Erster Wintereinbruch in Deutschland oder neuer Wärmeberg im November?

Irres Sommerfinale Ende Oktober. Gestern wurden in Baden-Württemberg in Müllheim knapp 29 Grad gemessen. Der Oktober 2022 ist der wärmste seit 140 Jahren. Nun wird es kühler. Kommt im November der erste Wintereinbruch bis in tiefe Lagen oder kehrt die Wärme noch einmal zurück?

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Bekommen wir in Deutschland im November den ersten Wintereinbruch oder kommt schon der nächste Wärmeberg?

Was für eine Wetterlage Ende Oktober! Es ist wie im Sommer. Gestern Nachmittag wurden weit verbreitet in Deutschland 25 Grad gemessen: z.B. in Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt. Höhepunkt der Wärme war gestern Müllheim in Baden-Württemberg. 28,7 Grad wurden dort am Nachmittag gemessen, nur noch 1,3 Grad entfernt von einem Hitzetag und das an einem 28. Oktober. Es war damit auch der wärmste 28. Oktober in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Generell ist dieser Oktober in Deutschland ohnehin der wärmste seit 140 Jahren.

Dieses Wochenende gibt es nochmal einen Wärmehöhepunkt. Heute gibt es einen Zweikampf zwischen Sonne, Nebel und Dunst. Die Sonne hat es nicht überall leicht, trotzdem messen wir auch heute meist 20 bis 25 Grad. Den absoluten, finalen Höhepunkt gibt es dann morgen in Deutschland. Dann wird sich die Sonne größtenteils überall voll durchsetzen können und das Thermometer schafft es nochmal auf 21 bis 26 oder 27 Grad. Ab Montag, Halloween und Reformationstag, wird es dann langsam kühler. Diese Abkühlung geht in der ersten Novemberwoche weiter. Die Tageswerte sinken auf 10 bis 15 Grad. Ab Allerheiligen ist auch wieder etwas Regen möglich. Ein richtig großer Temperatursturz bleibt aber aus.

Wintereinbruch oder neuer Wärmeberg?

Hier und da wird schon wieder über den ersten Schnee bis in tiefe Lagen spekuliert. Schaut man sich die heutigen Prognosen an, so wird das mit Schnee kaum etwas werden. Selbst in den Mittelgebirgen ist es in den nächsten 10 bis 14 Tagen deutlich zu warm für Schnee. Um den 10. November deuten die Wettermodelle zudem seit gestern Abend für Deutschland schon wieder einen Wärmeberg an. Die Luftmassentemperaturen in rund 1500 m Höhe steigen auf 5 bis knapp 10 Grad an. Unten sind dann wieder 15 bis 19 oder knapp 20 Grad im Bereich des möglichen. Das sieht alles andere als nach einem Wintereinbruch aus.

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Der November soll auch laut dem euopäischen Wettermodell etwas zu warm ausfallen. Allerdings nicht so warm wie bei den Berechnungen der NOAA.

In den seriösen Wettermodellen deutet sich bis Mitte November noch kein Schnee an, weder in den Mittelgebirgen noch in den tiefen Lagen. Insgesamt ist die Wetterlage weitgehend unspektakulär. Viel passiert erstmal nicht. Der neue Wärmeberg deutet sich dann ab dem 10. November an. Wie lange er andauern könnte, ist dabei allerdings unklar.

November 2022 soll ebenfalls rekordwarm werden

Mit dem neuen Wärmeberg scheint sich in ersten Ansätzen die Novemberprognose der NOAA zu bestätigen. Dort rechnet man für Deutschland mit einem um mindestens 2 Grad zu warmen Monat. Dabei wird mit dem neuen Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 verglichen. Das war ja ohnehin schon ein warmer Zeitraum gewesen.

Für den Energieverbrauch sind das insgesamt gute Nachrichten. Da kann man eine Menge Heizöl und Gas einsparen, wenn sich denn die aktuellen Trends alle bestätigen.

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