Unwetter an Ostern? Wettermodelle im Chaos: Regenflut oder Frühlingstraum? – Experte ordnet aktuelle Prognosen ein
Von Sturzfluten bis Sonnenschein: Die Wettermodelle liefern widersprüchliche Signale fürs Osterwetter. Was wirklich auf uns zukommt, ist derzeit völlig offen.

Die Osterzeit rückt näher – und mit ihr wächst die Unsicherheit über das Wetter. Was einige Wettermodelle noch vor wenigen Tagen ankündigten, klang nach einem regelrechten Unwetter-Drama: Heftige Regenfälle rund um Karfreitag mit bis zu 130 Litern pro Quadratmeter in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Das europäische Wettermodell ECMWF ließ sogar Sturzfluten im Westen Deutschlands möglich erscheinen. Doch mit dem nächsten Update am Mittwochmorgen war dieser massive Niederschlag wie weggeblasen – die Prognosen haben sich komplett gedreht.
Jetzt soll der Osten im Regen versinken – oder doch nicht?
Statt im Westen sehen die Modelle nun plötzlich größere Regenmengen im Osten Deutschlands. Bis zu 100 Liter Regen binnen weniger Tage sollen dort möglich sein. Gleichzeitig rechnet das US-amerikanische GFS-Modell für dieselbe Region mit nahezu keinem Niederschlag – lediglich 3 bis 8 Liter in zehn Tagen. Der Kontrast könnte kaum extremer sein. Was bedeutet das für die Realität? Solche enormen Unterschiede zwischen zwei führenden Wettermodellen zeigen deutlich, wie instabil die Prognosen aktuell sind. Eine konkrete und belastbare Vorhersage für das Osterwetter ist derzeit schlicht nicht möglich.
Regenflut verschiebt sich – und das immer wieder
Wer in den letzten Tagen regelmäßig auf die Wetterkarten geschaut hat, dürfte ein Muster erkannt haben: Die wirklich großen Regenmengen werden immer weiter nach hinten verschoben. Erst war die Rede von Starkregen am Palmsonntag, dann Gründonnerstag, nun Karfreitag oder noch später. Ein verlässliches Zeitfenster lässt sich daraus nicht ableiten. Vielmehr ist klar: Die Modelle tun sich momentan schwer, das Verhalten eines möglichen Tiefdruckkomplexes richtig zu berechnen. Mal liegt das Zentrum über Frankreich, mal über Polen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Niederschlagsverteilung in Deutschland.
Der April bleibt unberechenbar – und die Karwoche auch
Aprilwetter ist sprichwörtlich für seine Launen bekannt – und genau das zeigt sich auch in der aktuellen Prognoselage. Zwischen freundlichem Frühlingswetter, örtlichen Schauern und potenziell flächendeckendem Starkregen scheint derzeit alles möglich. Selbst Gewitter können nicht ausgeschlossen werden, wobei sich auch deren Wahrscheinlichkeit je nach Modell täglich verschiebt. Sicher ist: Vor Palmsonntag sind die Chancen auf größere Niederschlagsmengen eher gering. Danach könnte es unbeständiger werden, doch selbst das ist mit großer Unsicherheit behaftet.

Osterwetter bleibt eine Wundertüte
Wer wissen möchte, wie das Wetter an den Feiertagen wird, braucht Geduld – und eine Portion Gelassenheit. Eine verlässliche Prognose für das lange Osterwochenende lässt sich Stand jetzt nicht treffen. Die Modellrechnungen schwanken zu stark und liefern teils komplett gegensätzliche Szenarien. Klar ist nur: Es bleibt spannend. Ob Deutschland zu Ostern im Regen versinkt oder die Sonne strahlt, wird sich wohl erst in den Tagen kurz vor dem Fest klären. Bis dahin heißt es: Wetterkarte beobachten – und auf alles vorbereitet sein.