Wärmster Oktober in Deutschland seit 140 Jahren: Fällt der Winter aus?

Der Oktober hat es bald geschafft: Es wird der wärmste Oktober seit 1881. Was bedeutet das für den Winter? Müssen wir mit einem Totalausfall der kalten Jahreszeit rechnen? Mitten in der Gaskrise wäre das gar nicht mal so schlecht. Für das Klima käme es allerdings einer Katastrophe gleich.

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Fällt der Winter 2022/23 in Deutschland komplett aus? Es soll in den nächsten Monaten sehr warm bleiben.

Während hier und da schon wieder munter über den ersten Schnee spekuliert wird, bleiben wir einfach mal sachlich und seriös. Da muss man dann einfach auch mal festhalten, dass im seriösen Trendzeitraum der kommenden 10 bis 14 Tage in Deutschland weit und breit kein Wintereinbruch in Sicht ist. Da ist einfach nichts zu sehen. Zudem wird es bis Montag extrem warm weitergehen. Die Höchstwerte erreichen am heutigen Freitagnachmittag im Südwesten und Osten von Deutschland um 25 bis 27 Grad. Das ist für Ende Oktober schon eine extrem warme Wetterlage.

Die warmen Luftmassen kommen mal wieder direkt aus der Sahara. Daher ist es 1) so extrem warm und 2) ist Sahara-Staub mit dabei. Dieser trübt hier und da die Sonne ein klein wenig. Trotzdem geht das warme Wetter auch am Wochenende weiter. Am Samstag und Sonntag können wieder bis zu 25 Grad erreicht werden und damit wären es letztlich drei Sommertage am Stück. Mittlerweile blühen sogar die Rosen nochmal auf. Die Natur ist total verwirrt, selbst der Pollenflug nimmt schon wieder an Fahrt auf. Normalerweise kommt es ab Anfang Januar zum neuen Erle- und Haselpollenflug. Das könnte nun deutlich früher einsetzen.

Wärmster Oktober seit 140 Jahren

Der Oktober war zunächst nass gestartet und dabei ist es auch recht kühl gewesen, aber nur in den ersten drei Tagen des Monats. Danach wurde es wärmer und wärmer. Die Südwestströmung kam und blieb dann einfach bei uns. Seit drei Wochen haben wir jetzt mehr oder weniger die gleiche Wetterlage. Da fragt man sich so langsam, ob das jetzt die Grundstruktur für den kommenden Winter sein wird. Eine Südwestwetterlage wäre natürlich der größtmögliche Feind für den kommenden Winter 2022/23. Dann könnte es wirklich zu einer Art Totalausfall beim Winterwetter in Deutschland kommen.

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Laut dem US-Wetterdienst NOAA soll der November um 2 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen.

Schaut man sich die aktuellen Langfristtrends an, scheint das gar nicht so weit hergeholt zu sein. Der November soll in Deutschland 2 bis 3 Grad wärmer ausfallen als das Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020. Damit könnte der November 2022 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Das gleiche Schicksal könnte auch den Winter ereilen. Nach dem wärmsten Oktober seit 140 Jahren sehen die langfristigen Prognosen auch einen eher warmem Winter für Deutschland.

Energiesparwinter für Deutschland

Wenig Kälte, das wäre DAS Mittel gehen die hohen Energiepreise. Man würde viel weniger Gas und Öl verbrauchen und könnte so richtig viel Geld sparen. Mitten in der Energiekrise wäre damit das Wetter der größte "Preissenker". Ein eisiger und langer Winter würde uns sonst viel Geld kosten. Daher dürften die meisten in diesem Fall auf einen warmen Winter hoffen.

Die vergangenen Winter waren eigentlich allesamt zu warm gewesen. Der vergangene Winter schaffte es sogar in die Top 10 der wärmsten Winter seit 1881. Wenn man nochmal an so manche Prognose im Vorfeld des vergangenen Winters zurückdenkt, muss man schmunzeln. Kalt sollte er werden, weiße Weihnachten wurden als sicher ausgerufen. Nichts von den ganzen Aussagen ist letztlich eingetreten. Doch in diesen Tagen geht es schon wieder los. Windige Experten versprechen schon bald den ersten Schnee, geben Schneewahrscheinlichkeiten für November aus, dabei hat kein einziges seriöses Wettermodell auch nur eine einzige Schneeflocke im Angebot. Es ist wie jedes Jahr der gleiche Unsinn und er kommt immer von den gleichen Personen bzw. Person.

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