Meteorologe warnt vor "Geheimzeichen für eine eisige Saison": Frühstart des Winters 2025/26?

Droht Deutschland ein Winter, der früher beginnt als gedacht? Meteorologen erklären, ob Frühschnee wirklich ein Vorbote für eine eisige Saison sein kann.

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Startet der Winter in diesem Jahr besonders früh und wenn ja, wäre das ein Zeichen für einen kalten oder milden Winter 2025/26.

Wenn die ersten Flocken bereits im November oder gar Oktober fallen, sorgt das für Schlagzeilen. Viele fragen sich dann sofort: Bedeutet ein früher Wintereinbruch auch einen langen, harten Winter? Ein führender Experte betont, dass ein solches Ereignis zunächst nur ein Wetterphänomen sei, kein gesichertes Klimasignal. Historisch betrachtet gab es immer wieder Winter, die früh begannen – manchmal folgte eine eisige Saison, manchmal aber auch eine milde. Entscheidend sei die Großwetterlage, nicht der einzelne frühe Schneetag.

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Klimawandel verändert die Winter

Die langfristigen Daten des zeigen klar: Schneetage in tiefen und mittleren Lagen gehen seit Jahrzehnten zurück. Während es in den 1960er Jahren im Durchschnitt noch rund 30 Schneetage pro Winter gab, sind es heute vielerorts nur noch 10. Zugleich haben die Wintertemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen um fast 2 Grad zugenommen. Das bedeutet: Ein frühes Schneefallereignis ist heute eher ein Ausreißer, kein Anzeichen für einen grundlegend kälteren Winter. Experten warnen deshalb davor, einen frühzeitigen Winterstart automatisch als „Eiswinter-Signal“ zu deuten.

Prognosen für den Winter 2025/26

Trotz Unsicherheiten wagen internationale Langfristmodelle bereits einen Ausblick auf den kommenden Winter. Erste Simulationen deuten auf einen wechselhaften Oktober mit möglichem Frost zum Monatsende hin. Ab Mitte November könnten die Temperaturen sinken, mit einer Chance auf den ersten landesweiten Schnee. Der Dezember könnte kalt und schneereich beginnen, ehe sich zu Weihnachten windiges und wechselhaftes Wetter durchsetzt. Für Januar 2026 sehen Modelle einen klaren Trend: eisige Temperaturen und reichlich Schnee, bevor es zum Monatsende deutlich milder wird. Februar zeigt sich in vielen Szenarien zweigeteilt – zunächst winterlich, dann rasch in den Frühling übergehend.

Was ist der Polarwirbel?

Der Polarwirbel ist ein riesiges Kälte-Luftkarussell über der Arktis in der Stratosphäre. Wird er schwach oder gestört, kann eisige Luft nach Europa ausbrechen und Wintereinbrüche auslösen.

Historische Beispiele – vom Winterknaller bis zur Mogelpackung

Ein Blick zurück zeigt: Frühschnee ist kein Garant für Winterglanz. Der berüchtigte Winter 2009/10 begann früh und entwickelte sich zu einem der härtesten der letzten Jahrzehnte. Dagegen brachte der Winter 2016/17 einen frühen Schneefall – doch schon kurz darauf überwogen milde Westlagen. Besonders eindrücklich: Der Dezember 2023, als Süddeutschland binnen Stunden unter einer halben Meter Schneemassen versank – ein Chaos-Ereignis, das aber keinen strengen Gesamtwinter nach sich zog. Meteorologen betonen daher: Ein früher Wintereinbruch kann ein spektakuläres Ereignis sein, doch für die gesamte Saison hat er begrenzte Aussagekraft.

Fazit – Geheimzeichen oder Zufall?

Die Historie und die aktuellen Klimatrends sprechen dafür, dass ein früher Schneefall heute weniger ein verlässliches Omen, sondern eher eine Laune der Natur ist. Zwar könnte der Winter 2025/26 durchaus früh einsetzen und in Phasen sehr kalt werden – vor allem im Januar. Doch ob daraus eine „eisige Saison“ wird, hängt von vielen Faktoren ab: Polarwirbel, Atlantikströmungen und Zufallslagen. Der warnende Hinweis des Meteorologen bleibt also: Frühstart ja – aber kein sicherer Beweis für einen Jahrhundertwinter.