffen sind als einfachere wie beispielsweise Lesen.

Klimaanlagen können die Folgen vermindern

Auch ist auffallend, dass die Überhitzung und die Prognosen stark von den möglichen Anpassungen an den Klimawandel variieren. So kann Anpassung durch Akklimatisierung und verstärkter Einsatz von Klimaanlagen eine schützende Wirkung zeigen. Die Auswertung der Studien macht deutlich, dass niedrigere sozioökonomische Gruppen unverhältnismäßig stärker betroffen waren. Dies unterstreicht die kritischen Ungleichheiten.

„Diese im Laufe eines Jahres durchgeführte Analsye hat eine Vielzahl von Quellen ausgewertet. Die Ergebnisse unterstreichen, wie weitreichende und oft übersehene soziale Folgen die globale Erwärmung haben kann. Vor allem wird erneut deutlich, dass diejenigen, die am stärksten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, oft diejenigen sind, die am wenigsten dafür verantwortlich sind – und am wenigsten in der Lage sind, dessen Folgen zu bekämpfen.“, so das Forscherteam.

Quellenhinweise

City of Melbourne. (2025). Heatwaves. Safety and Emergency. Communities and residents.

Vasilakopoulou K, Santamouris M. (2025).Cumulative exposure to urban heat can affect the learning capacity of students and penalize the vulnerable and low-income young population: A systematic review. PLOS Clim 4(7): e0000618.