Von T-Shirt-Wetter zu Polarfront-Schock: „Was danach kommt, überrascht viele“, warnen Wetterexperten vor Wintersturz

Erst T-Shirt-Wetter mitten im November, dann Kaltlufteinbruch: Wie stark kippt die Wetterlage – und ist das schon der Auftakt zu einem echten Winter?


Deutschland erlebt in diesen Tagen eine herbstliche Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 22 Grad – außergewöhnlich für Mitte November. Diesen Donnerstag und Freitag flutet noch einmal warme Luft aus der Sahara das Land. Doch schon kurz darauf zieht eine kräftige Polarfront heran, die das Wetter schlagartig umkrempelt. Hinter ihr strömt arktische Kaltluft nach, und die Schneefallgrenze sinkt deutlich. Vom T-Shirt-Wetter geht es direkt zu Mütze und Handschuhen – ein echter Wettersturz steht bevor.

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Modelle uneins über Stärke des Kälteeinbruchs

Die Wettermodelle zeichnen ein unterschiedliches Bild: Das europäische ECMWF rechnet vor allem in den Hochlagen mit Schneeflecken, während das amerikanische GFS sogar nasse Schneeflocken bis in tiefere Lagen andeutet. Wie kräftig die Kaltluft letztlich durchgreift, hängt davon ab, wie stark sich die Polarfront durchsetzt. Eine kleine Verschiebung der Luftmassengrenze kann den Unterschied zwischen Dauerregen und Schneefall ausmachen.

Wettersturz ja – aber Winterstart?

Der bevorstehende Kälteeinbruch wirkt spektakulär, doch er bedeutet noch keinen echten Winterbeginn. Typisch für den Übergangsmonat November sind abrupte Wechsel zwischen Warmluft und Kaltluft, und genau das sehen wir jetzt. Nach einem kurzen Winter-Intermezzo könnte sich das Wetter schnell wieder stabilisieren – und die Temperaturen sogar wieder zweistellig steigen.

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Aus Norden schießt nach der Rekordwärme die Polarfront nach Deutschland.

Rückblick auf 2010: Kommt wieder ein Extremwinter?

Viele erinnern sich an den Winter 2010, als im November plötzlich Schnee fiel und sich wochenlang Kälte hielt. Eine ähnliche Entwicklung ist aktuell nicht in Sicht. Damals sorgte eine stabile Hochdruckblockade über Skandinavien für Dauerfrost – diesmal bleibt das Strömungsmuster wechselhaft. Die Atmosphäre zeigt noch keine Anzeichen für eine langanhaltende Kältephase.

Zwischen Polarwirbel und Atlantikdruck

Ob ein Winter wirklich streng wird, hängt von großen Wettersystemen ab. Ein geschwächter Polarwirbel könnte in den kommenden Wochen Kaltluftausbrüche nach Europa lenken, doch solange der Atlantik aktiv bleibt, wird immer wieder milde Luft nachgeschoben. Der Wintereinbruch bleibt also episodenhaft – nicht dauerhaft.

Fazit: Spannender Wetterumschwung, aber kein Dauerfrost in Sicht

Nach der extremen Wärme kommt es zwar zu einem markanten Temperatursturz, doch dieser dürfte nur vorübergehend sein. Die Polarfront bringt kurzfristig Schnee- und Graupelschauer, besonders im Bergland, danach mischt sich aber wieder mildere Luft ein. Ende November könnten die Temperaturen erneut auf 15 Grad und mehr steigen. Ein klarer Hinweis auf einen Extremwinter ist das also nicht – aber ein Vorgeschmack darauf, wie turbulent der kommende Winter werden könnte.