Extrem gefährlich! Wie kommt es zu Eisregen?

    Es war der markanteste Kaltlufteinbruch in einem Dezember seit 2010. Beendet wurde dieser mit einer Eisregenlage in fast ganz Deutschland. Doch was ist eigentlich Eisregen oder auch gefrierender Regen? Wie entsteht er und was macht ihn so gefährlich?

    Eisregen
    Beim Eisregen gefriert der Regen zu Eis, sobald er auf dem Boden oder auf Gegenstände trifft.

    Mit -1,7°C im Deutschlandmittel ist der bisherige Dezember der kälteste seit 12 Jahren. Dabei gab es selbst im Flachland zahlreiche Eistage, sprich auch die Höchsttemperatur lag unter 0°C (Dauerfrost). Selbst Köln und Frankfurt/Main verzeichneten je 6 und Freiburg im Breisgau sogar 7 Eistage. Teilweise gab es davor seit fast zwei Jahren überhaupt keinen Dauerfrosttag mehr. Deutlich mehr Eistage gab es dagegen in Berlin mit beeindruckenden 11 Tagen im bisherigen Dezember.

    Das Ende der Kältewelle

    Dabei gab es über dem Süden Deutschlands schon in der vergangenen Woche eine markante Luftmassengrenze, die beispielsweise in München für stundenlangen Eisregen mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen sorgte. Darüber hinaus ereigneten sich zahlreiche Unfälle, die Krankenhäuser waren vielerorts überfüllt oder überlastet. Etliche Patienten wurden als Folge von Stürzen eingeliefert. Autobahnen und Bundesstraßen wurden zeitweise gesperrt. Auch der Flughafen München war teilweise für den Flugverkehr komplett geschlossen.

    Doch jetzt hat sich die Wetterlage zu Beginn dieser Woche komplett umgestellt. In den kommenden Tagen wird es verbreitet regnerisch und teilweise sehr mild, wie die Vorhersage für Köln eindrucksvoll zeigt. Teilweise sind am Ende der Woche bis zu 15°C möglich und das kalte Dezember Mittel wird schrittweise wieder abgebaut. Wo der Dezember letztendlich landen wird, lässt sich aber noch nicht vorhersagen.

    Beendet wurde diese Kältewelle mit einer massiven Eisregenlage zu Beginn der Woche. Auch hierbei kam es zu zahlreichen Unfällen und Verkehrsbehinderungen und auch Schulen blieben vereinzelt geschlossen. Doch wie entsteht Eisregen oder auch gefrierender Regen?

    Was ist Eisregen?

    Eisregen ist Regen, der sofort gefriert, wenn er auf kalten Boden trifft oder mit festen Gegenständen in Berührung kommt. Dies geschieht bei Boden- und/oder Lufttemperaturen von unter 0 Grad Celcius. Dann wird es sehr gefährlich, weil sich Straßen und Wege in spiegelglatte Fahrbahnen verwandeln. Manchmal kommt es sogar vor, dass die ganze Landschaft mit einer zentimeterdicken Eisschicht überzogen wird.

    Die Grundvoraussetzung für die Entstehung von Eisregen ist dabei eine Kaltluftschicht am Boden. Diese war durch die vorangegangene Kältewelle gegeben. Nun zogen aber zu Wochenbeginn deutlich wärmere Luftmassen aus Westen nach Deutschland. Die wärmere Luft schob sich dabei über die schwerere Kaltluft. In der Höhe herrschten dabei deutliche Plusgrade und der Niederschlag ging von Schnee in Regen über. Am Boden herrschten in der Kaltluftschicht dagegen noch Minusgrade und so kam am Boden unterkühlter Regen an, der zu einer Eisschicht führte.

    Diese ist besonders gefährlich, da sie spiegelglatt ist. Zudem kann der Eisansatz an Bäumen dazu führen, dass Äste abbrechen oder im Extremfall sogar ganze Bäume umstürzen. An Stromleitungen kann sich ein dicker Eispanzer bilden, das zusätzliche Gewicht kann Leitungen brechen und durch die dann einseitige Zuglast Strommasten brechen lassen. Ist die bodennahe Kaltluftschicht noch mächtig genug, entstehen Eiskörner. In der Regel setzt sich die warme Luft dann nach und nach auch in Bodennähe durch und die Glatteisgefahr schwindet.