Traumstart für die Wintersaison in den Alpen - Meteorologe Köss verspricht "weiter satt Neuschnee für die Berge"

Was für ein fulminanter Start in den Winter: Nach dem Neuschnee und der eisigen Kälte vom Wochenende, könnte es für die Wintersportgebiete in den Alpen kaum besser laufen, denn der nächste große Neuschnee steht schon vor der Tür.

Wintermärchen
Die Alpen präsentieren sich in diesem Jahr schon im November als wahres Wintermärchen (Foto Markus Köss, Lech am Arlberg 22.11.25)

In vielen Jahren warteten die Wintersportgebiete sehnsüchtig auf den ersten Schnee. In diesem Jahr dagegen könnte der Start in die Wintersaison für die Alpen kaum besser verlaufen. In der letzten Woche gab es in den Bergen erst den Neuschnee und dann am Wochenende das perfekte "Winterwonderland" mit viel Sonnenschein bei eisiger Kälte.

Dabei waren weniger die absoluten Schneemengen beeindruckend (Garmisch-Partenkirchen 11 cm, Oberstdorf 20 cm, Zugspitze 80 cm), als vielmehr die für November schon sehr tiefen Temperaturen. Am vergangenen Samstag (22.11.) lagen die Werte auch tagsüber in 2000 Meter Höhe bei eisigen -15°C und auf 3000 Meter teilweise unter minus 20 Grad.

Am Funtensee minus 34 Grad

Die Nacht zum Sonntag (23.11.) brachte dann sogar einige Rekordtiefstwerte für den Monat November. Im Allgäu sank das Thermometer in Oberstdorf auf -18,5°C und im benachbarten Österreich wurde zum ersten Mal seit 27 Jahren in einem bewohnten Gebiet die Minus-20-Grad Marke geknackt. In Tannheim (Tannheimer Tal) im Tiroler Außerfern wurde es mit -20,1°C eine bitterkalte Nacht. Der Funtensee (1613m) konnte diese Temperaturen mit -34,2°C sogar noch toppen, allerdings handelt es sich hier um ein (unbewohntes) bekanntes Kälteloch in den Berchtesgadener Alpen, wo sich bei klarem Himmel und wenig Wind die Kaltluft perfekt sammeln kann.

Doch damit nicht genug: Während in dieser Woche für den Großteil in Deutschland etwas milderes und maximal nass-kaltes Wetter bevorsteht, gibt es an und in den Alpen nochmal satt Neuschnee. Auch im weiteren Verlauf ist in den Bergen von Tauwetter keine Spur, im Gegenteil könnte sich Richtung Wochenende unter Hochdruckwetter ein wahres Wintermärchen mit Sonnenschein und kalten Nächten einstellen.

Nachdem es am Montag auch in den Alpen kurzzeitig etwas milder geworden ist, setzt sich in der Nacht zu Dienstag aus Nordwesten wieder kältere Luft durch. Gleichzeitig setzen verbreitet Niederschläge ein, die im Laufe der Nacht bis auf etwas unter 1000 Meter wieder als Schnee fallen werden. Die Tiefstwerte liegen in den höheren Tallagen um den Gefrierpunkt.

Der Dienstag bringt dann weitere, teilweise auch stärkere Schneefälle bei einer Schneefallgrenze, die in den Nordalpen auf etwa 700 Meter Höhe sinkt. In ganz tiefen Lagen, wie z.B. im Inntal, fällt der Niederschlag meist noch als Regen. Hier werden bis zu +5°C erreicht, sonst liegen die Temperaturen um 0°C in 1000m Höhe, vor allem auf den Bergen kühlt es jedoch weiter ab mit Werten von -5°C in 2000 Metern. In höheren Lagen sind durchaus 20 bis 40 cm Neuschnee möglich.

Nach dem Neuschnee das "Winterwonderland"?

Auch am Mittwoch bleibt es in den Nordalpen winterlich mit zeitweiligem Schneefall bei weiter sinkenden Temperaturen und Höchstwerten, die selbst in den Tallagen nur noch um den Gefrierpunkt liegen werden, in 2000m hat es um -7°C. Die Neuschneemengen sind aber wahrscheinlich nicht mehr allzu groß und werden von den Modellen noch unterschiedlich berechnet.

Ab Donnerstag dürfte es dann unter zeitweiligem Hochdruckeinfluss deutlich ruhiger und häufiger auch richtig sonnig werden. Dabei herrscht in den Nächten über dem Neuschnee teils strenger Frost von unter -10 Grad. Tagsüber können die Temperaturen auch in den Plusbereich steigen, in der trockenen Luftmasse wird der Schnee aber selbst dann nicht tauen. Ob eine Warmfront die Nordalpen zum Samstag mal streifen könnte, ist noch unsicher. Insgesamt wird es aber bei dem Winterwetter in den Alpen bleiben und Tauwetter ist bis auf Weiteres nicht in Sicht!