Winter-Fiasko? Modelle sehen plötztlich bis 14 Grad – Experte Habermehl:"Jetzt könnte alles anders werden"

Neue Modellläufe deuten eine massive Dezember-Milde an. Statt Winterstart drohen ungewöhnlich hohe Temperaturen und ein Advent ohne Schnee.


Die aktuellen Läufe des europäischen Wettermodells ECMWF sorgen bei vielen Winterfans für große Ernüchterung. Anstelle eines kalten und vielleicht sogar verschneiten Auftakts in den meteorologischen Winter zeigen die Prognosen eine markante Erwärmung.

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Schon in der ersten Dezemberwoche könnten die Temperaturen in vielen Regionen über 10 Grad, lokal sogar bis zu 14 Grad erreichen. Diese Werte wären für die Jahreszeit außergewöhnlich und würden den frühen Winterstart abrupt abbremsen. Nach einem teils winterlichen November fühlt sich diese Umstellung für viele wie ein Witterungsbruch an.

GFS vs. ECMWF: Mild, aber nicht gleich mild

Auch das amerikanische GFS-Modell sieht eine deutliche Milderung, allerdings in einer weniger ausgeprägten Variante. Während das ECMWF teils fast schon frühlingshafte Werte andeutet, bleibt das GFS etwas zurückhaltender.

Dennoch stimmen beide Modelle im Kern überein: Die erste Dezemberwoche wird nicht winterlich, und die Chancen auf Frost, Schnee oder sogar eine dünne Schneedecke sinken erheblich. Die Großwetterlage zeigt weiterhin eine starke Westströmung, die Atlantikluft nach Mitteleuropa führt – ein klassisches Muster für milde Frühwinterlagen.

Enttäuschung für Winterfans

Viele Beobachter hatten in den letzten Tagen darüber spekuliert, ob der Dezember womöglich ein „2010-Reload“ werden könnte. Doch diese Hoffnung bekommt nun einen klaren Dämpfer. Die Modelle zeigen keine Anzeichen für ein blockierendes Hoch nördlich von Europa, das den Zustrom arktischer Luft ermöglichen könnte. Stattdessen dominiert eine Wetterlage, die Tiefdruckgebiete über dem Atlantik begünstigt. Damit bleibt der Weg für milde Luftmassen weit geöffnet. Die Vorstellung, dass der Winter 2025/26 „schon im November stattgefunden hat“, klingt zynisch – spiegelt aber die Stimmung vieler Wetterinteressierter gut wider.

Adventsaussichten: Schneelos durch die ersten Wochen

Für die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Advent sieht es nach einem schneearmen Verlauf aus. Besonders in tiefen Lagen bleibt die Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke äußerst gering. Die Wetterlage bietet wenig Anhaltspunkte dafür, dass sich nachhaltige Kälte durchsetzen könnte. Kurzzeitige Kaltlufteinbrüche sind im Dezember zwar nie ausgeschlossen, doch sie hätten nach jetzigem Stand kaum Potenzial, sich länger zu halten. Die meisten Signale zeigen auf wechselhaftes, aber mildes Wetter – typisches „Atlantikregime“.

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Am Samstag kommen aus Westen deutlich "zu milde Luftmassen" bei uns an.

Großwetterlage: Warum die Kälte blockiert bleibt

Der Grund für die ausbleibende Winterkälte liegt in einer stabilen Westlage, die kalte Kontinentalluft auf Abstand hält. Der Polarwirbel zeigt sich derzeit relativ robust, wodurch arktische Ausbrüche nach Europa erschwert werden. Auch die ENSO-Situation mit einem laufenden El Niño-Abbau scheint aktuell keinen direkten Kälteimpuls zu liefern. Solange diese Strukturen bestehen, bleibt echter Wintereinfluss schwierig. Erst bei Störungen des Polarwirbels oder einem nördlichen Blocking könnten winterliche Szenarien realistischer werden.

Wie geht es weiter? Chancen und Risiken

Trotz der milden Signale ist der Winter selbstverständlich nicht abgeschrieben. Der Dezember ist lang, der Januar oft die kälteste Phase des Winters. Auch Sudden-Stratospheric-Warming-Ereignisse können die komplette Wetterlage innerhalb weniger Tage umwerfen.

Die aktuelle Prognose zeigt jedoch klar: Der Dezemberstart wird ungewöhnlich warm, und echte Wintergefühle lassen auf sich warten. Für Winterfreunde heißt das: Geduld, denn das Potenzial für spätere Kältephasen bleibt bestehen – auch wenn der Auftakt ein deutlich anderes Bild zeichnet.