Fliegende Drohnen könnten bald Lebensretter werden
In Ländern mit einem angestrengten oder schwachem Gesundheitssystem fehlt es oft an geeigneten Maßnahmen, die direkt angewendet werden können. Das ist besonders bei akuten Fällen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt lebensgefährlich.

Im Vereinigten Königreich gibt es jährlich mehr als 40.000 Herzstillstände, die außerhalb von Krankenhäusern stattfinden. Nur weniger als 10 Prozent der Betroffenen überleben diese lebensbedrohliche Situation.
Defibrillatoren sind wahre Lebensretter
Wichtig sind dafür eine frühzeitige Herz-Lungen-Wiederbelebung und der Einsatz eines automatisierten Defibrillators. In Deutschland sind Defibrillatoren meist an öffentlichen Gebäuden zu finden oder in der Nähe von Kirchen. Oftmals sind Hinweisschilder mit der Abkürzung „AED“ zu sehen.
Die automatisierten Geräte sind für die breite Masse auch ohne Schulung sicher zu bedienen, doch ist es für Umstehende immer schwierig, in einer Notfallsituation schnell einen AED zu finden und zu holen.
Nach dem Notruf kommt die Drohne
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im ländlichen Raum von Großbritannien jetzt hoffnungsvolle Versuche gestartet. Im Rahmen von Notfallsimulationen testeten sie den Einsatz von Drohnen zum Transport von Defibrillatoren als Reaktion auf Notrufe.

In der Studie entwickelten die Forschenden ein System, mit dem nach einem Notruf ein AED, einer DJI M300-Drohne transportiert werden kann. Die automatisierte Drohnen-Software von Skybound aktivierte und steuerte den Flug der Drohne. Der AED wurde direkt zu der hilfesuchenden Person hinabgelassen, um ihr bei der Wiederbelebung der CPR-Puppe zu helfen, während sie Anweisungen von den Mitarbeitende der Notrufzentrale erhielt.
Wichtige Stärkung für ländliche Gebiete
In der Studie stand vor allem die Echtzeitkommunikation im Fokus. Auch der zeitliche Faktor bis zum Eintreffen der Drohne wurde immer wieder analysiert. Die Expertinnen und Experten bewerten ihre Versuche als positiv und hoffen, dass bald fliegende AED das britische Gesundheitssystem ergänzen dürfen.
Besonders für ältere Menschen in ländlichen Gebieten wäre solch eine Drohne ein klarer Lebensretter.
In Deutschland geben Apps und Online-Karten eine Hilfestellung
Von dem Notruf bis zum Start der Drohne vergingen 2,18 Minuten. Die Drohne flog autonom und sicher, mit guter Verbindung zur Rettungsleitstelle. In Deutschland gibt es mittlerweile eine Online-Karte, die die Standorte von Defibrillatoren anzeigt. Der Verein Definetz e.V. hält sie laufend aktuell. Auch Apps können heruntergeladen werden.
Quellenhinweise
Christopher M. Smith, Carl Powell, Celia J. Bernstein, Harry Howe, Mark Holt, Mary O’Sullivan, Keith Couper, Nigel Rees. (2025). The use of drone-delivered Automated External Defibrillators in the emergency response for out-of-hospital cardiac arrest. A simulation study. Resuscitation Plus. Volume 25. 2025, 101045.
DefiNetz e.V. (2025). Defikataster: Standorte der Defibrillatoren.