Wetterforscher sicher: "So etwas gab es seit 2010 nicht mehr in Deutschland" Wettermodelle zeigen extrenen Wetterwechsel
Nach kurzer Milderung deuten Modelle auf extreme Kälte hin. Ein Wintereinbruch zum Jahreswechsel könnte Deutschland flächendeckend treffen und Erinnerungen an 2010 wecken.

Der erste Weihnachtstag zeigte eindrucksvoll die extremen Temperaturgegensätze in Deutschland. Während es in Metten frühlingshafte 7 Grad gab, wurden in Harzgerode eisige minus 8 Grad gemessen. Diese Spannweite ist ein klares Zeichen für eine hochdynamische Wetterlage. In den nächsten Tagen setzt sich zwar vorübergehend mildere Luft durch, doch dieser Trend ist trügerisch.
Bereits jetzt berechnen mehrere Wettermodelle ab dem Jahreswechsel einen erneuten massiven Vorstoß arktischer Luftmassen nach Mitteleuropa. Auffällig ist, dass diese Signale nicht neu sind, sondern bereits um den 25. Dezember in ähnlicher Form auftauchten. Die Wiederholung erhöht die meteorologische Relevanz deutlich.
Warnsignale aus den Wettermodellen
Besonders brisant ist, dass sich die Modellläufe zunehmend ähneln. Der Deutscher Wetterdienst spricht aktuell von der Möglichkeit eines markanten Wintereinbruchs zum Start ins neue Jahr. Eine solche Formulierung wird nur verwendet, wenn mehrere Szenarien auf ein außergewöhnliches Ereignis hindeuten.
Berechnet werden flächendeckender Dauerfrost, teils ganztägig unter null Grad, sowie eine stabile Hochdrucklage, die kalte Luft über Deutschland festsetzt. Diese Konstellation erinnert viele Meteorologen an bekannte Kälteepisoden der Vergangenheit.
Schnee, Dauerfrost und eisige Nächte
Sollte sich dieses Szenario bestätigen, wäre mit Schneefällen bis in tiefere Lagen zu rechnen. Bereits ab 300 bis 400 Metern Höhe könnte sich verbreitet eine Schneedecke etablieren, regional auch darunter. In Verbindung mit längerem Hochdruckeinfluss drohen sehr kalte Nächte. Zweistellige Minusgrade wären vielerorts möglich, in Tallagen und schneebedeckten Regionen sogar Temperaturen bis nahe minus 20 Grad. Entscheidend ist dabei die Dauer: Mehrere Tage ohne Tauphase würden den Wintercharakter deutlich verschärfen.
Erste Januarwoche im Fokus
Besonders die ersten sieben Tage des Januars stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Modelle berechnen für diesen Zeitraum die stärkste Kältephase. Tagsüber kaum Erwärmung, nachts strenger Frost – ein Muster, das in dieser Intensität seit mindestens 2010 nicht mehr häufig auftrat. Für Verkehr, Energieversorgung und Infrastruktur wäre das eine enorme Herausforderung. Glatte Straßen, gefrorene Leitungen und hoher Heizbedarf wären nahezu flächendeckend zu erwarten.
CFS-Modell sorgt für zusätzlichen Alarm
Zusätzliche Brisanz bringt die Januarprognose des CFS-Modells der NOAA. Diese zeigt einen deutlich zu kalten Januar für weite Teile Europas und Deutschlands. Regional fallen die Abweichungen so stark aus, dass sie zu den kältesten Januar-Signalen seit 2020 zählen. Solche Monatsprognosen sind zwar mit Unsicherheiten behaftet, doch die Übereinstimmung mit kurz- und mittelfristigen Modellen ist bemerkenswert.
Außergewöhnlicher Winter möglich
Trotz aller Vorsicht bei langfristigen Berechnungen lässt sich festhalten: Die aktuellen Modelllagen sind alles andere als gewöhnlich. Eine Kombination aus Dauerfrost, Schnee und extremen Nächten ist in dieser Form selten. Ob es tatsächlich zu einer historischen Kältewelle kommt, hängt von wenigen großräumigen Faktoren ab. Klar ist jedoch schon jetzt: Der Winter zum Jahresbeginn hat das Potenzial, deutlich strenger auszufallen als in den vergangenen Jahren.